Um etwas zu erreichen, müssen wir einen Sinn dahinter erkennen. Es muss uns ein persönliches Bedürfnis sein, sonst klappt es nicht. Dann brauchen wir den Willen, es zu tun.
Hinter Willenskraft stecken Bereitschaft, Stärke, Zielstrebigkeit, Entschlossenheit, Tatkraft, Zielstrebigkeit, Ausdauer und vor allem Disziplin und Durchhaltevermögen. Ist nur der Geist ist willig, aber das Fleisch schwach, nützt uns unser Wollen rein gar nichts. Durch bloßes Denken, dem kein aktives Handeln folgt, erreichen wir nichts.
„Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun“, wusste schon Goethe.
Willenskraft bedeutet eben nicht nur, etwas in Gedanken zu wollen, sondern auch die Bereitschaft sich selbst beherrschen und die Fähigkeit sich disziplinieren zu wollen.
In der Psychologie wird Willenskraft als Volition oder Selbststeuerungsfähigkeit bezeichnet. Damit ist die Fähigkeit gemeint, unsere Absichten und Ziele durch die bewusste, willentliche und zielgerichtete Steuerung von Gedanken, Emotionen, Motiven und Handlungen zu erreichen. Man spricht hier auch von „Umsetzungskompetenz“ oder von „Umsetzungskraft“. Und dazu wiederum braucht es „Selbstbeherrschung. Die ist harte Arbeit. Sich selbst beherrschen erfordert Klarheit, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Wachsamkeit unserem Denken, Fühlen und Handeln gegenüber.
Willensstärke ist nicht bei jedem von uns gleich ausgeprägt. Bisweilen reicht auch Wollen nicht aus, um eine Idee zu einer Handlung werden zu lassen.
Und hier sind wir bei der Bereitschaft. Die Frage ist nicht: Will ich?, die Frage ist: Bin ich bereit zu tun, was notwendig ist um mein Leben in eine bestimmte Richtung zu bewegen? Bin ich es nicht, ist das in Ordnung. Dann bin ich nicht dazu bereit und entscheide mich dagegen. Es ist okay so zu entscheiden. Aber damit wird zugleich deutlich, dass ich mich auch anders entscheiden könnte, wenn ich dazu bereit wäre.
Sage ich aber: „Ich kann nicht!“, dann ist dieser Satz eine psychologische Barriere, die unser Gehirn wörtlich nimmt. Auch Sätze wie: Ich muss ... Ich muss trinken, ich muss essen, ich muss kaufen, ich muss dies und das tun, haben die gleiche Wirkung.
Für das Gehirn handelt es sich um ein echtes Müssen und aus dem Gedanken wird dann ein Gefühl, nach dem wir handeln. Jedes Verhalten, jedes Tun und Lassen ist mit einem Gefühl, bzw. mit der Abwesenheit eines Gefühls begründet. Und wir Menschen lassen uns nun mal in unseren Entscheidungen und unserem Verhalten von unseren Gedanken und Gefühlen beeinflussen.
Wenn wir aber bereit sind, die Gedanken und Gefühle zu haben, die mit einem bestimmten Verhalten verbunden sind, können wir alles Mögliche tun – unabhängig davon, was wir denken oder fühlen.
Ein Beispiel: Wir lassen etwas, weil wir Angst haben. Wir lassen es aber in Wahrheit, weil wir nicht bereit sind, die Angst zu spüren und auszuhalten, die damit verbunden ist. Sind wir jedoch bereit sie zu spüren, tun wir es, trotz der Angst und mit der Angst.
Willenskraft lässt sich trainieren. Tun wir das nicht und folgen stattdessen immer wieder unseren inneren Schweinehund, verkümmert sie.
Wir gesagt: Willenskraft
hat mit Bereitschaft zu tun. Willensstarke Menschen sind bereit ihre Bequemlichkeit zu
überwinden. Sie sind bereit ihre Ausreden und ihre Selbstrechtfertigungen zu hinterfragen. Nicht wenige Menschen aber bleiben in ihrer
Komfortzone, auch wenn diese gar nicht gut für sie ist und sie ihre Lage
ständig beklagen. Damit befeuern sie unbewusst weiter ihre Willenlosigkeit.
Klagen wirkt wie ein negativer Verstärker. Es wirkt zersetzend auf unsere Willenskraft. So entsteht selbstgemachtes Leid.
Es entsteht wenn wir unsere Ausreden wählen, an ihnen haften bleiben und uns nicht mehr weiterbewegen oder wenn wir einen Weg wählen, der in ein trauriges, sinnleeres Leben führt. Leid entsteht, wenn wir der Herausforderung ausweichen, uns mit destruktiven Gedanken betäuben und keine Entscheidung treffen.
Selbstgemachtes Leid wird gefüttert mit jedem: Ich kann nicht!
Nicht umsonst sagt man: Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, findet Gründe.
Was passiert?
Statt Wille und Disziplin an den Tag zu legen, redet man sich das eigene Verhalten schön. Das hört sich dann so an: Ich versuche es ja. Ich kann nichts dafür. Die Umstände sind grade so mies. Ich bin so schwach. Und, und, und.
So wird das sicher nix!
Nicht das Wegsehen, sondern das Hinsehen macht die Seele frei. Allein das Hinsehen ist ein Akt der Bereitschaft und Bereitschaft ist etwas, das wir üben können.
Und wenn wir das alleine nicht schaffen, sind wir bereit uns Hilfe zu holen.
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