Sonntag, 30. Oktober 2016

Die Angst vor der Angst



Foto AW

Die Angst ist in dir. Sie sucht sich im Außen etwas woran du sie festmachen kannst. Solange du nicht herausgefunden hast, was in dir diese große Angst ist, findet sie ihre Projektionsflächen im Außen.
Wenn die Angst ganz groß wird kommen Panikattacken. Du fühlst wie dein Herz rast, dir wird übel, dir wird schwindlig, dein Magen dreht sich um, du fühlst wie es eng wird in der Brust, du hast Todesangst, du bist sicher, du musst jetzt sterben.

Wenn deine Angst vor bestimmten Gefühlen und Gedanken steigt kommt es zu einer inneren Dauerspannung. Die innen wabernde Angst bereitet so die nächste Panikattacke vor. Ein Teufelskreis beginnt. Die Angst wird zum ständigen Begleiter und beherrscht mehr und mehr dein Leben.

Du hast Angst vor der Angst, die keinen Namen hat.

Du verknüpfst die Angst mit bestimmten Situationen, Tätigkeiten oder Orten. Du beginnst Situationen, Tätigkeiten und Orte zu meiden, aus Angst wieder eine Attacke zu bekommen. Das Vermeiden verstärkt deine Angst, die Angstspirale wird größer, deine Fähigkeit den Alltag zu bewältigen wird immer kleiner.

Du hast vor immer mehr Angst, du bist nur noch Angst, die Angst hat dich verschlungen. Du bist ihr hilflos ausgeliefert, du willst so nicht mehr leben, weil das kein Leben mehr ist, weil da nur noch Angst ist, schreckliche namenlose Angst.

Du willst nicht mehr allein sein, du traust dich aber auch nicht raus. Du willst niemanden damit belästigen weil du es satt hast zu hören: "Du brauchst keine Angst zu haben, es gibt keinen Grund." Aber du weißt es besser: die Angst hat immer einen Grund oder viele Gründe, aber du kennst sie nicht. Und wenn du sie kennst, geht sie auch nicht weg, die Angst, weil das Erkennen sie nicht verschreckt. Weil sie größer ist als jedes Erkennen, weil sie ein so mächtiges Gefühl ist, dass kein Erkennen und keine Erklärung deines Verstandes das Gefühl kleiner macht.

Die Angst macht dich klein und immer kleiner und du fühlst dich ohnmächtig und ihr ausgeliefert und du willst nur eins, dass das aufhört, dass du leben kannst wie die Anderen, einfach leben, ohne die Angst, die dein Leben zerstört und dich zermalmt in ihren Fängen, in denen du sitzt seit du ein Kind warst. Seit damals als du klein warst und die Angst so groß, so riesengroß war, dass deine einzige Chance sie zu ertragen die Starre war, die Starre mit der du der Angst noch heute begegnest.
Und genau das gibt ihr die Macht.

2 Kommentare:

  1. Hallo Angelika, schon seit einer ganzen Weile lese ich Deine Gedanken hier auf dem Blog.
    Besonders berüht hat mich Deine Gedanken über die Angst! Das was Du geschrieben hast kann ich alles aus eigener ERfahrung bestätigen. Über 10 Jahre hatte mich die Angst im Griff! Bis ich genug hatte und mich ihr Schritt für Schritt stellte! Das war der einzige Weg der mir geholfen hat mit Ihr fertig zu werden. Am Ende habe ich dann über sie gesiegt!
    Mittlerweile bin ich seit 15 Jahren Angstfrei!
    danke für die Gedanken die Du mit Deinen Lesern teilst
    liebe Grüße Uschi

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  2. Liebe Ursula,

    ja, sich ihr stellen, es gibt keinen anderen Weg. Ich weiß das auch sehr gut.

    Danke für Deine Wertschätzung!

    Alles Liebe,
    Angelika

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