Malerei: Angelika Wende |
Wer mit seiner Sucht Leiden in Kauf nimmt, hat Macht über die Menschen, die ihn lieben und ihm helfen wollen. Die meiste Macht hat der, der es in Kauf nimmt durch seine Sucht sein Leben zu zerstören. Was tun Co-abhängige nicht allles um das abzuwenden. Aber alles ist vergeblich! Der Einzige, der die Zerstörung abwenden kann ist der Süchtige selbst. Das müssen Co-abhängige begreifen und verinnerlichen.
Macht versus Ohnmacht.
Diese Ohnmacht ist es, die so schwer auszuhalten ist. Und um dieses Gefühl nicht aushalten zu müssen, wird weiter geholfen. Dann hat man noch das Gefühl irgendwie mächtig zu sein.
Es ist eine Illusion.
Du bist ohnmächtig.
Du kämpfst einen vergeblichen Kampf.
Die Ohnmacht anerkennen ist der einzige Weg um vom vergeblichen Kampf gegen die Macht des Süchtigen abzulassen.
Dann gibt diese die aus dem eigenen Inneren kommen Schuldgefühle: "Ich kann den Süchtigen doch nicht fallen lassen, er ist doch krank. Einem Kranken muss man doch helfen."
Und es gibt die Schuldgefühle, die der Süchtige dem Co-abhängigen macht: "Du kannst mich doch nicht hängen lassen. Ich trinke weil du ... "
Er ist süchtig nicht weil du ...
Er ist süchtig weil er ...
Einem Kranken kann man helfen, wenn der Kranke einsieht, dass er Hilfe braucht und danach sucht. Und diese Hilfe annimmt. Sucht er nicht danach und will er sie nicht annehmen, warum drängst du sie ihm auf?
Jedes Helfenwollen, das nicht angenommen wird ist sinnlos und verbraucht allein die Energie des Helfers, der sich am Kranken abarbeitet, ohne einen Effekt zu erzielen. Es wird noch mehr Energie aufgewendet.
"Das muss doch irgendwann helfen."
Aber es ist vergeblich!
Was dem Helfer hilft ist die Erkenntnis:
Du kannst nichts tun.
Du hast nichts falsch gemacht.
Du bist nicht verantwortlich für die Sucht des Anderen.
Er ist ein erwachsener Mensch, der sich das Recht nimmt sein Leben zu zerstören.
Das ist seins. Nicht deins.
Seine Entscheidung, nicht deine.
Es ist seine Sucht.
Es ist seine Entscheidung weiter zu trinken.
Seine Verantwortung.
Übernimm die einzige Verantwortung, die die deine ist: Die Verantwortung für dich und dein Leben.
Das liegt in deiner Macht.
Gib den Machtkampf auf.
Du hast keine Macht über andere Menschen!
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