Der Mann lebte in seiner Welt, in einer Weise veräußerlicht, dass er längst in ihr aufgegangen war, in einer passiven Haltung an das, was ihn umgab, was von ihm gefordert wurde, was er leisten musste. Um sich selbst von der Richtigkeit seines Tuns zu überzeugen sagte er sich, es sei keine Passivität, wenn er all diese Dinge tue, das ewige Tun sei doch bereits Aktion.
Die Frau dachte, es komme drauf an mit welchem Bewusstsein man die Dinge tue.
Sie dachten laut im Gespräch miteinander.
Tun wir die Dinge, weil wir glauben sie tun zu müssen, dann ist das in gewisser Weise passiv, weil ein Tun ohne den eigenen Sehnsüchten zu folgen, ein Funktionieren sei. Aktives Tun hingegen erfordere den Gedanken und den Willen, dass man machen will, was man macht, sagte die Frau.
Der Mann dachte nach, ob er machen wollte, was er machte.
Am Deutlichsten, sagte die Frau, wird das in der passiven Hingabe an das Fernsehen und die virtuelle Welt. Wir verlieren uns an Bilder. Sie gaukeln uns vor: Die Welt ist so und so, sie steht dir zur Verfügung nach dem Bild, das wir für dich schaffen. Diese Bilder besetzen unsere eigene Urteilsbildung, sagte die Frau.
Der Mann stimmte zu: Die Art wie wir die Welt sehen, entfernt sich mehr und mehr von den wesentlichen Dingen, hin zu einer bodenlosen Konsumorientierung.
Ja, auf diese Weise dringt die Materialisierung immer tiefer in immer tiefere Schichten des Menschlichen ein, erwiderte die Frau.
Der Mann erinnerte sich daran, dass er einen freien Willen besaß.
So frei sei der Wille nicht, erwiderte die Frau, aber es gibt die innere Freiheit, die uns dazu befähigt Entscheidungen zu treffen und eigene Satzungen zu machen, eigene Bilder zu malen, zu machen, was wir wirklich wollen. Dem ist hinzuzufügen, dass wir nur wollen können, was uns wirklich entspricht.
Zuerst müssen wir also erkennen, was uns liegt, welche Begabungen wir haben, welche Potentiale und Träume, sagte der Mann.
Ja, antwortete die Frau, es braucht eine Art Bestandsaufnahme, eine Analyse unserer Selbst um zu erkennen, was wir wirklich wollen. Dann erst bekommt das Wollen Kraft.
Das ist schwierig, sagte der Mann, denn dann müsste man sich intensiv mit sich selbst beschäftigen.
Es gelingt nicht vielen. Sie nehmen sich nicht die Zeit es zu tun. Es sind nicht viele Menschen, die ihren inneren Krieger noch hören, bei all dem Lauten um uns sie herum, ist das auch schwer. Aber die, die ihn hören, sind immer wieder bereit ihn in den Kampf zu schicken, für sich selbst, die Entfaltung ihres Wesens und ihrer Aufgabe im Leben.
Der Mann fragte sich, ob er eine Aufgabe hatte. Eine, die nur mit ihm selbst zu tun hatte, bei all dem, was er für andere tat.
Ich glaube, die Sehnsucht nach uns selbst ist tief in uns verwurzelt, aber wir sperren sie ein, sagte die Frau.
Aber warum tun wir das?, fragte der Mann die Frau und sich selbst.
Ich glaube, die erste Ursache ist die Gewohnheit, die zweite das Nichtwissen, das vom System bewusst gefördert wird, die dritte ist die Feigheit. Die Angst vor Veränderung liegt in ihr begründet. Mit dem unterdrückten Willen zur Freiheit geht die Tapferkeit verloren.
Der Mann fragte sich, wie es mit seinem Willen und seiner Tapferkeit stand, mit seiner Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, für seine Freiheit und die Veränderung. Wir dümpeln im Bekannten, versinken in der Konturiertheit des Alltags. Wir verlassen nur ungern vertrauten Boden. Ich kenne das gut. Ich kenne viele, die an einem Arbeitsplatz bleiben, der ihnen Magengeschwüre bereitet, eine Beziehung führen, die ihnen nicht mehr gut tut, ihre Abende auf langweiligen Parties und Essenseinladungen verbringen, deren Themen, die im Raum wabern, sie längst entwachsen sind. Ich tue das auch manchmal, sagte der Mann, irgendwie tue ich das auch.
Ja, sagte die Frau, und irgendwann fragen sie sich, wer bin ich eigentlich und ob es das schon war und ob es so weiter gehen soll. Sie hören die Stimme in ihrem Inneren, aber sie hören ihr nicht lange genug zu und machen weiter wie bisher. Dann verstummt sie wieder und sie hören nur noch, was sie wissen und sehen nur noch, was sie schon immer sehen und alles was neu berühren könnte wird nicht gehört und nicht gesehen. Das ist ein Leben in alten Erfahrungsschubladen.
Das ist bitter, sagte der Mann.
Ich will so nicht leben. Wenn wir uns an unseren inneren Krieger erinnern, wissen wir um die Fähigkeit das trennende Schwert zu benutzen, bevor wir uns selbst verkümmern lassen auf Grund der Gewohnheit und der fragwürdigen Sicherheit eines Alltags, in den wir uns verpuppen wie in einen Kokon. Der Kokon ist die Hülle, die den Schmetterling hervorbringt, antwortete die Frau.
Der Mann stellte sich die aufbrechende Hülle vor und sah den Schmetterling, der sich entfaltete und davon flog. Er lächelte über das Bild in seinem Kopf.
Wenn wir unseren inneren Krieger zum Schweigen bringen, verlieren wir uns selbst, wir vergessen, dass wir es wert sind für unsere Träume zu kämpfen. Wir lassen unser Herz schweigen angesichts der Übermacht von Bildern, die nicht aus uns selbst kommen, sagte die Frau.
Der Mann erinnerte sich an ein Buch, das er vor langer Zeit gelesen hatte.
Es war ein Buch von Carlos Castaneda. Er erinnerte sich an einen Satz, den er dort gelesen hatte und sprach ihn aus: "Der Krieger ist ein Mensch, der mit Entschiedenheit das tut, was sein Herz ihm sagt."
Die Frau nickte: Ja, der Krieger trifft seine Entscheidungen nicht im Sinne einer Kosten-Nutzen- Kalkulation, er tut nicht, was man tun sollte und er akzeptiert die Folgen seiner Entscheidungen, wie immer sie auch ausfallen. Er betrachtet jeden Moment seines Lebens als eine Übung eingefahrene Sichtweisen und Verhaltensweisen abzubauen. Auch das tut ein Krieger. Ich will, ist sein Leitsatz.
Aber der Wille allein verändert nichts. Das weißt du selbst, warf der Mann ein.
Das ist richtig, antwortete die Frau. Entscheidend ist, dass wir unserem Willen eine Form geben. Die Formgebung ist ein Akt der Konzeptionalisierung, ein Akt des Gestaltens, so wie ein Künstler sein Werk erschafft, ihm Ausdruck verleiht, ihm Gestalt gibt. Der Künstler ringt dabei nicht nur mit seinem Werk, sondern auch mit dem, was ihn daran hindert es zu erschaffen.
So wie wir mit uns selbst ringen, weil die Außenwelt, die Umstände uns daran hindern zu tun, was wir wirklich wollen? fragte der Mann.
Ja, sagte die Frau, genau so. Wenn es uns gelingt unsere Willensenergie so zu kanalisieren, dass sie sich in einem schöpferischen Zustand befindet, gelingt es uns vielleicht unsere Außenwelt zu überzeugen, von dem was wir wirklich wollen und es gelingt uns selbst zu gestalten, was wir als unsere Realtität leben wollen.
Das ist ein mühsamer Weg, sagte der Mann.
Oh ja, antwortete die Frau. Und der Weg geht über das Herz. Nur unser Herz weiß, wohin wir wirklich gehen wollen.
Die Frau dachte, es komme drauf an mit welchem Bewusstsein man die Dinge tue.
Sie dachten laut im Gespräch miteinander.
Tun wir die Dinge, weil wir glauben sie tun zu müssen, dann ist das in gewisser Weise passiv, weil ein Tun ohne den eigenen Sehnsüchten zu folgen, ein Funktionieren sei. Aktives Tun hingegen erfordere den Gedanken und den Willen, dass man machen will, was man macht, sagte die Frau.
Der Mann dachte nach, ob er machen wollte, was er machte.
Am Deutlichsten, sagte die Frau, wird das in der passiven Hingabe an das Fernsehen und die virtuelle Welt. Wir verlieren uns an Bilder. Sie gaukeln uns vor: Die Welt ist so und so, sie steht dir zur Verfügung nach dem Bild, das wir für dich schaffen. Diese Bilder besetzen unsere eigene Urteilsbildung, sagte die Frau.
Der Mann stimmte zu: Die Art wie wir die Welt sehen, entfernt sich mehr und mehr von den wesentlichen Dingen, hin zu einer bodenlosen Konsumorientierung.
Ja, auf diese Weise dringt die Materialisierung immer tiefer in immer tiefere Schichten des Menschlichen ein, erwiderte die Frau.
Der Mann erinnerte sich daran, dass er einen freien Willen besaß.
So frei sei der Wille nicht, erwiderte die Frau, aber es gibt die innere Freiheit, die uns dazu befähigt Entscheidungen zu treffen und eigene Satzungen zu machen, eigene Bilder zu malen, zu machen, was wir wirklich wollen. Dem ist hinzuzufügen, dass wir nur wollen können, was uns wirklich entspricht.
Zuerst müssen wir also erkennen, was uns liegt, welche Begabungen wir haben, welche Potentiale und Träume, sagte der Mann.
Ja, antwortete die Frau, es braucht eine Art Bestandsaufnahme, eine Analyse unserer Selbst um zu erkennen, was wir wirklich wollen. Dann erst bekommt das Wollen Kraft.
Das ist schwierig, sagte der Mann, denn dann müsste man sich intensiv mit sich selbst beschäftigen.
Es gelingt nicht vielen. Sie nehmen sich nicht die Zeit es zu tun. Es sind nicht viele Menschen, die ihren inneren Krieger noch hören, bei all dem Lauten um uns sie herum, ist das auch schwer. Aber die, die ihn hören, sind immer wieder bereit ihn in den Kampf zu schicken, für sich selbst, die Entfaltung ihres Wesens und ihrer Aufgabe im Leben.
Der Mann fragte sich, ob er eine Aufgabe hatte. Eine, die nur mit ihm selbst zu tun hatte, bei all dem, was er für andere tat.
Ich glaube, die Sehnsucht nach uns selbst ist tief in uns verwurzelt, aber wir sperren sie ein, sagte die Frau.
Aber warum tun wir das?, fragte der Mann die Frau und sich selbst.
Ich glaube, die erste Ursache ist die Gewohnheit, die zweite das Nichtwissen, das vom System bewusst gefördert wird, die dritte ist die Feigheit. Die Angst vor Veränderung liegt in ihr begründet. Mit dem unterdrückten Willen zur Freiheit geht die Tapferkeit verloren.
Der Mann fragte sich, wie es mit seinem Willen und seiner Tapferkeit stand, mit seiner Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, für seine Freiheit und die Veränderung. Wir dümpeln im Bekannten, versinken in der Konturiertheit des Alltags. Wir verlassen nur ungern vertrauten Boden. Ich kenne das gut. Ich kenne viele, die an einem Arbeitsplatz bleiben, der ihnen Magengeschwüre bereitet, eine Beziehung führen, die ihnen nicht mehr gut tut, ihre Abende auf langweiligen Parties und Essenseinladungen verbringen, deren Themen, die im Raum wabern, sie längst entwachsen sind. Ich tue das auch manchmal, sagte der Mann, irgendwie tue ich das auch.
Ja, sagte die Frau, und irgendwann fragen sie sich, wer bin ich eigentlich und ob es das schon war und ob es so weiter gehen soll. Sie hören die Stimme in ihrem Inneren, aber sie hören ihr nicht lange genug zu und machen weiter wie bisher. Dann verstummt sie wieder und sie hören nur noch, was sie wissen und sehen nur noch, was sie schon immer sehen und alles was neu berühren könnte wird nicht gehört und nicht gesehen. Das ist ein Leben in alten Erfahrungsschubladen.
Das ist bitter, sagte der Mann.
Ich will so nicht leben. Wenn wir uns an unseren inneren Krieger erinnern, wissen wir um die Fähigkeit das trennende Schwert zu benutzen, bevor wir uns selbst verkümmern lassen auf Grund der Gewohnheit und der fragwürdigen Sicherheit eines Alltags, in den wir uns verpuppen wie in einen Kokon. Der Kokon ist die Hülle, die den Schmetterling hervorbringt, antwortete die Frau.
Der Mann stellte sich die aufbrechende Hülle vor und sah den Schmetterling, der sich entfaltete und davon flog. Er lächelte über das Bild in seinem Kopf.
Wenn wir unseren inneren Krieger zum Schweigen bringen, verlieren wir uns selbst, wir vergessen, dass wir es wert sind für unsere Träume zu kämpfen. Wir lassen unser Herz schweigen angesichts der Übermacht von Bildern, die nicht aus uns selbst kommen, sagte die Frau.
Der Mann erinnerte sich an ein Buch, das er vor langer Zeit gelesen hatte.
Es war ein Buch von Carlos Castaneda. Er erinnerte sich an einen Satz, den er dort gelesen hatte und sprach ihn aus: "Der Krieger ist ein Mensch, der mit Entschiedenheit das tut, was sein Herz ihm sagt."
Die Frau nickte: Ja, der Krieger trifft seine Entscheidungen nicht im Sinne einer Kosten-Nutzen- Kalkulation, er tut nicht, was man tun sollte und er akzeptiert die Folgen seiner Entscheidungen, wie immer sie auch ausfallen. Er betrachtet jeden Moment seines Lebens als eine Übung eingefahrene Sichtweisen und Verhaltensweisen abzubauen. Auch das tut ein Krieger. Ich will, ist sein Leitsatz.
Aber der Wille allein verändert nichts. Das weißt du selbst, warf der Mann ein.
Das ist richtig, antwortete die Frau. Entscheidend ist, dass wir unserem Willen eine Form geben. Die Formgebung ist ein Akt der Konzeptionalisierung, ein Akt des Gestaltens, so wie ein Künstler sein Werk erschafft, ihm Ausdruck verleiht, ihm Gestalt gibt. Der Künstler ringt dabei nicht nur mit seinem Werk, sondern auch mit dem, was ihn daran hindert es zu erschaffen.
So wie wir mit uns selbst ringen, weil die Außenwelt, die Umstände uns daran hindern zu tun, was wir wirklich wollen? fragte der Mann.
Ja, sagte die Frau, genau so. Wenn es uns gelingt unsere Willensenergie so zu kanalisieren, dass sie sich in einem schöpferischen Zustand befindet, gelingt es uns vielleicht unsere Außenwelt zu überzeugen, von dem was wir wirklich wollen und es gelingt uns selbst zu gestalten, was wir als unsere Realtität leben wollen.
Das ist ein mühsamer Weg, sagte der Mann.
Oh ja, antwortete die Frau. Und der Weg geht über das Herz. Nur unser Herz weiß, wohin wir wirklich gehen wollen.
Wille heißt....... wollen nicht sehr oft etwas "überwinden"..ist das Grundlage aus der wir schöpfen `? Wohl fast immer oder ?
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Löschena, wille kommt von wollen. aber im unterschied zu unbewussten trieben oder impulsen, die auch wollen und damit in den bereich des wollens gehören, ist der wille ein (im besten falle vom herzen geleiteter) geistiger akt, der bestimmte ziele verwirklichen will. und sicher auch auch das ziel etwas zu "überwinden".
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