Donnerstag, 29. Juni 2023
Akzeptanz ist der Schlüssel
Mittwoch, 28. Juni 2023
Aus der Praxis: Drama ist Intensität und Abwehr
Foto: www
Drama ist ein Schauspiel. Es hat seine Protagonisten. Es braucht dazu mindestens einen von uns, besser zwei. Monologe sind okay. Dialoge sind lebendiger, intensiver.
Drama ist Intensität. All die Dramen, die wir aufführen, sind Schauspiele, von denen wir glauben, sie sind Wirklichkeit. Sinn und Zweck dieser Dramen ist es uns selbst und anderen zu beweisen, dass wir im Recht sind. In jedem Drama, das wir inszenieren, haben wir die Opferrolle. Wir sind die Leidenden, die, denen schweres Unrecht getan wurde oder wird, die, die das Recht haben zu klagen und anzuklagen. Die, die niemals verstanden wurden oder verstanden werden, die, die nie geliebt wurden und niemals geliebt werden, die, die kein Glück haben und denen ein gelingendes Leben verwehrt wird. Wir sind die, die nicht bekommen, was sie wollen, die Traumatisierten, die Zurückgewiesenen, die Übriggebliebenen. Wir sind die Opfer, die den oder die Täter attackieren, ihnen die Schuld geben, Abbitte fordern oder zumindest absolutes Verständnis.
Wir sind die Opfer. Und wir sind es auch.
Das bedeutet aber nicht, dass wir es bleiben müssen.
Opfer zu sein hat Vorteile. Es rechtfertigt alles auszuspielen, egal wie destruktiv, wie unheilsam und zerstörerisch es ist. Wir wollen uns selbst und den Zuschauern der Inszenierung beweisen, dass man uns Unrecht getan hat.
Die meisten Drama Queens und Kings benutzen Drama auf eine Weise, die das Erleben des Leben massiv zerstört. Drama zerstört unsere klare Sicht, es zerstört unsere Beziehungen, die zu uns selbst und die zu anderen. Die aristotelische Dramentheorie besagt, dass das Drama Schaudern und Jammern beim Publikum auslösen soll. Am Ende soll es zu einer Reinigung, der Katharsis kommen. Funktioniert, auf der Theaterbühne.
Bei den Dramen, die wir auf unserer Lebensbühne aufführen bleibt die Katharsis aber aus.
Und darum geht es hier auch nicht. Es geht vor allem um den Kick.
Drama hat Suchtpotenzial. Es sorgt dafür, dass wir förmlich mit Adrenalin und Endorphinen überflutet sind und das Gehirn wird, je öfter wir dramatisieren, nach diesem Kick süchtig.
Wir kreieren Dramen weil unser Gehirn süchtig nach diesem Endorphin-Kick strebt. Zumindest können wir, auch wenn wir uns dessen bewusst sind, dass unsere Dramen und nur schaden, deshalb nicht einfach damit aufhören.
Die Dramen die wir inszenieren sind meist unfreiwillig.
Den Wenigsten von uns ist es nicht bewusst, was wir da wieder und wieder inszenieren.
Wir
agieren aus, was wir nicht anders ausagieren können, weil uns die Mittel fehlen
um das, was wir beweisen, rechtfertigen, haben wollen, auf gesunde Weise angemessen
auszudrücken und zu äußern. Weil wir nicht gelernt haben gesund damit umzugehen, weil wir uns nicht die Mühe machen, all den dunklen Kram, der uns
leiden macht anzuschauen und uns an die Arbeit machen, um zur Katharsis zu gelangen.
Gefangen im Drama fehlt das Bewusstsein über das, was wir da tun, weil uns das Programm nicht bewusst ist, was da automatisch abläuft. Es reißt uns mit sich, wir können uns selbst nicht stoppen, wir haben keine Handhabe um uns zu regulieren. Unser Bewusstsein wird überflutet von all den unbewussten Emotionen und Erfahrungen, die sich anders keinen Ausdruck verschaffen können. Und es besteht nicht die geringste Chance das Drama zu beenden bis es ausagiert ist. Danach fühlen wir uns erschöpft. Erst mal. Der Druck ist raus. Aber es dauert nicht allzu lange und wir fühlen uns so richtig mies. Wir sind aus der Endorphine Trance aufgewacht und dürfen uns den Scherbenhaufen auf der jeweiligen Bühne anschauen.
Vielleicht tut es uns leid, nutzt nichts, das nächste Drama kommt sicher.
Es gibt Menschen, die ihre Dramen ein Leben lang aufführen, manche sogar täglich in kleinen szenischen Sequenzen und meinen so sei ihr Leben.
Das geht soweit, dass sie ihr Leben als langweilig oder gar sinnlos empfinden, ohne Drama. Da fehlt die Intensität, wie gesagt, der Kick.
Nur dieser Kick kickt sie in Wahrheit raus aus dem, was ein heilsames Leben sein kann, nämlich unter anderem: Gestaltung im besten Sinne und nicht Destruktion.
Aufgang und nicht wieder und wieder inszenierter Untergang.
Drama ist Abwehr. Abwehr von all dem, was wir nicht anschauen wollen, von all dem Kram, den wir verdrängt haben und all dem, was wir vermeiden aufzuarbeiten. Drama ist das, was wir inszenieren, wenn wir in Trance sind, während wir wach sind.
Samstag, 24. Juni 2023
Aus der Praxis: Das ewige Opfer kannst du nicht retten
Freitag, 23. Juni 2023
Aus der Praxis: Resilienz ist endlich
Mittwoch, 21. Juni 2023
Aus der Praxis: Grübeln führt zu immer mehr vom selben
Foto: A.Wende
Freitag, 16. Juni 2023
Aus der Praxis: Wo toxisches Verhalten herrscht ist das Toxische das Problem.
Viele Frauen, die zu mir kommen, weil sie in einer toxischen Beziehung stecken sind starke, erfolgreiche Frauen. In einer toxischen Beziehung zu landen hat nicht generell mit Schwäche, einem verletzen Inneren Kind, Trauma oder einem mit einem Helfersyndrom zu tun. Gerade starke Frauen landen oft in toxischen Beziehungen. Sie geraten schleichend in Co-Abhängigkeit oder in eine emotionale Abhängigkeit.
Es ist genau diese Stärke, die schwache, unreife, verantwortungslose, beziehungsunfähige, manipulative, narzisstiche oder suchtkranke Partner anzieht.
Eigenschaften wie Liebesfähigkeit, Empathie, Mitgefühl, HIlfsbereitschaft, Kraft, die Fähigkeit zuzuhören, der Wunsch zu verstehen, Fürsorglichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Loyalität, Toleranz, Unabhängigkeit sind positive Eigenschaften, die diese Frauen besitzen. Genau das macht sie so attraktiv für toxische Männer. Sie ziehen sie an wie Motten das Licht.
Wenn sie dann merken, dass sich Probleme in der Beziehung zeigen, fragen diese Frauen sich zuerst, was ihr Anteil am Problem ist und suchen nach einer Lösung.
In gesunden Beziehungen ist das eine Stärke. In gesunden Beziehungen werden beide gemeinsam eine Lösung für ihre Probleme suchen und konstruktiv damit umgehen.
In einer toxischen Beziehung ist das eine Falle.
Je mehr die starke Frau nach ihrem Anteil sucht, desto mehr Selbstzweifel kommen auf, desto mehr verliert sie den Kontakt zu sich selbst, desto mehr zweifelt sie an ihrer Wahrnehmung, desto schwächer wird ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl.
Sie wird klein und kleiner.
Im selben Maße nutzt der toxische Partner ihre Schwäche aus um sie weiter zu manipulieren, zu beschuldigen und damit zu destabilisieren.
Bis sie sich selbst nicht mehr erkennt.
Und dann fragt sie sich: „Was an mir ist falsch, kaputt, krank?
Wie konnte mir das passieren?“
Wie das passieren konnte?
Sie übernimmt eine Verantwortung, die nicht die ihre ist.
Wo toxisches Verhalten herrscht ist das Toxische das Problem.
Donnerstag, 15. Juni 2023
Schrei nach Liebe
Zeichnung: A.Wende
Versuche dich zu erinnern, als du vor lauter Wut am Liebsten explodiert wärst. Aber du hast sie unterdrückt. Du hast die geballte Faust versteckt, sie fest zusammengepresst, die Lippen zusammengepresst., hast dich am Riemen gerissen, da wo du den Riemen am Liebsten ausgepackt hättest und vor Wut draufzuschlagen.
Erinnere dich an die dich zerreisende innere Spannung, weil du dagegen ankämpfst, dir deine Wut nicht erlaubst, weil ein guter Mensch sie gefälligst kontrolliert.
So hast du es gelernt, so hat man es dir gesagt, so hat man dir die Wut verboten und abtrainiert. Aber deine Wut ist nicht abzutrainieren, sie wächst, wenn sie keinen Kanal findet. Sie zeigt sich in den Rissen innen und außen, wenn die Haut der Lippen aufreißt, wenn du eine Rasierklinge nimmst und dich ritzt, um zu spüren, was du spüren musst, um nicht vor unterdrückter Wut zu implodieren.
Du hast sie verpackt die Wut in ein gutes Gewissen, stolz, dass du sie unterdrücken konntest. Dein gutes Gewissen, das doch nie gut war, sondern schlecht wegen der Wut, die du nicht haben sollst und darfst ob des Schlechten, dass sie dir angedichtet haben in ihrer Schlechtigkeit.
Du hast ihnen geglaubt und dein Schlechtes begleitet dich bis heute. Und nie wirst du es wagen sie schlecht zu nennen, oder nur in den dunklen Nächten in denen du allein mit dir dein Schweigen brichst und sie benennst, die Wut um dann vor Scham- und Schuldgefühlen nicht schlafen zu können. Du willst doch ein gutes Kind sein.
Und dein Gut sein wollen begleitet dich bis heute.
Und die Wut begleitet dich bis heute.
Aber heute darfst du wütend sein.
Gib dir jetzt die Erlaubnis!
Schrei sie raus die alte Wut, schrei sie Einem entgegen, der sie mit dir zusammen aushalten kann.
Lass ihn raus, den Schrei nach Liebe.
Compassion Fatigue - Mitgefühl ohne Grenzen ist Selbstzerstörung
Foto: www
Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer Menschen hineinzuversetzen. So kann man ihr Verhalten verstehen, vorhersagen, sich darauf einstellen und darauf antworten. Mitgefühl geht weit darüber hinaus. Es geht mit Gefühlen der Fürsorge, Zuwendung und Wärme einher und dem Impuls, aktiv Leiden zu lindern und zu helfen. Ein mitfühlender Mensch kann sich den Auswirkungen kaum entziehen, den der ständige enge Kontakt mit leidenden Menschen hat. Irgendwann entsteht Mitgefühls-Stress. Wenn dieser Stress über längere Zeit anhält, führt er zu Mitgefühlsmüdigkeit (Compassion Fatigue). Sie kann bei professionellen Helfern auftreten, bei Ärzten, Therapeuten, Rettungskräften, pflegenden Angehörigen und bei Menschen, die mit seelisch Kranken oder Suchtkranken leben. Irgendwann ist die Batterie leer. Man hat sich verausgabt. Man ist erschöpft. Man fühlt im Extremfall Wut oder emotionale Taubheit.
Die Kraft zur Hilfe, die man gibt, ist nicht unerschöpflich.
Irgendwann
brennt auch der stärkste mitfühlende Mensch aus und sein Mitgefühl
züngelt nur noch als kleines Flämmchen. Dann ist es höchste Zeit die
Reißleine zu ziehen und sich zur Abwechslung Selbstmitgefühl zu
schenken.
Nur dass viele Mitfühlende das nur schwer können.
Sie
sind so darauf programmiert anderen zu helfen, dass sie Selbsthilfe und
Selbstmitgefühl gar nicht auf dem Schirm haben. Eine lange Zeit ist
Mitgefühl nicht ermüdend, es gibt sogar Kraft und Energie. Man wird
gebraucht, man hilft Menschen und macht die schöne Erfahrung: die Hilfe
wirkt.
Manchmal aber wirkt sie nicht.
Dann kommt die Erkenntnis: Vergeblichkeit.
Man
hat sich vergeblich engeagiert. Man hat nichts bewirkt. Man muss
anerkennen: Nicht jedem ist zu helfen. Man hat alles gegeben und es
kommt nicht zum gewünschten Erfolg.
Das geschieht, wenn man dort
helfen will, wo ein anderer die Hilfe nicht annimmt, obwohl er sie
wünscht oder, wenn der andere keinerlei Bereitschaft zeigt mitzuwirken,
damit es ihm besser geht und weiter klagt und jammert.
Die Falle in
die der Mitfühlende dann oft tappt ist selbstschädigend. Er macht immer
mehr, anstatt loszulassen und die Vergeblichkeit seine Anstrengungen zu
akzeptieren.
Mitgefühl sollte niemals dazu führen, sich zu verausgaben.
Das
geschieht insbesondere dann, wenn der Mitfühlende auf das Ergebnis
seiner Bemühungen fixiert ist und sich vom Erfolg derselben abhängig
macht oder seinen Eigenwert darüber definiert.
Es geschieht dann,
wenn er keine Grenzen setzt. Wenn er immer verfügbar sein will für die
Nöte und Sorgen anderer und sich selbst und seine Bedürfnisse dabei
völlig vergisst.
Es geschieht dann, wenn er seine Lebensenergie in
andere fließen lässt ohne sie aufzufüllen, was heißt: sich Zeit und Muße
zu nehmen für Dinge, die ihn inspirieren, Freude machen und seine Seele
nähren.
Das geschieht dann, wenn er nur gibt, ohne etwas zu empfangen.
Es geschieht dann, wenn er grenzenlos ist und nicht spürt, wo das Du aufhört und das Ich anfängt.
Denn
letztlich, bei allem Mitgefühl – jeder ist für sich selbst
verantwortlich, wenn er nicht gerade geistig oder körperlich schwer
erkrankt ist oder in lebensbedrohlicher Not.
Das vergessen die
Mitfühlenden leicht. Angemessen helfen bedeutet nicht: Alles für den
anderen zu tun oder ihn retten zu wollen. Es bedeutet: Hilfe zur
Selbsthilfe zu geben.
Ist das Mitgefühl erschöpft, ist es höchste
Zeit die eigenen Grenzen neu zu justieren, denn Mitgefühl ohne Grenzen
ist Selbstschädigung.
Sonntag, 11. Juni 2023
Einsamkeit entsteht
Malerei: A.Wende
Einsamkeit entsteht ...
Wenn du alles verlassen hast.
Wenn du keine Verbundenheit mit nichts und niemanden mehr spürst.
Sie entsteht, wenn du glaubst, dass du es nicht verdienst Verbundenheit mit anderen zu haben.
Sie ensteht, wenn du glaubst, du musst die Erwartungen anderer erfüllen um dazuzugehören, um gesehen und um geliebt zu werden.
Sie entsteht, wenn du aus schmerzhafter Bedürftigkeit durch Türen gehst, die nicht für dich bestimmt sind und hinter denen du nichts findest, was dich nährt.
Sie entsteht, wenn du in Verbindungen bleibst, wo man dich nicht wichtig nimmt und nicht wertschätzt, nur um nicht einsam zu sein.
Sie entsteht, wenn dein Gegenüber deine Gefühle und deine Gedanken nicht im Ansatz versteht, nicht achtet und nicht nachvollziehen kann oder sie ignoriert.
Sie entsteht, wenn du dich verbiegst, dich selbst verleugnest, dich anpasst und auf Menschen fixierst für die du nur eine Option bist.
Sie entsteht, wenn du niemanden hast, dem du vertraust und dem du dich anvertrauen kannst.
Sie entsteht, wenn du dich versteckst und isolierst, weil du denkst, du bist nicht gut genug, nicht normal genug, nicht liebenswert genug, nicht interessant genug, nicht wertvoll genug.
Sie entsteht, wenn da nichts ist, was dich von Innen hält.
Sie entsteht, wenn du versuchst dir Verbundenheit zu verdienen.
Sie entsteht, wenn du dich mit dir selbst nicht verbunden fühlst.
Wenn das Leben dir eine Zeit der Einsamkeit beschert, ist es Zeit, dich mit dir selbst zu befassen, dich mit dir selbst bekannt und vertraut zu machen, dich mit dir selbst liebevoll zu verbinden und den Teil zu finden, den du die ganze Zeit erfolglos im Außen gesucht hast.
Freitag, 9. Juni 2023
Aus der Praxis: Wie kommt das Selbst ins Kind?
Malerei: A.Wende
Einfach da sein
Zeichnung: A.Wende
Wir wollen nichts aushalten.
Wir glauben immer wir müssen etwas tun.
Wir wollen immer sofort am Ziel sein. Sofort die Lösung haben.
Wir glauben immer wir müssen Ratschläge geben, wenn ein Mensch leidet.
Warum gestehen wir diesem Menschen nicht zu, dass er leidet? Wenn wir uns selbst nur im Ansatz hineinfühlen, müssten wir das spüren.
Weil wir nicht fähig sind Ohnmacht und Angst auszuhalten.
Es geht nicht darum Angst und Ohnmacht auszuschalten.
Es geht darum, wirklich wahrzunehmen, was dieser Mensch fühlt.
Ihn zu trösten und zu halten und ihn auf seinem Weg zu begleiten.
Ihn zu stärken, ihn immer wieder aufzurichten, ohne Verantwortung für ihn zu übernehmen und ohne das Ziel zu kennen.
Schlicht und einfach: Da zu sein.
Montag, 5. Juni 2023
Was wir festhalten wollen, hat uns längst verlassen
Foto: A.Wende
Manchmal ist das Mutigste, was wir tun können, einen Menschen loszulassen und die Wahrheit zu akzeptieren, dass es einfach keine Passung (mehr) gibt, dass er einfach nicht (mehr) richtig und gut für uns ist. Das bedeutet nicht, dass wir keine Gefühle mehr für ihn haben oder ein Teil von uns Teile von ihm noch immer liebt, es bedeutet nicht, dass er das Problem ist, es bedeutet, der andere geht einen anderen Weg, seinen Weg, der mit dem unseren nicht mehr in Harmonie ist. Es bedeutet zu akzeptieren, dass er ganz woanders ist, als wir es sind und es keine Resonanz mehr gibt, egal wie sehr wir uns das wünschen oder darum kämpfen. Es bedeutet anzunehmen, dass die Zeit, die wir mit ihm hatten, zu Ende ist. Sie ist Vergangenheit. Wir haben keine gemeinsame Zukunft mehr.
Was sich ablöst, löst sich ab, ob wir das wollen oder nicht. Es ist eine sinnlose Energieverschwendung, es festhalten zu wollen. Was wir festhalten wollen, hat uns längst verlassen. Sonst müssten wir nicht versuchen festzuhalten.
Wir müssen anerkennen, dass jemand für uns verloren ist. Auch wenn es ein großer emotionaler Schmerz ist. Jetzt haben wir die Wahl: Wir können alle Energie ins Festhalten stecken und wir werden dennoch nicht bekommen, was wir wollen, oder wir nehmen diese Energie und investieren sie in uns selbst. Wir müssen weitergehen und wieder neu anfangen. Wir brauchen neue Orte, neue Begegnungen, neue Erfahrungen. Wir brauchen neue Dinge, mit denen wir unser Leben füllen, um den Verlust zu überwinden. Wenn wir nicht endlos leiden wollen, müssen wir offen sein für das, was sich jetzt in unserem Leben zeigen will. Statt einer leblosen, unbefriedigenden oder unheilsamen Beziehung, schenken wir uns selbst neue Lebendigkeit.