Montag, 30. Juli 2018
Das innere Kind erwachsen werden lassen
Viele Menschen glauben, wenn sie eine Beziehung zu ihrem inneren Kind aufgebaut haben, wird ihr Leben einfacher oder gar ohne Schmerz sein. Sie glauben, dass sie es dann nur noch mit ihrem Sonnenkind zu tun haben. Was ihnen ja auch in vielen Ratgebern vorgegaukelt wird. Und dann sind sie enttäuscht und denken, die ganze innere Kind Arbeit hat nichts gebracht.
Aber so ist es nicht.
Wer eine tiefe, liebvolle Verbindung mit seinem inneren Kind gewonnen hat, wird ihm beibringen, dass es auch mit dem Schmerz der Nichterfüllung seiner Bedürfnisse fertig werden kann, dass es okay ist und kein Drama, wenn es sich allein fühlt oder traurig ist. Er wird ihm beibringen, dass es sich nicht an einen anderen binden muss, um all seine kindlichen Bedürfnisse und Wünsche erfüllt zu bekommen. Er wird ihm beibringen, dass es den Klammergriff des bedürftigen Kleinkindes lockert und sich selbst beruhigen und helfen kann. Er wird ihm beibringen, das Leben alles ist, hell und dunkel, und dass auch ungute Gefühle sein dürfen und es von ihnen nicht vernichtet wird.
Was das innere Kind braucht ist eine hinreichend gute elterliche Anleitung, die ihm klar macht, dass Höhen und Tiefen, Freude und Leid, Erfolg und Scheitern, Glück und Unglück zum Leben gehören und das Leben das Negative nicht ausschließt. Wer sein inneres Kind liebt wird ihm beibringen, dass es jetzt fähig dazu ist, mit all dem fertig zu werden und dass es selbst die Verantwortung dafür trägt wie es mit den Dingen umgeht.
Unser inneres Kind hinreichend gut zu beeltern bedeutet: Es erwachsen werden zu lassen, es ins Jetzt zu holen, raus aus der Trance seiner kindlichen Hilflosigkeit.
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