Samstag, 30. April 2011
Freitag, 29. April 2011
Zaubern ...
Alles Gelesene, von anderen über eine Sache verfasste, mit der man selbst sich befasst – beeinflusst unsere Sicht der Dinge.
Ein Empfinden den Worten oder dem Werk gegenüber stelllt sich ein und bisweilen ist es stimmig für das, was uns ausmacht, in dem Moment wo wir lesen. Worte berühren uns, wenn etwas in uns ihren Inhalt berührt. Wie mich diese Worte berühren, jetzt in diesem Moment meiner Zeit, wo sie mir einfallen und ich weiß nicht einmal wer sie geschrieben hat, weil ich sie nur erinnere.
„Die Malerei ist die erstaunlichste Zauberin. Sie vermag uns mit den offenkundigen Unwahrheiten davon zu überzeugen, dass sie die reine Wahrheit ist.“
Und ich denke sie weiter die Worte, denke an die Malerei und die Wahrheit.
Die Malerei, als Medium auch um Unwahres wahr erscheinen zu lassen. Die Malerei, eine Zauberin, die mit den Dingen spielt, die Dinge erscheinen lässt, sie als etwas erscheinen lässt, was sie nicht sind, was sie aber auch sein können, eine Zauberin, die Scheinbares als Wahres erscheinen lässt und scheinbar Wahres als Scheinbares.
Carl Gustaf Jung sagte einmal: „Es hängt alles davon ab, wie wir die Dinge sehen und nicht wie sie sind.“ Folge ich diesem Gedanken so sind wir alle der Illusion verfallen, denn es gibt keine allgemeingültige Realität.
Wir alle sind also Zauberer. Mehr oder weniger gute allerdings.
Die Sache mit der Zauberei gefällt mir.
Sie beinhaltet das Geschenk von Möglichkeiten. Das umso kostbarer wird, schafft der Mensch die Möglichkeiten aus sich selbst heraus. Dann ist er schöpferisch und wandelt diese Schöpferkraft in Kreativität, der Kunst entspringt.
Die Kunst, die ich liebe manifestiert sich in stillen Bildern, deren leisen Tönen ein Zauber inne wohnt, in dem das Stumme spricht. Inszeniertes stilles Leben, in dem sich Möglichkeiten von Wahrheiten im Wesen der Dinge verbergen und Schönheit. Und in allem Schönen klingt die Tönung von Vergänglichkeit, auch das. Der melancholische Klang der Vergänglichkeit aller Schönheit, aller Dinge, allen Lebens erinnert mich an Chronos, die vergehende und immer zu einem Ende hineilende Zeit, die keine Ewigkeit kennt und deren Wesen unerbittlich ist.
Ich kann ihr nicht entfliehen, sie kennt nur den unermüdlich voraneilenden Zeiger der Uhr, der den Sinn der Sekunde darin bestehen lässt, von der ihr folgenden Sekunde abgelöst zu werden. So schließt sich das Fenster, dessen, was war und das Noch - Nicht Sein ist bloße Illusion. Es ist immer die eigene Vergänglichkeit, die wir fühlen, der Gedanke an das Vergehen der Jahre, die Linen und Narben hinterlassen, im Gesicht und in der Seele.
Leise, für das feine Gehör erfassbar, flüstert es uns zu: auch du, irgendwann ...
Aber der Blick auf die Vergänglichkeit verliert sich manchmal für des Augenblicks Dauer. Der Gedanke, dass es nicht nur eine Zeit gibt, dass es verschiedene Zeiten geben kann, die zugleich existieren, drängt sich mir auf. Der Gedanke an Augenblicke, die sind wie die Ewigkeit. Und ich spüre - in der Wahrnehmung des Augenblicks liegt auch die Erfahrung des Gelingens, die Augenblicksgewissheit von Vollendung. In diesem Moment scheint es durch, wird mir das Vollendete in seiner Erhabenheit bewusst.
Es ist dieser eine Moment in der Zeit, den die Kunst auf der Leinwand festhält, ein Augenblick mit dem der Künstler ein Zeichen setzt, mit dem es gelingt das vom menschlichen Bewusstsein abhängende Fließen der Zeit anzuhalten.
„Die denkenden Menschen sind notwendig Materialisten. Sie suchen die Wahrheit in der Materie, denn anderswo können sie sie nicht suchen, da sie einzig und allein die Materie sehen, hören, fühlen. Sie können die Wahrheit nur dort suchen ... außerhalb der Materie gibt es keine Erfahrung, kein Wissen und folglich keine Wahrheit“, schreibt Anton Tschechow.
Ist das eine überwirkliche Chimäre, eine vorgegaukelte Illusion oder eine Wahrheit, die uns die Materie offenbart?, frage ich mich. Und weiß, es gibt keine eindeutige Antwort.
Es gibt Fragen und es gibt die Suche nach einer Beantwortung von Fragen. Und in jeder beantworteten Frage liegt immer auch die Möglichkeit einer anderen, einer weiteren Wahrheit – so liegt in jeder Frage und in jeder Antwort auch immer der Zweifel. Es ist wie mit der Zauberei – die immer den Aspekt des Zweifelns in sich trägt.
Aber, ist es die Aufgabe des Zauberers uns Gewissheit zu geben?
Ist es die Aufgabe der Kunst uns Wahrheiten zu schenken, die das Leben uns nicht schenkt?
Kunst konfrontiert uns mit der Unsicherheit einer Welt, in der wir beständig nach dem Ideal von Sicherheit und Wahrheit streben, wohl wissend, dass es diese nicht geben kann, dass dies lediglich eine Vorstellung ist, ein Wünschen, um der Absurdität des Seins Sinn zu verleihen. Zugleich zeigt sie uns einen Ausschnitt von Welt, der niemals eindeutig ist. In der Kunst entfaltet sich ein Mikrokosmos, erschaffen nach ästhetischen Gesichtspunkten – ein Mikrokosmos, dessen Existenz und Einzigartigkeit ich liebe, dem ich mit Neugier, Staunen und Demut begegne. Nein das ist kein Wirklichkeitsabklatsch, sondern vielmehr eine rätselhaft magische Lebendatmosphäre. Das ist Schönheit. Malerische Zauberei, die mir zuflüstert: Alles was dir in Zeit und Raum entgegentritt ist nicht mehr und nicht weniger als ein Bild von Welt, das allein in deiner Realität entsteht und unendliche Möglichkeiten in sich birgt.
Und dann weiß ich, auch ich kann zaubern ...
©angelikawende 2011
schatten
unter deinen händen
beginnen ein eigenleben
das fremd ist
größer als ich
die ich auch bin
dürfen sein ...
Donnerstag, 28. April 2011
jetzt
das ist der raum meiner derzeitigen aufmerksamkeit
diese sekunde
diese stunde
dieser tag
jetzt
das ist abhängig vom focusierten punkt meiner aufmerksamkeit
und immer in jedem jetzt ist da der aspekt des vergangenen
und immer in jedem jetzt ist da der aspekt des zukünftigen
denn all das bin ich
jetzt
gedankensplitter 21
Mittwoch, 27. April 2011
fort schreiten
fort aus dem bekannten
verließ das vertraute
vergaß seine angst
nahm den mut
übergab sich
dem fort schreitenden
überließ sich der bewegung
ging
ging mit dem gefühl
eines fortschreitenden
er wachsenden
sich ent wickelnden
sich von einem ausgangspunkt zu einem weiteren punkt entspannenden
er ging
das ziel
er musste es nicht wissen
sie liebte ihn auch dafür
Dienstag, 26. April 2011
von gurus und anderen krücken
alle diese krücken sind erlaubt. und all diese krücken sind doch dinge, die uns von anderen aufgedrückt werden, die wir uns aufdrücken lassen, aus dem gefühl der unsicherheit und der verzweiflung heraus.
krücken nutzen ist erlaubt. aber ob das gut ist?
ob es gut ist da hin zu lesen, da hin zu hören, wo es nicht aus mir selbst kommt? ich glaube nein.
ich bin ein konklumerat aus meinen erfahrungen, meiner vergangenheit, meinem jetzt und meinem denken an zukünftiges. all das bin ich und alle diese teile formieren mein sein.
es gibt gurus, die meisten sind selbsternannte, mit einer hohen begabung für marketing, deren begehr darauf abzielt, den menschen zu spalten, ihn an einem punkt zu sezieren, der genau an einem bestimmten punkt ins schwarze trifft, nämlich da wo´s gerade weh tut - auch darin sind diese gurus geschickt, wie übrigens auch im geldverdienen am leid anderer.
diese heilsversprecher greifen den menschen am individuellen leiden an und versprechen ihnen lösungen. das macht ihre faszination aus. sie versprechen das leid zu beenden, in dem man ihnen folgt, ihren gedanken folgt und sie versucht umzusetzen.
jeder gedanke, der von einem fremden kommt ist niemals ein eigener und so kann er nur adaptiert werden.
übergestülpt. das übergestülpte jedoch, das nicht selbst erdachte, das nicht selbst als richtig erfahrene, erlebte, gefühlte, ist niemals authentisch. es ist vom anderen und nicht das meine.
das ego bezwingen, im jetzt leben, die vergangenheit begraben, all das sind theorien solcher gurus, die sie in die welt posaunen und menschen abholen, dort, wo sie an sich selbst zweifeln, weil das leben nicht so ist, wie sie es sich wünschen.
und was geschieht? sie werden sie zu opfern anderer meinungen, die ihre eigenen gefühle und gedanken verwässern, zuschütten und in eine andere richtung bringen, als das ureigene wesen, als die seele es vielleicht vorhat.
die seele weiß was ist.
und sie würde vielleicht fragen, wenn sie sprechen könnte, wir sie hören würden - was ist schon schlimm daran, zerrissen zu sein, nicht zu wissen, was ist und was sein soll? was ist schlimm daran einmal keine lösung zu haben, einfach still zu stehen? was ist schlimm daran verletzt zu sein, traurig oder wütend?
vielleicht ist genau das der zustand, den die seele gerade braucht, sonst wäre er ja nicht. aber das würde bedeuteten - abwarten und das ist das schwerste. abwarten wollen wir nicht. es muss ja schnell weitergehen. wir wollen doch schließlich funktionieren, das wird erwartet, von uns selbst und den anderen um uns herum.
darum brauchen wir krücken, um zu beschleunigen, was eigentlich gar nicht beschleunigt werden will.
wir brauchen lösungen, weil wir das ungelöste schwer ertragen. aber auch das ist entwicklung - das ungelöste, den stillstand aushalten.
der mensch ist die summe seiner einzelteile, aller affekte, aller gedanken, aller erinnerungen, aller schmerzen, aller glücksmomente und vielem mehr. das lässt sich nicht in häppchen teilen, das lässt sich nicht spalten, denn das spalten bedeutet ein abspalten vom ganzen. wer einen teil von sich abspaltet spaltet ein eigenes ab, lehnt somit das ganze ab zu dem dieser eine teil gehört, mit dem er verbunden ist, wie ein rädchen im räderwerk.
wenn die vergangenheit nicht erledigt ist, ist sie es eben nicht, weil sie es nicht ist.
weil alles seine zeit hat und jeder mensch seine eigene gangart. manche sind schneller, manche sind langsamer.
da helfen keine ratschläge wie "im jetzt" leben. was heißt das eigentlich? im jetzt leben bedeutet im moment sein, die aufmerksamkeit auf den moment richten. ja das bedeutet das. aber in diesem "jetzt moment" ist der mensch eben auch ganz da, mit allem was ihn ausmacht, was ihn geprägt hat, mitsamt seinem unterbewusstsein. das lässt sich nicht ausknipsen wie eine lampe. es ist da, immer. und zwar mit ihm all den prägungen, die es erfahren hat und den glaubensmustern, die es verinnerlicht hat. die lassen sich nicht ausradieren in einem "jetzt bewusstsein". unser bewusstsein ist verdammt klein, das unbewusste dagegen verdammt groß, viel größer als das kleine bewusstsein.
es geht niemals um abspalten, es geht immer um integrieren, um annehmen was ist.
und wenn es weh tut, dann tut das eben jetzt weh und wenn es traurig macht, dann macht das eben jetzt traurig und wenn es wütend macht, dann macht das eben jetzt wütend. dann ist das jetzt eben so. nur so bin ich in der akzeptanz meines selbst, meines wahren wesens.
ob "ich", "über ich", "es" - alles ist eins, ein aufeinander bezogenes, einander bedingendes wechselspiel im jetzt.
das sind wir: ein sich bedingendes ganzes. dies alles ist der mensch. und jeder ist auf seinem weg, wie er es kann, mit den werkzeugen mit denen ihn gott augestattet hat.
am besten geht er diesen weg mit seiner eigenen wahrheit und die liegt da, wo wir uns nichts mehr vormachen und nichts einreden lassen von anderen, die auch nur ihre eigene wahrheit konstruieren. mehr ist nicht möglich - die konstruktion der eigenen wahrheit. nur sie ist authentisch. alles andere ist nicht das eigene, es ist übernommen aus einer anderen welt von wahrheit.
die lösung liegt in uns selbst, nur da und niemals im anderen.
genauso ist es mit der heilung. wenn wir uns selbst nicht heilen, kann das kein anderer für uns erledigen.
Sonntag, 24. April 2011
es ist möglich
aus den worten wurden gesten, blicke, einverstandensein. dann berührung. eine nähe, über die worte hinaus.
das macht mir angst, sagte die frau. der mann sagte, du musst dich nicht fürchten. alles ist gut. und aus der berührung wurde beziehung.
die frau begann sich zu fürchten, auch wenn sie das nicht musste.
ich habe angst, sagte die frau. mein raum ist zu klein für zwei von uns. der mann sagte, gut, ich mache mich klein in deinem raum.
aber ich will verborgen bleiben in meinem raum, sagte die frau und der mann wusste nicht was sie meinte. verborgen sein, ohne das jemand mich bemerkt und ohne, dass ich jemanden bemerke. ich will nur meinem atem lauschen. der mann versuchte zu verstehen, was er nicht verstand.
es ist nicht gut sich abzuschotten, sagte der mann, der nicht verstand. ich brauche das, sagte die frau, die das brauchte und nicht wusste, warum sie das brauchte. sie suchte nach erklärungen.
zuviel nähe, zuviel menschen empfinde ich als anstrengend. es zehrt an meinen kräften, sagte die frau und wusste noch immer nicht warum das so war. ich brauche zeit für mich selbst, um meine gedanken und gefühle zu ordnen. vielleicht ist es so, dass ich das ich das "eigentliche" gefühl erst im nachhinein erlebe. erst dann gelingt es mir mich innerlich wieder auf begegnung einzustellen.
der mann versuchte zu verstehen, was er nicht verstand.
ich brauche rückzug, sagte die frau, die spürte, dass der mann noch immer nicht verstand. ich scheue gefühle, die abhängigkeit schaffen. sie wusste, das war schwer zu verstehen.
aber das bedeutet unverbindlichkeit, sagte der mann. und die frau sagte, ja, das ist wohl so.
dann bist du nicht geschaffen für eine beziehung, sagte der mann.
es ist möglich, sagte die frau.
der mann sagte, und jetzt? was machen wir jetzt?
wir versuchen das mögliche, sagte die frau.
Gedankensplitter 20
verkriechen wie ein tier
Samstag, 23. April 2011
lena
Wahrheit
Am Ende bleibt oft die Enttäuschung.
Das Ent-Täuschende, das Ende der Täuschung.
Dem Ende der Täuschung folgt die Wahrheit.
Sie ist wesentlicher als die Liebe.
Im Namen der Liebe wird viel gelogen.
Das Wort Liebe ist ein Wort aus dem sich unzählige andere finden und aussprechen lassen, wahrhaftig, unwahrhaftig.
Im Namen der Liebe geschieht Ungeheuerliches, im Guten wie im Bösen.
Im Namen der Liebe wird getötet und gestorben, gelitten und verraten, gehasst und verloren. Auch das geschieht im Namen der Liebe.
Immer ist es beides.
Immer ist es eine Entscheidung für das Eine oder das Andere.
Dienstag, 19. April 2011
HERZ 19
TRENNUNG
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. (Genesis 1. Mose - Lutherbibel, 1. Kapitel - Die Schöpfung)
Plötzlich
es hatte sich herangeschlichen, sich angebahnt um ein plötzlich zu werden.
hatte sich herausgeschält aus vielen schalen, die aufgeblättert abgeblättert da lagen.
teile eines ganzen.
nein, kein plötzlich, nur ein plötzliches wahrnehmen.
das war neu.
und doch nicht neu, weil es aus altem entstanden war.
ein plötzlich, gewachsen und sich erkennen gebend als ein gewahrsein.
damit unübersehbar.
und da stand es wie eine mauer zwischen dem alten und dem was neu sein wollte.
dazwischen gegenwart.
jetzt.
und schon zukünftiges im jetzt.
alles momente. alle momente ein übergang zu anderen momenten.
alles flüchtig.
also auch das was da war.
das plötzliche gewahrsein.
auch das, flüchtig?
anhalten.
zeit anhalten, zeit zurückdrehen, nach vorne denken.
zeit ist realtiv und vielleicht ist alles gleichzeitig.
was weiß ich, denke ich und dass ich nichts weiß.
weil alles sein kann und alles anders sein kann und alles nichts und doch viel, oder scheinbar viel und nichts.
was ist eigentlich wichtig?
auch das ist veränderbar. das wichtige.
eigentlich ist darum nichts wichtig, ausser der veränderung selbst.
dieses plötzlich gehört dazu.
auch das ist veränderung.
ich wehre mich dagegen.
will nicht haben was ist.
weiß nicht was ich will.
und vielleicht ist auch das nicht wichtig.
Montag, 18. April 2011
denken
immer denken
immer denkend
in dem was ist
was nicht ist
ich denkend
mich zerdenkend
am ende verdachtes gedachtes
leben denkend
wenn leben denken ist
bin ich
lebend
fühlend denkend
auch das bin ich
zu viel fühlen
zerreist mich
wer denkend bin ich
ich mich denkend
zerdenkend
wohin führt das
Donnerstag, 14. April 2011
deins meins
meinsein
dein sein
klein
sein
manchmal
dein kleinsein
deins
meins
klein
sein
auch das
eins sein
Dienstag, 12. April 2011
Wert los
nichts wert das was du machst
alles einbildung
hochmut
der kommt vor dem fall
schon gefallen
längst gefallen
keine einbildung
ohne mut
der kommt nach dem fall
wert los
liegen
Montag, 11. April 2011
falsch
das ist falsch
sagt die lehrerin und macht ein böses gesicht
was ist falsch, fragt der kleine junge und macht ein trauriges gesicht
es gibt keine hellblauen elefanten
das ist falsch, sagt der kleine junge und lächelt
...schaun sie, da ist er doch
ich habe ihn doch gemalt ...
UNGE WISS heit
wenn ich gewissheit suche, dann warte ich auf eine sichtbare bestätigung, auf ein zeichen von aussen, auch wenn es sich innen irgendwie sicher anfühlt, irgendwie, aber eben doch nicht wirklich.
vielleicht sind wir menschen so gestrickt, dass wir immer die bestätigung von außen brauchen um wirklich einer sache gewiss zu sein. ich weiß es nicht.
manchmal ist aber etwas ungewiss, manchmal gibt es keine bestätigung, keine zeichen. noch nicht, oder noch länger nicht, oder eben sehr lang nicht.
dann kann ich machen was ich will, drauf rumdenken wie ich will und nichts passiert. also muss ich sie aushalten, die ungewissheit, annehmen, wie alles, dass ich nicht ändern kann. noch nicht ändern kann.
ungewissheit ist die absolute leere des wissens. die mag ich gar nicht, hilft aber nichts. andererseits - schließlich kann ich nicht alles wissen, wie vermessen ist das denn, alles wissen zu wollen? vielleicht ist jetzt eben nicht die zeit für gewissheit, vielmehr die zeit die dinge einfach zu lassen wie sie sind.
vielleicht sind ungewissheiten chancen, prüfungen, herausforderungen an das vertrauen. und es ist vielleicht sogar vermessen mich zu einer antwort, oder einer lösung zwingen zu wollen. vielleicht ist die ungewissheit etwas, das ich aus gutem grund (noch) nicht wissen soll. und dann bleibt mir nur eins: es anzunehmen wie es ist.
es anzunehmen wie es ist, hat etwas mit demut zu tun. ein wort, dass viele von uns nicht mögen, weil sie glauben es hat mit unterwürfigkeit zu tun, mit macht abgeben an etwas, an jemanden. das wollen wir alle nicht so gern, unsere macht abgegeben. macht worüber eigentlich?
demut ist für mich etwas anderes. demut hat etwas mit dem wort mut zu tun - de müt ig ... das steckt da drin, das wort mut.
es ist mutig, die dinge einfach sein zu lassen, sie zu begreifen, als etwas, das einen sinn hat, auch wenn er sich mir noch nicht erschließt. demut ist auch: loslassen. das ist für mich demut - dinge anzunehmen, ohne die gewissheit, warum sie so sind, wie sie sind. eine art einverstandensein mit dem was ist, mit mir, meiner entwicklung, als teil eines größeren ganzen.
ungewissheit birgt ein wissen in sich, dass sich mir zum gegenwärtigen zeitpunkt nicht erschließt, mich überfordert, vielleicht sogar erschrecken würde. ungewissheit ist nur solange ein quälendes gefühl, wie ich nicht begreife, dass sie mich gar nicht quälen will, sondern vielleicht weich machen und bereit zur vertrauensvollen erwartung von etwas, das kommt. zu seiner zeit. also besser ist, ich versuche nichts zu erzwingen, was sich nicht zwingen lässt.
das universum lässt kein vakuum zu, daran glaube ich.
also lasse ich manches mal im ungewissen. alles andere führt zu verwirrung und disharmonie. ich, die so gern die kontrolle hat, nehme es hin und warte nicht mehr auf bestätigungen von außen, sondern auf die bestätigung in mir selbst. egal wie lange es dauert. das entspannt.
Samstag, 9. April 2011
Gedankensplitter 19
Freitag, 8. April 2011
GRENZ verletzungen
eine form suchen, in der sein kann was sein soll und uns wichtig erscheint. radikalität zerstört jedes werk. auch lebenswerk.
ich suche und vielleicht ist genau das mein motor, das, was mich trotz aller traurigkeit am leben gehalten hat ... wie lange noch? und diese suche bedeutet eben NICHT anzukommen, noch nicht, irgendwann möglicherweise.
ist das so wichtig, anzukommen, oder meine ich es nur wichtig, weil alle es so denken und meinen und danach handeln. diesen platz bei einem anderen. das wollen doch alle. wollen wir es oder wollen wir es wollen, weil es uns so eingetrichtert wurde. ich weiß es nicht.
ich weiß nur - ich brauche meinen raum, der mit abgrenzung zu tun hat, raum für meine gedanken, meine kunst und meine einsamkeit, ja auch die. weil sie wertvoll ist, weil sie meins ist unteilbar. ein du kannst sie mir nicht nehmen und ein du soll es auch nicht. keiner macht den anderen glücklich. und auch diese erwartung und auch eine solche forderung ist hochmut, ist eitel, ist ein funktionalisieren eines anderen für das eigene. ungut.
freiheit ist das denken, das fühlen, das unteilbare, das gehört jedem von uns allein. und das ist gut so. denn auch etwas, was sich für uns ungut anfühlen mag, hat gutes und wenn es nur das erkennen ist - jeder gehört sich allein.
alle verletzungen entstehen aus grenzverletzungen.
wir sollten den mut aufbringen einander unsere grenzen zu zeigen, auch wenn das bedeutet, dass wir die grenzen zueinander nicht überwinden können. das ist wahrheit. auch das ...
Elsa
Donnerstag, 7. April 2011
VER änderng
wenn es zeit ist, nicht vorher.
wir wünschen uns alles mögliche gleich, möglichst schnell und in dem moment, wo wir denken - jetzt muss es so sein.
aber das leben sucht sich die zeit aus.
sie ist abhängig davon, ob der mensch BEREIT ist.
wenn wir bereit sind, geschieht das, was wir brauchen, weil wir es dann zulassen können.
der gedanke " ja, so ist es" ändert zunächst nichts an dem was ist.
er schafft bestenfalls die eine EIN sicht, ein verstehen, aber keine veränderung.
veränderung ist ein prozess, der über das empfinden geschieht.
wir verändern eine haltung, ein leben nur dann, wenn wir etwas sicher als veränderungswürdig empfinden, fühlen, dass wir es tun MÜSSEN, weil wir nicht anders handeln können.
dann sind h e r z und d e n k e n eins.
kognitionen führen niemals zur veränderung.
nur ein verändertes neues verhalten schafft veränderung.
dies ist abhängig von gefühlen.
"ich fühle es genauso"
dann erst mache ich es so.
wenn wir uns im stau des denkens befinden, können wir nicht handeln.
die sicherheit rechten handelns kommt aus der seele.
sie ist der ort, wo unser tiefes inneres wissen seinen platz hat.
ist da dieses tiefe innere wissen, stellt sich nicht mehr die frage, nach dem warum, dem für und wieder.
da ist sie, die wahrheit, ganz plötzlich.
und doch nicht plötzlich.
sie ist gewachsen, um plötzlich hervorzukommen.
dann w i s s e n wir und entscheiden.
Mittwoch, 6. April 2011
SPIEL en
wie ein kind
mit der zeit
verloren in zehn millionen möglichkeiten
wie ein kind
das nicht überlegt
was geschieht
wenn es die zeit vergisst
über seinem spiel
spielen
in mich versunken
meinem bedürfnis folgend
zu spät bemerke ich das dunkel
erschrecke
den weg nach hause mit dem gefühl der angst gehen
angst
mein zuhause nicht zu finden
im dunkeln
habe doch nur gespielt
verstehe nicht
warum die welt auf einmal so dunkel ist
mein spiel beendet
die zehn millionen möglichkeiten
verschluckt von der nacht
Dienstag, 5. April 2011
Ge BURTs Tag
vor mir liegt ein neues lebensjahr. ich habe geburtstag. vor mir, neben der kaffeetasse liegt die zigarettenschachtel. draussen scheint eine warme aprilsonne. ich nehme einen schluck kaffee, zünde die erste zigarette des tages an und sage mir, wenn du noch ein bisschen leben willst, solltest du mit der raucherei endlich aufhören und weiß, dass ich es nicht schaffe. also rauche ich ohne schlechtes gewissen. wenn ich mit schlechten gewissen rauche ist es noch ungesünder.
ich bin allein. der erste, der mir alles liebe gewünscht hat für diesen tag war mein sohn. punkt zwölf in der nacht hat er seine mum angerufen. er ist immer der erste, der mir gratuliert, mein lieblingsmensch. na, mum, wie fühlt es sich an so alt zu werden? ich sehe das grinsen in seinem schönen gesicht vor meinen augen auch ohne ihn zu sehen. ich antworte, es fühlt sich nicht so gut an, weil ich jetzt langsam alt werde in meinem alter. er sagt, man sieht dir das alter nicht an und dass ich immer noch hübsch bin. er sagt, dass er seinen freunden fotos von mir gezeigt hat und dass alle sagen, er sieht mir ähnlich. das ist gut, sagt mein sohn und ich bin glücklich, weil ich meiner mutter niemals ähnlich sehen wollte und er es will und das ist ein zeichen, dass er uns beide lieb hat. für mich ist es das. ich bin glücklich eingeschlafen.
jetzt sitze ich am fenster an diesem geburtstagsmorgen, blicke auf die grünen blätter der platanen vor meinen fenster und ziehe resume. nur kurz, es braucht nicht viel zeit, weil ich das oft mache und wie so oft kommt nicht viel mehr dabei heraus als oft. ich habe gelebt. intensiv, viel erlebt. dinge, die ich erleben wollte und dinge, die ich keinem zu erleben wünsche und ich habe sie überlebt. auch das. wenn ich heute meinen abschied nehmen müsste von diesem leben wäre es in ordnung. es war gut und es war schwer, ich habe geliebt. einmal geliebt, tief und leidenschaftlich geliebt. wer kann das schon von sich sagen? es gab und gibt menschen, die ich lieben darf und die mich lieben. das ist viel, sehr viel. das ist das wesentliche. der himmel meint es gut mit mir, denke ich, während sich eine graue wolke über die sonne schiebt.
genauso ist es mein leben. wie diese sonne und diese wolke. hell und dunkel, von einem moment zum anderen ist alles möglich, immer in bewegung, immer in veränderung.
und so werde ich weiter leben inmitten der pole, mal so, mal so und ich weiß, es ist gut wie es ist, auch wenn ich es gern anders gehabt hätte - manchmal.
Montag, 4. April 2011
die liebe
die liebe sagt ja
die liebe denkt nicht
die liebe fühlt
die liebe fürchtet sich nicht
sie ist mutig
die liebe überlegt nicht
die liebe handelt
die liebe verleugnet nicht
die liebe bekennt
die liebe wägt nicht ab
die liebe entscheidet
die liebe betrügt nicht
die liebe ist treu
die liebe sehnt sich nicht
die liebe vertraut
die liebe hofft nicht
die liebe weiß
die liebe verliert nicht
die liebe gewinnt
die liebe tötet nicht
die liebe lebt
die liebe die ich meine
ist nicht
morgen
spricht von nacht
blauer mond hinter blauen hügeln
von sehnsucht getränkt
gießt kühles licht über mich
liegen auf dunkler erde
der stille des grundes lauschend
wärme
geborgen in der eigenen nacktheit
mein körper
der ist
fühlt
nicht wünscht
nicht erwartet
eins mit dem schlaf der nachtigall
der sich zu dem meinen legt
schlaf
der mich in sicherheit wiegt
vor den gedanken an vergangenes
auch das bin ich
auch das trage ich in mir
bruchstücke meiner selbst
abschied vom vergangenen
das ich nicht mehr einlade in den morgen
der kommt
um mich zu begleiten in die gegenwart
aufstehen
weiter gehen
leben suchen
eins
das meins ist
Sonntag, 3. April 2011
nichts ist sinnlos
was ich gemacht habe? geschrieben, meine neuesten bilder fotografiert und mir sorgen gemacht um meinen sohn, der weit weg von mir lebt und krank ist und nicht will, dass ich zu ihm komme und ihn pflege, weil erwachsen ist und sich und mir beweisen muss, dass er es ist. das denken an ihn hat mich bedrückt und es tut es immer noch. es ist schlimm für eine mutter, wenn ein sohn krank ist und sie nicht brauchen will. das schlimmste ist, wenn den kindern gefahr droht. aber auch das muss ich aushalten, weil alles ein aushalten ist und dazwischen ist das kleine augenblicksglück, von dem so oft spreche und an das ich glaube und dass ich lebe.
ich bin allein. eigentlich bin ich das die meiste zeit. ich habe mich irgendwann entschieden nur noch im kontex auszugehen, wenn ich den leuten vorlese, oder eine kunstaustellung eröffne oder anschaue, um dann darüber zu schreiben. oder wenn einer, der mich interessiert, mit mir ausgehen will, dann mach ich das auch, ist aber eher selten, weil mich nur noch wenige menschen interessieren. das liegt daran, dass ich weiß, dass sich alle nur für sich selbst interessieren und ich bin auch nicht anders. ich interessiere mich für mich selbst, weil ich die einzige bin der ich vertrauen kann. ich habe das vertrauen verloren in die menschen, zumindest in die, die ich kennen gelernt habe, in den fünfzig jahren in denen ich bis jetzt leben darf.
irgendwie lief alles irgendwann schief. aus der liebe wurde nichtliebe und am ende gleichgültigkeit. nur einen gibt es noch, der mir nicht gleichgültig ist, ausser meinem sohn und wenn da zwei sind ist das schon viel.
ich sitze also beim essen, das ich mir jeden abend zubereite, weil ich junk food und dosenfraß hasse und eigentlich habe ich es gestern für zwei vorgekocht, in der hoffnung, dass der, der mir sagt, er liebt mich, es mit mir teilt an diesem sonntag abend. hat er nicht. er hat gründe. seine gründe, gründe die ihm als grund dienen und ihn nicht daran hindern weiter von liebe zu sprechen auch wenn er nicht da ist, jetzt wo ich ihn gern da hätte bei mir, weil ich angst habe um meinen sohn, der krank ist und weil ich mir immer noch wünsche gehalten zu werden, wo ich mich doch selbst nicht halten kann und ich weiß, dass man das von keinem verlangen kann, das muss ich alleine tun, wie es immer getan habe - trotzdem - mich selber halten.
trotzdem. irgendwie ist das mein lebensmotor seit ich ein kind bin. ich lebe trotzdem, weil ich mir nicht einreden lasse, von keinem, das leben sinnlos ist. die die das sagen, das sind die, die nicht einmal eine alternative zum sinnlosen zu bieten haben und wenn die mir das erzählen, dann denke ich immer, wenn du dein leben als sinnlos empfindest, dann mach dich doch tot, du hast die wahl, aber irgendwie machen die das dann doch nicht, weil sie auch dazu zu feige sind oder weil das dann einen sinn haben könnte, nämlich den, den unsinn zu beenden.
die leute reden viel und ich höre nur noch das, was mich wirklich interessiert und ich beschäftige mich nur noch mit dem, was mich weiter bringt im kopf und im herzen.
manche glauben ich sei einsam. ich bin einsam und bin es gern, ich bin gern mit mir zusammen, weil ich mir zuhöre, weil ich das, was in mir ist nach aussen bringen muss, ausdrücken in worten und wenn die nicht mehr reichen um mich auszudrücken male ich bilder. ob die jemand gefallen ist mir ziemlich egal, ich mache sie für mich, aber ich freue mich, wenn sie mit einem anderen, der sie anschaut etwas machen.
ich habe mich zurückgezogen in meine eigene welt. die realität die kann mich mal, weil die, wie sie ist, nicht meins ist. die welt ist mir zu laut geworden und zu kalt auch wenn die sonne scheint. ich bin nicht allein in meiner einsamkeit, weil ich kommuniziere, hier in facebook am liebsten, mit vielen menschen. ich spüre, vielen von ihnen geht es ähnlich wie mir, die wollen gar nicht mehr so viel mit dem da draussen zu tun haben, denen ist es auch zu laut und zu kalt und die liebe ist längst eine illusion, die abnutzungserscheinungen hat, weil die menschen nur noch "haben" wollen, immer mehr und die, die nichts mehr haben, wollen es wieder haben, das mehr, all die dinge die kein mensch braucht, oder wer braucht neue klamotten, wenn er genug hat.
armut macht nicht demütig. sie macht müde. mit den müden habe ich mitgefühl,mit denen, die nichts mehr haben und nichts mehr haben wollen, ausser sich selbst, aber auch das nimmt man ihnen, indem man ihnen ihre würde nimmt.
das tut mir alles weh, das betrübt mein herz und an das gute glaube ich nicht mehr, aber ich glaube an güte und an die, die gütig sind, davon gibt es noch ein paar und das tröstet mich.
ich liebe das leben trotz allem. ich liebe jeden neuen tag, der mir das beweist und dafür braucht der gar nicht viel zu tun, ausser es hell werde zu lassen und mir meinen ersten kaffee mit viel milch zu schenken und die kippe dazu und mein gesicht im spiegel, das mir gott geschenkt hat und das mir gefällt, meinen laptop, in den ich schreibe ,was ich fühle, denn allein darauf kommt es an, dass ich mache, was ich fühle und liebe was ich tue und das fühlt sich gut an.
und während ich das schreibe klingelt mein handy und mein sohn ist dran und sagt:"mum, komm, ich brauche dich!"
Samstag, 2. April 2011
KIPP FIGUR
Sei stark, sagt Henry, du bist stark. Ich sage, ich kann es nicht mehr hören, weil ich es nicht bin. Ich bin schwach und tue so als sei ich stark. Ich belüge die anderen und mich selbst und das ist das Schlimmste, weil ich mir selbst unglaubwürdig bin. Ich bin schwach, ich bin gefallen, längst schon – siehst du es nicht? Ich liege am Boden, aber ich tue so als würde ich stehen, weil mich keiner aufhebt, weil sie wissen wenn sie sich nach unten beugen fallen sie im Zweifel auch. Die Gefallenen liegen auf dem Schlachtfeld, es gibt nichts mehr zu tun, rette dein eigenes Leben. Auch Tiere haben Selbsterhaltungstrieb. Ich nehme es keinem übel.