Montag, 20. November 2017

Eine Sache, die wir selbst zu erledigen haben



Malerei: AW

Das Gefühl der Machtlosigkeit basiert auf dem Glauben und der Erwartung, dass unser Verhalten auf das gewünschte Ergebnis keinen Einfluss hat.
Das Gefühl der Bedeutungslosigkeit basiert auf dem Glauben, dass das, was wir sind und was wir in die Welt zu geben haben keinen Wert hat.
Das Gefühl der Sinnlosigkeit erwächst aus der Unfähigkeit, Tätigkeiten zu finden, die uns wertvoll erscheinen.
Das Gefühl der Einsamkeit basiert auf dem Gefühl des Getrenntseins.
All diese Gefühle füttern das Lebensgefühl des Nichtvollständigseins und führen zur Selbstentfremdung. Diese können wir nicht einfach so auflösen. Wir können sie zuerst einmal nur annehmen. Das Gefühl des Getrenntseins ist Teil des Lebens. Je weniger wir fähig sind damit umzugehen, desto bedürftiger sind wir, desto größer und manipulierbarer sind unsere Beziehungsansprüche und desto mehr suchen wir im Außen nach etwas, das uns halten und versorgen soll. Wir verlangen von anderen, dass sie unsere symbiotischen Verschmelzungswünsche erfüllen sollen. Das Fatale daran ist, dass wir im Grunde genau wissen, dass dieser Wunsch unerfüllbar ist. Trotzdem halten wir daran fest, anstatt diesem kindlichen Verschmelzungswunsch zu ent-wachsen, indem wir beginnen das eigene Leben als das zu akzeptieren was es ist: Eine Sache, die wir selbst zu "erledigen" haben und für die wir keinem anderen die Verantwortung in den Schoß legen können. 

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