Es
gibt sie immer und überall, Menschen, die sich durch Betrug anderer skrupellos
Vorteile und Gewinn verschaffen, vom Kleinbetrug bis hin zum Betrug im
Geschäftsleben. Betrüger
bringen alte Menschen um ihr Geld, Betrüger schaffen es, Freelancer,
Unternehmen und Führungspersönlichkeiten zu täuschen und zu benutzen.
Was
ist Betrug?
Betrug
ist ein berechnendes rationales Verhalten, bei dem eine Person durch bewusste Täuschung
und unlautere Mittel versucht, sich einen monetären Vorteil zu verschaffen.
Erfolgreiche
Betrüger besitzen eine ganze Reihe von Fähigkeiten, um einen erfolgreichen
Betrug inszenieren können. Sie haben kein moralisches Gewissen, keine soziale
Angst, kein Unrechtsbewusstsein und sind Meister der Manipulation – vor allem
aber: Betrüger haben keine Hemmungen, anderen Menschen ins Gesicht zu lügen. Sogar
wenn das Opfer misstrauisch wird, weil es auf Widersprüche stößt, gelingt es
ihnen, sich geschickt herauszureden.
Die Fähigkeit
andere zu betrügen hat nicht unbedingt, wie man meinen könnte, mit Intelligenz
tun, vielmehr ist es in den meisten Fällen ein hohes Maß an Bauernschläue, die
den Betrüger auszeichnet sowie die fatale Gabe die Wahrheit zu ihren Gunsten zu
verdrehen. Geübten Betrügern gelingt es die unterschiedlichste Menschen versteckt
hinter unzähligen Masken zu täuschen mit dem einen Ziel – sich Profit zu
verschaffen.
Hinter
jeder betrügerischen Handlung stehen psychologische Bedürfnisse, die den
Betrüger motivieren.
Meist sind Menschen, die andere
betrügen narzisstische
Persönlichkeiten, die von monetärem Erfolg, Macht und Ruhm träumen. Sie
brauchen es im Mittelpunkt zu stehen und sind der festen Überzeugungen etwas Besonderes
zu sein. Hinter all dem steht ein schwaches Selbstwertgefühl, dass durch Grandiosität,
also das Gefühl über anderen zu stehen und Macht über andere zu haben,
kompensiert werden muss um das instabile Selbst stabil zu halten. Narzisstische
Persönlichkeiten haben schon früh die Erfahrung gemacht, dass sie etwas
Besonderes sein müssen, um Bestätigung zu erhalten und sich wertvoll zu fühlen.
Diese Konditionierung führt bis ins Erwachsenenalter zu einer hohen
Leistungsmotivation, deshalb findet man narzisstische Persönlichkeiten oft auch
bei Führungspersönlichkeiten. Das tiefste Bedürfnis der narzisstischen
Persönlichkeit und damit auch des narzisstischen Betrügers ist die Gier nach Bewunderung.
Menschen mit diesem Bedürfnis setzen betrügerisches Verhalten aus Mangel an
gesunden Handlungsoptionen, ein um im Mittelpunkt zu stehen und sich das Gefühl
zu verschaffen sich über andere zu erheben. Hierbei haben sie keine Skrupel.
Kalt und berechnend setzen sie sich über ihre Opfer hinweg.
Das Opfer ist
reines Objekt zur Befriedigung des inneren Mangels und wird nicht als
Mensch, der verletzt wird, wahrgenommen.
Typisch
für den narzisstische Betrüger ist, das unlauter erworbene Geld für den Kauf
von Statussymbolen, wie Autos, teure Uhren oder Kleidung, der Besuch von teuren
Restaurants auszugeben, was ihm dann wieder das Gefühl der schmerzlich
vermissten Grandiosität gibt. Weil all das jedoch nicht lange anhält, ist er
gezwungen sein betrügerisches Verhalten zu wiederholen. Einem narzisstischen
Betrüger ist es wichtig, am Ende als Sieger und nicht als Verlierer dazustehen.
Das Schlimmste was ihm passieren kann ist sein grandioses Gefühl, bzw. sein
Gesicht, zu verlieren.
Wer
also von einem Narzissten betrogen wurde, kann dieses psychologische Wissen nutzen
um sich gegen ihn zu behaupten.
Die
psychopathische Betrügerpersönlichkeit ist um einiges gefährlicher. Sie kennt
weder Angst, noch Loyalität gegenüber ihren Mitmenschen oder Institutionen –
sie hat diese Emotionen einfach nicht. Der Psychopath verfügt jedoch
fatalerweise über die antrainierte Fähigkeit Emotionen täuschend echt
nachzuahmen. Psychopathen manipulieren so geschickt, dass das Opfer davon
überzeugt ist, es bestünde eine echte zwischenmenschliche Beziehung.
Psychopathen sind extrem impulsiv, sie nehmen sich das, was sie wollen, ohne auf
die Bedürfnisse und Befindlichkeiten andere Rücksicht zu nehmen, auch wenn sie
eine enge Beziehung zum anderen haben. Psychopaten sind skrupellose Egoisten
ohne jede Hemmung und ohne Empathie. Sie lieben es geradezu andere zu manipulieren
und zu erniedrigen. Für sie ist es ein Spiel zur eigenen Bedürfnisbefriedigung Menschen
zu ihren Zwecken zu missbrauchen und zu demütigen. Das tiefste Bedürfnis der
psychopathischen Persönlichkeit ist Macht und Kontrolle über andere. Gerade
weil sie es genießen ihr Opfer zu demütigen sind sie so gefährlich.
Niemand
ist davor geschützt einem Betrüger auf den Leim zu gehen. Es ist schwer einen
Betrüger auf Anhieb zu erkennen. Gerade wegen der antisozialen und
manipulativen Fähigkeiten haben sie auch bei intelligenten und intuitiv
begabten Menschen leichtes Spiel, genau das macht sie ja erfolgreich. Betrüger
haben die Fähigkeit andere in Sicherheit zu wiegen und das bewirkt, dass wir
unser Gefühl für Gefahr erst einmal ausschalten.
Wie sich vor Betrügern schützen?
Der
beste Schutz um einem Betrüger nicht auf den Leim zu gehen ist – auf das eigene
Bauchgefühl zu hören. Meistens nehmen wir tief im Inneren nämlich wahr, dass
etwas nicht stimmt. Allerdings neigen wir dazu, dieses Gefühl, gerade wenn man
uns einen Auftrag, den wir dringend brauchen oder ein gutes Geschäft anbietet,
nicht wahrnehmen zu wollen und lassen es uns vom Verstand ausreden. Wir beschwichtigen
uns selbst und überhören unsere innere Stimme, die „Achtung!“ ruft.
Gut
zu wissen: Wenn etwas zu gut oder zu einfach klingt um wahr zu sein, stimmt
dies meist nicht, dann ist etwas faul an der Sache.
Wenn
jemand zu viel über sich selbst, das gute Geschäft, den super Auftrag, den er
uns anbietet, redet, ist höchste Vorsicht geboten. Genau das ist ein Hinweis
darauf, dass wir nach allen Regeln der Betrugskunst manipuliert werden. Seriöse
Geschäftspartner haben nichts dagegen, wenn Ihr Angebot hinterfragt wird.
Was tun wenn wir betrogen wurden?
Sind
wir einem Betrüger auf den Leim gegangen erleben wir das erniedrigende
Gefühl von Ohnmacht und Kränkung. Damit umzugehen ist
schwer – der einzige Weg aus der Opferrolle herauszukommen ist – wieder
in die eigene Macht zu kommen und das bedeutet: den Betrüger zu verklagen oder ihn anzuzeigen. Auch
wenn wir denken, den „Stress“ kann ich
nicht brauchen, unsere Seele braucht ihn.
Hallo Angelika!
AntwortenLöschenIch wurde selbst von meinem Lebensparner arg getäuscht und betrogen. Das schlimmste ist aber für mich nicht der Betrug oder die großen finanziellen Schäden, sondern die Reaktion der Umwelt. Man wäre quasi selbst schuld weil man dumm gewesen sei. Jedoch kann keiner von ihnen nachvollziehen wie es ist jeden Tag über Jahre darauf vorbereitet worden zu sein einen Fehler gegen sich selbst zu begehen. Das schmerzt und man fühlt sich zusätzlich bestraft und isoliert sich.
Die Selbstbestrafung ist ein Gefängnis, in das wir uns selbst einschließen. Nur wie selbst haben den Schlüssel uns daraus zu befreien. Und wenn es alleine nicht gelingt: Hilfe suchen!
AntwortenLöschenLG
Angelika Wende