Malerei: A.Wende |
Menschen, die in der Kindheit emotional oder körperlich missbraucht wurden, Menschen, die keine Liebe erhalten haben, hoffen ein Leben lang, endlich doch noch diese eine Liebe zu bekommen, die sie nie erfahren haben. Je weniger ein Kind geliebt wurde, desto mehr hängt es sich als Erwachsener an andere von denen es erhofft, endlich das zu bekommen, was die Eltern ihm verweigert haben. Der Erwachsene sucht in Ersatzpersonen eine Ersatzliebe, die das emotionale Loch füllen soll, das er spürt.
Je älter wir werden, je mehr Erfahrungen wir mit der Liebe machen, je mehr Hoffungen diese eine Liebe doch noch zu bekommen enttäuscht werden, je mehr Beziehungen scheitern, desto verzweifelter werden wir. Wir verlieren den Glauben daran, dass es Liebe für uns überhaupt geben kann. Wie auch, wo wir doch im Grunde nicht wissen, wie sie aussehen soll, wie sie sich anfühlt, weil man sie uns ja nicht gezeigt hat und wir sie nicht gefühlt haben.
Da wo das Gefühl von Liebe sein sollte ist ein Gefühl schmerzhaften Mangels, ein Mangel, der uns immer wieder in die Arme anderer treibt, die uns nicht geben können, was wir suchen, oft weil sie es auch nicht können. Wie auch? Die Liebe der Eltern ist nicht ersetzbar, denn die Liebe der Eltern ist eine bedingungslose Liebe, die ein Fremder, den wir uns vertraut machen, uns niemals geben kann.
Das zu erkennen ist schmerzhaft.
Es ist auch schmerzhaft zu erkennen, dass jede Suche im anderen eine unerfüllbare Sehnsucht bleiben muss. Wir müssen uns dieser unerfüllbaren Sehnsucht bewusst werden und unsere unbewussten Muster erkennen, die zum immer Gleichen führen, wir müssen erkennen, dass nur wir selbst uns dieses Bedürfnis nach bedingungsloser Liebe erfüllen können, indem wir uns selbst mit Achtung, Wertschätzung, Mitgefühl, Trost und Halt versorgen und bedingungslose Liebe zu diesem ungeliebten Kind, das wir waren und immer noch sind, entwickeln.
Das geht nicht mit Probieren und schon klappt das. Das geht nicht indem wir es wollen. Wir müssen sehr viel dafür tun. Dieses Tun dauert ein Leben lang. Tag für Tag ist es ein Tun, so als würden wir Tag für Tag unser eigenes Kind beeltern. Genauso wie wir es für unsere eigenen Kinder tun, müssen wir bereit sein unser inneres Kind zu bemuttern und zu bevatern und gut zu ihm, gut zu uns selbst sein. Wir müssen aufhören uns so zu behandeln wie man uns als Kind behandelt hat.
Wenn wir das alleine nicht schaffen können wir uns professionelle Hilfe holen, jemanden, der sich uns empathisch und liebevoll zuwendet und uns hilft dieses Kind zu sehen und es lieben zu lernen.
Wir haben keine andere Chance um den Mangel der Kindheit zu befriedigen, als ihn uns selbst zu erfüllen. Und dazu gehört uns von der unerfüllbaren Sehnsucht nach der nicht erhaltenen Liebe der Eltern endgültig und entschieden zu verabschieden. Wir müssen aufhören uns selbst zu bemitleiden, wir müssen aufhören zu fragen, warum es so war und nicht anders. Wir müssen einen radikalen Schnitt machen und anerkennen: Ja es war genau so, auch wenn ich es mir anders gewünscht habe.
Wir dürfen das bedauern und es betrauern, aber wir müssen aufhören sinnlos weiter zu hoffen und uns emotional zu stressen. Wir müssen lernen uns zu erlauben die wahren Emotionen gegenüber den missbrauchenden und lieblosen Eltern zuzulasssen. Wir müssen uns die so lange unterdrückten Emotionen wie Wut und Schmerz eingestehen und die Angst überwinden wir seien schlechte Kinder, wenn wir die Eltern nicht lieben können. Wir müssen aufhören Entschuldigen für sie zu suchen und uns nicht mehr zwingen verzeihen zu wollen, was unverzeihlich ist - es ist unverzeihlich einem Kind emotionale oder körperliche Gewalt anzutun. Wir dürfen uns nicht weiter etwas vormachen, obwohl unsere Seele die Wahrheit weiß. Das ist Selbstbetrug, der uns selbst schadet.
Erst mit dem Anerkennen dessen was wirklich war, erst mit dem Anerkennen der wahren Gefühle und erst wenn wir aufhören diese wahren Gefühle zu ignorieren, können wir abschließen mit dem, was nicht mehr zu ändern ist und mit dem beginnen, was jetzt zu ändern ist.
Nein eine Ersatz Liebe gibt es dafür nicht. Oft sind es ja nicht nur allein die Eltern die nicht das an Liebe so geben konnten wie das Kind es gebraucht hätte, jedoch heraus wäschst in dem Kind Zweifel..bin ich nicht gut ..was mache ich falsch..das Kind zieht sich zurück in seiner Welt. Es fehlt an Selbstbewusst und du diese innere Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit wird auch unbewusst sich in der Kindlichen Seele setzen. Da das Kind und später junge Mensch oft glaubt etwas stimmt mit ihm selber nicht..es ist nicht gut genug versucht es auch in anderen Beziehungen zu anderen Menschen sich anzupassen will ja etwas richtig machen ..will geliebt werden und da es denkt es liegt an ihm versucht es zu geben was es kann und verliert sich dabei selber immer mehr. Als ich an fing mich mit meinen inneren Kind auseinander zusetzen würde vieles bewusst und ich nahm mein inneres Kind fest in dem Arm. Seit da an wusste ich wie tapfer und stark mein inneres Kind oft war und wie wertvoll es eigentlich ist, Eigentlich ? Trotzdem war da noch etwas in mir und das ist noch immer nicht ganz weg (ich arbeite dran und das werde immer tun).Diese mich selber etwas wert sein .Obwohl ich weiß, das ich ja diese Kind mal war und es ein Teil von mir ist ..naja jetzt beim schreiben kommt mir der Gedanke vielleicht habe ja erst mal den Teil des inneren Kindes in mir wertschätzen gelernt. Nur die erwachsende Person die ich bin,die dachte das ich es gelernt geschaft habe sagen zu können ich bin mir selber wertvoll. dann merkte ich nein so wirklich bin das doch noch nicht. Ich arbeite jeden Tag daran.Denn desso mehr ich mich finde mein ich und dazu stehe und mich akzeptieren kann und lieben kann. Weis ich auch was ich tief in mir wirklich will und mir wünsche. Die Liebe zu meinen Eltern, welche sie nicht so geben konnten, wie sie manchmal hätte gebraucht. das habe ich recht gut begriffen. Da ist kein Hass in mir. Etwas Wut auf meinen Vater die blieb. Meine Mutti und da kann mir jemand sagen was er will. Ich weiß das tief in sich ein gutes Herz trägt.Später in Beziehungen zu Partner hatte nie Glück. Heute weiß den Grund. Ich habe gelernt mich nie mehr unter meinen Wert zu verkaufen ..das ist ja so ein Sprichwort. Wobei verkauft ..da passt wohl besser verschenkt. Heute verstelle ich ich vor keinen Menschen. Ich gehe ohne Maske durch die Welt. Ich weiß jetzt endlich wie und wie ich bin. Mein jetziger Partner nimmt mich so wie ich bin. Dann kann ja das ich in mir gar nicht so falsch sein ...mir seiner liebevollen Art und die liebe Art und Herzlichkeit, wie seine Mutti ist,das hilft mir auch an mich selber mehr zu glauben. Denn noch ist mir heute bewusst nur ich alleine bin für mich verantwortlich und wenn ich mich liebe tun das auch andere.Nur sage ich mir auch ..jeder mensch braucht andere Menschen und früher haben mich manche Menschen weh getan und verletzt, weil es zu ließ. Heute bin froh und dankbar für die Menschen die mir zeigen, das sie Herz und Verstand haben.
AntwortenLöschendanke für diesen kommentar.
AntwortenLöschenDanke für den Text.
AntwortenLöschenViele schreiben, man müsse verzeihen, wenn nicht der Täter willen, so für sich selbst, da man nur dann wahren Frieden findet. Es ist schön mal zu lesen, dass man nicht alles verzeihen muss.
Was halten Sie von Therapeuten, die in einem ihrer Klienten, der sie als Ersatzmutter/-vater sieht, als Gegenübertragung eine Tochter/Sohn sehen und für sie da sind, nach Therapieende auch privat, als eine Art Ersatzelternteil?
Kann so eine Beziehung nicht auch sehr heilsam sein, da dadurch das große Loch der fehlenden/missbräuchlichen Eltern gefüllt wird, an dem man so sehr leidet?
Ich lese manchmal von solchen Geschichten und ich muss zugeben, ich bin schon sehr neidisch auf sie...Meine Therapeutin weigert sich nämlich nach Therapieende, sogar wenn sie in Rente ist, sich einmal im Jahr auf einen Kaffee zu treffen, denn ihrer Meinung nach lässt sich eine therapeutische Beziehung nicht in eine freundschaftliche transformieren. Dies tut mir unglaublich weh und ich habe das Gefühl, erneut verlassen zu werden. Denn wie kann man als Therapeut jemanden, mit dem man Jahre gearbeitet und angeblich eine große Nähe und Zuneigung aufgebaut hat, für immer, endgültig aus dem Leben streichen, v.a. wenn der Ex-Patient dies nicht will? Wie kann man solch eine Entscheidung noch damit begründen, dies wäre zum Besten des Patienten? Dem Gefühl nach ist es eine Erfahrung, erneut von einer wichtigen Bezugsperson verlassen, weggeworfen zu werden, und sie ist schädlich, lähmend und unglaublich schmerzhaft.
Wenn die Therapie erfolgreich war ist der Klient frei - auch vom Therapeuten. Ist das nicht der Fall, ist leider etwas sehr ungut gelaufen. Sie sollten sich Hilfe suchen.
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