Montag, 19. März 2018

Was unser Selbstwertgefühl mit Zufriedenheit zu tun hat

Foto: A. Wende

Selbstwertgefühl, die Auffassung wer man ist und wie wertvoll man ist, speist sich aus drei Quellen: Die Selbstwahrnehmung (Selbstbeobachtung), aus der heraus wir von unserem eigenen Wert überzeugt sind, der Vergleich, den wir mit anderen herstellen und die Anerkennung durch unsere Umwelt. Wer allerdings sein Selbstwertgefühl maßgeblich vom Vergleich und sozialer Anerkennung abhängig macht, schöpft aus keiner guten Selbstwertquelle. 

Wirklich selbstbewusst sind Menschen die aus sich selbst heraus wissen, wer sie sind. Ihr Selbstwertgefühl bleibt bestehen, wenn die Anerkennung vom Außen plötzlich ausbleibt, wenn sie einen Job verlieren oder wenn eine Beziehung zerbricht. Wer sein Selbstwertgefühl daraus zieht, dass er attraktiv, erfolgreich, in Beziehung und vermögend ist geht auf dünnem Eis. Verliert er das eine oder das andere gerät sein Selbstwert schwer ins Wanken. Das beginnt bei manchen Menschen schon wenn sie älter werden, wenn die Attraktivität schwindet oder wenn sie einen Misserfolg oder einen Karriereknick verkraften müssen. Dann bricht das fragile Selbstkonzept zusammen und sie geraten in eine tiefe Krise. Das Bild, das sie von sich hatten und das maßgeblich auf Äußerlichkeiten und dem was sie hatten oder vorzuweisen hatten basierte, bröckelt, es hält dem Vergleich nicht mehr stand. Die fehlende Anererkennung trägt dazu bei, dass das illusionistische Gebäude des scheinbaren Selbstwertes der Realität nicht mehr stand hält.

Je mehr wir von Einschäzungen und Wertungen anderer abhängen, desto unsicher und instabiler sind wir im Inneren. Daher ist es förderlich uns auf den inneren Raum zu konzentrieren. Dazu ist es hilfreich zu uns selbst freundlich und liebevoll zu sein und Wohlwollen uns selbst gegenüber zu pflegen, anstatt darauf zu achten wie wohlwollend die Welt um uns herum auf uns und unser Tun reagiert. Man könnte sich klar machen: "Was andere über mich denken, kann ich gar nicht wissen. Es ist auch nicht wirklich wichtig, was die anderen denken, denn leben muss ich mein Leben im Zweifel ohne die anderen." Mit dieser Haltung befreien wir uns nach und nach von der Wertung durch das Außen, das keine verlässliche Größe ist, wenn es darum geht ein zufriedenes Leben zu führen. Die Wertschätzung uns selbst gegenüber ist der Schlüssel für Unabhängigkeit und Zufriedenheit. Zufrieden ist, wer im Frieden mit sich selbst ist und die Bedingungen unter denen er lebt akzeptiert, wer dankbar ist für das, was er hat und ist, anstatt ständig an das zu denken, was er nicht oder nicht mehr hat und was er nicht ist.

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