Freitag, 24. Januar 2020

Vom Umgang mit dem Schlechten



Malerei: Angelika Wende

„Wenn man der Schlange Milch zu trinken gibt, wird davon nur ihr Gift noch stärker. Auch die Belehrung schlechter Menschen gereicht zum Zorne, nicht zum Seelenfrieden“, sagt der buddhistische Philosoph Nagarjuna.

Auch wenn ich eher der impulsive Typ bin, der, erlebt er Schlechtigkeit, den Impuls verspürt diese aufzuzeigen, so weiß ich doch, der Philosoph hat Recht. Es hilft nichts. Weder unsere Wut, noch unser Zorn, noch unser Kampf dagegen, noch unsere Belehrungen werden die Schlange entgiften.
Schlechtigkeit ist ihrem Wesen nach genau darum Schlechtigkeit, weil sie unbelehrbar ist und sich ihrer selbst nicht bewusst. Wäre sie es, wäre sie das Böse.

„Das Böse ist banal“, schrieb einst Hannah Ahrendt. Das Böse ist nicht banal. Diese Theorie, die die Philosophin in die Welt gesetzt hat, ist eine schwache Idee. Das Böse ist zersetzend, vernichtend, zerstörerisch. Es kann uns vergiften. Es kann uns nach Unten ziehen mit seiner dunklen Energie und völlig aussaugen. Es kann uns erschüttern und uns lähmen. Das Böse kann uns sehr weh tun.

Wie verhalten wir uns also Menschen gegenüber, die uns durch schlechtes Handeln verletzen? Die uns nicht wertschätzen, die uns benutzen, die uns ausnutzen, die uns belügen, die ohne liebevolle Güte sind, die nehmen ohne zu geben, die herzlos sind, die uns attackieren oder sogar schaden?
Wir wenden uns ab.
Wir schicken sie weg aus unserem Leben.

Da gibt es eine kleine Geschichte von Buddha:
Es kam einmal ein Mann zum Buddha und wollte mächtig über etwas stänkern. Buddha hörte eine Weile zu.
Dann sagte er: "Wenn einer einem ein Geschenk geben will und der andere will es nicht, wem gehört es dann?"
Und der Mann sagte:, "Dem Schenker!"
Buddha nickte: " Also, nimm Deinen Trip mit, ich will Ihn nicht! Tut mir leid, ich kann ihn nicht brauchen."

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