Freitag, 6. September 2019

Was du fühlst darf sein!



Wir neigen dazu unser Gefühle zu verbergen, weil wir glauben, sie dürfen nicht sein, weil wir glauben, wenn wir sie ausdrücken, kratzen wir an dem Bild, das andere von uns haben.
Aber dabei geht es gar nicht um das Bild der anderen.
Es geht um unsere Angst.
Die Angst, dass wir in der Gunst der anderen sinken könnten oder dass sie uns nicht mehr mögen könnten, wenn sie wüssten, was wir wirklich denken und fühlen.
Wir fürchten uns vor Zurückweisung, vor Ablehnung, vor Sympathie-und Liebesverlust.
Wir fürchten uns davor vielleicht alleine dazustehen, wenn wir ehrlich sagen würden, was wir fühlen.
Das ist die große Angst, die hinter der Furcht steckt.
Sie ist so groß, dass wir schweigen, wo wir sprechen möchten.
Sie ist so groß, dass wir uns verbiegen, wo wir Rückgrat zeigen möchten.
Sie ist so groß, dass wir lächeln, wo wir weinen möchten.
Sie ist so groß, dass wir gute Mine zum bösen Spiel machen, wo wir wütend sein möchten.
Sie ist so groß, dass wir schweigen wo wir enttäuscht, traurig oder ängstlich sind.
Sie ist so groß, dass wie unsere Emotionen runter schlucken.

Runterschlucken, was unverdaulich ist kann ernste Probleme verursachen, denn was wir vor anderen Menschen verbergen, gestehen wir uns auch selbst nicht ein.
Und alles, was wir vor uns selbst verbergen, alles was wir uns selbst nicht eingestehen, beherrscht uns, ohne dass wir uns darüber bewusst sind.

Unausgesprochene Gefühle gären im Inneren.
Sie werden zu einem dicken Kloß im Hals oder im Bauch, zu einem großen Druck auf der Brust oder auf dem Herzen.
Das ist ungut. Das ist nicht hilfreich für uns selbst.

Hilfreich ist sich bewusst zu machen ...
Ich bin nicht mehr davon abhängig lieb sein zu müssen um lieb gehabt zu werden.
Ich bin nicht mehr das gute Kind, das ich schon als Kind sein wollte, nur um Mama oder Papa nicht ärgerlich zu machen, aus Angst davor, dass sie mich nicht mehr lieb haben.
Ich bin erwachsen und darf fühlen, was ich fühle.

Ich darf aussprechen was ich fühle.
Ich muss keine Rolle spielen um anderen zu gefallen.
Ich darf echt sein.

Echt sein bedeutet für mich: Ich habe all die Gefühle, die sie in mir zeigen, ich erlaube ihnen zu sein und ich erlaube mir sie auszudrücken.
Ich bin gelassen und ich bin nicht gelassen.
Ich bin klug und ich bin unklug.
Ich bin traurig und ich bin fröhlich.
Ich bin klar und ich bin unklar.
Ich bin ruhig und ich bin unruhig.
Ich bin glücklich und ich bin unglücklich.
Ich bin wütend und ich bin sanft.
Ich bin lebensbejahend und ich bin melancholisch.
Ich bin sicher und ich bin unsicher.
Ich bin stark und ich bin schwach.
Ich bin Kind und ich bin erwachsen.
Ich bin gut mutig und ich bin ängstlich.
Ich bin ich mit allem was ich fühle.
Ich bin Licht und ich bin Schatten.
Ich bin ein ganzes Universum an Gedanken und Gefühlen.
In bin in Bewegung ... Emotion.

Ich bin nicht wie die anderen mich sehen oder haben wollen.
Ich bin ich, wie ich mich sehe, erlebe, erfahre und ausdrücke.
Das bedeutet es sich als ganzen Menschen zu begreifen – menschlich, mit allem was ich bin und nicht bin.
Mit allem was ich fühle.
Was ich fühle, was du fühlst, darf sein!

Namaste

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