Ein Trauma findet in einer Situation
der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertsein und der Unfähigkeit noch irgendwie
handeln zu können, statt. Das Gehirn sucht nach einer Lösung, nach irgendetwas,
das es möglich macht, der Situation zu entkommen. Gleichzeitig will es
sofort reagieren, weil es den Reiz bekommt: Dein Leben ist in Gefahr. Diese beiden Reize sind nicht
miteinander kompatibel. Das Gehirn ist komplett überfordert. Daher schaltet es alle wichtige
Funktionen ab, etwa die bewusste Wahrnehmung, dessen was geschieht, oder es dissoziiert, was heißt - es spaltet ab. Doch die
lebensbedrohliche Situation, die Ohnmacht, die Angst, das Ausgeliefertsein wird
im Gehirn gespeichert. Wird der Traumatisierte später mit einem Reiz, der nur
irgendeinem Reiz aus der traumatischen Situation ähnelt, konfrontiert, löst dieser sofort die in der Erinnerung gespeicherten Gefühle aus. Es kommt zu
verschiedenen körperlichen Symptomen wie Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit oder
Herzrasen, im schlimmsten Fall zu Panikattacken.
Hier kann die bewusste
Wahrnehmung oft keinen Zusammenhang herstellen, der Traumatisierte versteht
sich selbst nicht mehr, er ist allein mit seiner Angst und seiner Ohnmacht, die er immer wieder erlebt, ohne zu wissen wann und wo sie ihn treffen werden.
Die meisten Traumatisierten leiden, weil
ihnen das Vertrauen in das Leben verlorengegangen ist. Es ist als würde ein Teil von ihnen noch immer in der erlebten Situation feststecken. Ein Trauma zu heilen ist
manchmal möglich und manchmal nicht. Es gibt keine Methode, die bei allen
Menschen gleich funktioniert. Aber das Ziel jeder Traumaüberwindung ist immer: Vertrauen aufzubauen in
das Jetzt.
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