Freitag, 31. Dezember 2010
Wieder ein Jahr ...
Donnerstag, 30. Dezember 2010
Das kleine große Glück
Mittwoch, 29. Dezember 2010
ENT -TÄUSCHUNGEN
Es gibt keine Sicherheit, keine Verlässlichkeit im Leben.
Uns begegnet immer wieder, bei allem Schönen und Erfüllenden, die Beimischung des Unerwartbaren, die Unberechenbarkeit, der Irrtum.
Aus diesem Blickwinkel gestaltet sich als finale Gesetzlichkeit das Leben als ein Weg voller Enttäuschungen.
Aber sie sind genau betrachtet, Ent - Täuschungen.
Was wir als schmerzlich erleben, will eigentlich nur heilen.
Niemand und nichts kann uns enttäuschen. Wir selbst sind es, die sich getäuscht haben.
Sonntag, 26. Dezember 2010
Grau
Türkis
Blau
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Weihnachtsgedanken
Da ist die alte Frau in der Nachbarschaft, deren Familie irgendwo ist, nur nicht bei ihr. Da sind die Menschen, die verlassen wurden von einer Liebe, da sind Mütter und Väter, die sich ihre Kinder teilen müssen über die Weihnachtstage, zersplitterte Teile eines Ganzen. Da sind Kinder, die sich von ihren Müttern oder ihren Vätern abgewendet haben, das sind die Menschen, die in Kinder- und Jugendheimen sind, in Gefängniszellen und in Krankenhäusern. Da sind die, die Kriege machen und die, die darunter leiden, da sind die, die auf den Tod warten und die, die Hunger haben und keinen Platz, wo es warm ist und feierlich.
Und ich frage mich, was geht in diesen Menschen vor? Wieviel Einsamkeit müssen sie fühlen, wieviel Schmerz und wieviel Ohnmacht? Und auch wenn ich weiß, dass meine Ohnmacht und mein Schmerz überhaupt nichts an ihrem Leben ändert, mein Schmerz legt sich zu ihrem Schmerz, weil all das auch in mir ist. Ich weiß, dass ich daran nichts, aber auch nichts ändern kann, dass es völlig sinnlos ist mich mit diesem fremden Schmerz zu beschäftigen, weil ich nichts für diese Menschen tun kann. Aber er ist da, in einem Teil von mir. Und wenn ich mich in meiner kleinen Welt umsehe, sehe ich auch da so viel Unfrieden in Beziehungen und Familien, so viel Krieg und Unversöhnlichkeit, so viel was nachgetragen wird und nicht verziehen. Und ich denke, alle schreien nach dem Weltfrieden und nach der Liebe und schaffen es nicht einmal Frieden, Liebe und Güte in ihr eigenes Leben zu bringen. Auch ich schaffe es nicht, denn ich habe keine Macht über andere Menschen. Ich kann nur versuchen den Frieden in mir selbst zu finden. Und für Momente gelingt es mir, denn mitten in all diesen unguten Gefühlen ist auch ein gutes Gefühl von Dankbarkeit, weil ich weiß, dass die Menschen, die ich liebe, auch wenn sie nicht bei mir sind, an diesem 24. Dezember nicht leiden müssen, außer an sich selbst. Tja, und jetzt ist der Moment schon wieder vorbei.
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Loslassen
Immer wieder beschäftigt mich der Gedanke was bedeutet es nicht loslassen zu können und wie lerne ich loslassen.
Loslassen ist das Gegenteil von Festhalten.
Was bedeutet Festhalten?
Es bedeutet:
Festhalten an Dingen und Menschen, die waren. Festhalten an der Vergangenheit. Festhalten an Überzeugungen, Festhalten an Zielen. Festhalten an Enttäuschungen. Festhalten an dem, was nicht mehr zu ändern ist. So in etwa ist Festhalten.
Was bedeutet dann Loslassen?
Vielleicht bedeutet es einfach im Hier und Jetzt zu leben. Einverstanden sein mit dem, was Jetzt ist. Egal wie es jetzt gerade ist.
Ich lebe jetzt in diesem Moment. Die Vergangenheit ist unveränderbar, die Zukunft eine unbekannte Größe. "Der Mensch denkt und Gott lenkt", oder das, was größer ist als wir.
Wir planen und haben Ziele und dann kommt alles anders als gedacht. Nur was jetzt ist, kenne ich. Nicht fähig zu sein im Hier und Jetzt zu leben, heißt den Ist -Zustand nicht akzeptieren zu können. Es bedeutet immer in der Zukunft zu leben oder in der Vergangenheit.
Aber das Leben findet nicht in der Vergangenheit statt und es findet auch nicht in der Zukunft statt.
Das Leben findet jetzt statt, genau in diesem Moment.
Das Leben ausserhalb des Hier und Jetzt ist nämlich total unsicher. In jedem Augenblick kann alles anders sein. Ausserhalb des Hier und Jetzt gibt es keine Sicherheit.
Vielleicht bedeutet Loslassen nichts anderes als zu erkennen: Es genügt zu leben, jeden Augenblick und sich keine Fragen zu stellen was morgen ist.
Denn wer weiß das schon ...
Dienstag, 21. Dezember 2010
Eier abschneiden, oder über die Natur des Bösen
Montag, 20. Dezember 2010
Weihnachten
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
und die Wahrheit eine Lüge ist
Heilige Nacht
das Fest der Liebe ...
Sonntag, 19. Dezember 2010
Bist du glücklich?
Zeichnung: ich |
Gestern bekam ich eine E-Mail von einem Menschen, den ich sehr schätze. Er fragte mich: "Bist du glücklich?" Mein erster spontaner Gedanke war: die Möglichkeit von Glück ist nur dort möglich, wo es keinen Raum und keine Zeit gibt, wo der Moment zählt, das Augenblicksglück. So gesehen bin ich nicht glücklich, nicht in dem Sinne, wie seine Frage das wohl meinte. Zeit ist dem Glück fundamental entgegengestellt, denn mit dem Ablauf der Zeit ist der Aspekt der Vergänglichkeit verbunden. Ich leide an der Vergänglichkeit, am Wissen, dass wir nichts halten können, weder das Glück des Augenblicks, noch das Leben selbst. Vielleicht ist die Vergänglichkeit der Zeit der Urgrund des menschlichen Leidens.
Zu tun was wir nicht wollen, macht nicht glücklich, weil es für uns keinen Sinn macht.
Die Kompensationsmöglichkeiten um diesen Schmerz nicht zu spüren sind so unterschiedlich wie die Menschen. Der eine kauft Dinge um die innere Leere zu füllen, der andere arbeitet ständig, der nächste ertränkt das Gefühl der Leere im Alkohol und die, die nicht mehr kompensieren können fallen in Depressionen oder landen im Burn Out. Beispiele, die zeigen, wie wenig das erfüllt, was uns als glückliche Erfüllung in den Medien vorgegaukelt wird. Egal wie wir es anstellen: Das Glück ist nicht käuflich. Aber wir sind es und damit verkaufen wir unser Glück. Paradox und doch verständlich und irgendwie ein Problem, das für viele unlösbar ist und am Ende sind viele unglücklich und fragen sich: Ist das wirklich mein Leben?
Ist also die Fülle Glück?
Die Fülle, die wir in uns tragen und aus uns heraus in das Leben hinein?
Wenn das Glück ist, bin ich immer dann, wenn ich diese Fülle spüre und ausdrücken kann, augenblicksglücklich.
Freitag, 17. Dezember 2010
Jetzt ist Schluss
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Das Leben ist eine Kippfigur
Verzweiflung ist der schlimmste Affekt.
Das Leid zieht seine Berechtigung aus der Fähigkeit des Menschen es zu ertragen.
Von Anfang an wird uns "gesagt".
Verlust heißt Verloren.
Halten wir das aus - uns an nichts halten zu können?
Zwischenzeit Leben.
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Instabil
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Abspringen
Dienstag, 7. Dezember 2010
Sag mir nicht
Sonntag, 5. Dezember 2010
Erinnern
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Wer sind sie?
Die anderen interessieren mich nicht mehr. Nur in Fällen, wo sie mich interessieren müssen, auf der Arbeit zum Beispiel und wo ich keine andere Wahl habe. Sie interessieren mich nicht, seit ich herausgefunden habe, dass sie sich nur für sich selbst interessieren, vielleicht noch für ihre Kinder. Für ihren Partner interessieren sie sich auch nicht wirklich. Wenn ich zufällig mit einem anderen ins Gespräch komme, was ich vermeide, wo ich kann, fällt mir auf, dass er oder sie immer „Ich“ sagen. Wirklich jeden Satz beginnen die mit ich. Sie sagen ich und meinen irgendwen. Die meisten wissen nämlich nicht, wer sie sind. Das wird ziemlich schnell klar, wen ich den oder die frage, wer er oder sie ist. Ich frage nicht, was machen sie, ich frage, wer sind sie? Das ist ein Unterschied.
Erst sind sie still. Dann kann man dabei zusehen wie sie plötzlich anfangen nachzudenken. Kommt aber in den meisten Fällen nichts dabei raus. Dabei ist Nachdenken eigentlich nicht schwer. Sie haben bloß keine Übung im Nachdenken. Die Meisten jedenfalls. Die denken zwar den ganzen Tag an etwas, die Dinge die zu tun sind, wann der Chef endlich aufhört zu meckern, wann endlich Feierabend ist, an die nächste Steuererklärung, dass der verdammte Rücken weh tut, was es zum Abendessen gibt, was in der Glotze kommt, wann der nächste Urlaub ansteht, wann hoffentlich bald Wochenende ist, mit wem sie mal wieder ein Bier trinken gehen könnten. Männer denken alle paar Minuten an Sex, Frauen an die nächste Diät, die sie dann doch nicht machen, oder an den Traummann, der doch nicht kommt. An so was denken die.
Zwischen an etwas denken und nachdenken ist ein Unterschied. Er ist essentiell, signifikant, entscheidend. Trennt sozusagen, die Denker von den Nichtdenkern. Ich gebe zu, an etwas denken ist weniger anstrengend. Sobald man nämlich anfängt nachzudenken kommen Dinge ans Licht, an die man vorher niemals gedacht hat. Da gibt’s echt Überraschungen und manchmal sind die auch unangenehm. Das kann so weit gehen, dass man plötzlich anfängt darüber nachzudenken, wer man ist, was man will und was man nicht will, oder nicht mehr will, oder wozu man überhaupt da ist. Wie gesagt, dass kann ziemlich schnell, ziemlich unangenehm werden. Weil der Mensch das Unangenehme gern vermeidet, lässt er das mit dem Nachdenken und überlässt es anderen. An was denken - ja, nachdenken, eher nein.
Sie glauben mir nicht? Dann denken sie einfach nicht weiter drüber nach und hören jetzt auf zu lesen. Sie denken, ich könnte nicht ganz falsch liegen? Schön, dann machen sie doch mal den Test. Fragen Sie jemanden, den sie kennen, wer er ist. Aussagekräftige Antworten schicken sie mir bitte per Email zu. Es interessiert mich nämlich, wenn einer nachdenkt und noch mehr interessiert mich, wenn er eine Antwort auf die Frage hat: „Wer bist Du?“
Ich kenne eine Handvoll andere, die zumindest mal drüber nachgedacht haben und einige von ihnen haben eine grobe Vorstellung davon, wer sie sind. Mit denen rede ich ab und zu mal ein Wörtchen, oder auch mehr, wenn ich es nicht mehr aushalte mit dem alleine nachdenken.
Das reicht dann aber auch ziemlich schnell wieder und dann sitze ich allein im Cafe´ oder in in meinem Atelier und denke nach, worüber ich schreiben könnte und schreibe es dann auf, oder ich male Bilder über etwas worüber ich nachgedacht habe. Kommt echt was dabei raus ab und an. Zumindest sehe ich das so. Darüber würde ich dann gern mit jemand anderen reden, was der so denkt über das, worüber ich nachdenke. Dann fange ich an nachzudenken mit wem ich drüber reden könnte. Na ja und dann denke ich, dass da darüber mit Sicherheit keiner nachdenken will. Ich bin zu einfach zu anstrengend für die anderen. Vielleicht sollte ich da mal drüber nachdenken.
Dienstag, 30. November 2010
Warten
Mit eigenartiger Häufigkeit begegnen mir Menschen, die vor mir monologisieren und nicht einmal so tun, als ob sie sich für mich interessieren. Gestern am Abend ruft mich dieser kleine Mann mit dem dauergewellten dünnen blonden Haar auf dem alternden Schädel an, ein Geschäftsmann, der seine menschliche Unsicherheit hinter einem großen Auto und einer goldenen Uhr versteckt. Eine halbe Stunde lang, via Handy mit durch Funklöcher partiell unterbrochener Verbindung, teilt er mir mit, wie beschissenen doch seine Exfrau ist, dass sie nur an sein Geld will und dass er an Heilig Abend seine Kinder nicht sehen kann und auch nicht an einem der Weihnachtsfeiertage mit zu seinen Eltern nehmen darf, weil nach Meinung seiner Ex, alte Leute nicht gut für kleine Kinder sind, dass er das alles nicht aushält, weil er zu emotional sei.
Ich denke, was jammert der, was wäre, wenn ich ihm sagen würde, dass ich Weihnachten allein bin und mein Sohn irgendwo ist, nur nicht bei mir ist und ich nicht weiß, wie ich das aushalten soll. Es würde nichts nützen, diesem Mann, der sich vom Leben ungerecht behandelt fühlt meinerseits mein Leid zu klagen, er macht keine Pausen zwischen den Sätzen, nicht einmal zum Luft holen, Ihm scheint es egal zu sein, was ich denke oder fühle, Hauptsache er hat jemanden der ihm zuhört, jetzt wo er es braucht. Ich weiß ein Reden meinerseits es würde nichts ändern, weil es noch unerträglicher ist, wenn Leid sich zu Leid legt und außerdem würde ich dann möglicherweise eine geschäftliche Beziehung aufs Spiel setzen und wem nützt das.
Am Ende des Gesprächs, das ich herbeiführe, mit der Ausrede ich müsse dann jetzt mal los, hält er kurz inne in seinem Redestrom und meint, ob ich wisse, dass er mich sehr schätze. Es ist mir egal, ich will meine Ruhe haben und ich würde ihm gern sagen, dass ich genug habe von denen, die mich mit ihrem Schmerz voll kotzen, weil sie glauben sie hätten ein Recht dazu, nur weil ich empathisch bin. Auch meine Geschichte ist eine Alltagsgeschichte, unspektakulär und lediglich ein Abfallprodukt von Leben wie es nun mal ist.
Einen Moment denke ich darüber nach, dass der kleine Geschäftmann jetzt nach Hause zu seiner Freundin fährt, dieser Frau, deren Alter er mich anhielt zu schätzen, warum weiß ich nicht, auch nicht, was das mit den Kindern, die er nicht sehen darf zu tun hat, und dann sitze ich wieder am PC und schreibe weiter was ich begonnen habe und vergesse ihn und seine Klage über den Worten, die die weiße Fläche des Dokumentes mit schwarzen Zeichen füllen und mir das Gefühl geben etwas zu tun, was einen Sinn macht, wo so wenig einen Sinn macht, weil das Leben an sich keinen hat und ein einziges Warten ist. Von einem Augenblick zum anderen warten auf etwas, das kommt und kaum, dass es da ist wieder vergeht und ein neues Warten einleitet. Die Hoffnung ist für die, die sonst nichts haben, an dem sie sich festhalten können um weiter zu machen.
Ich mache weiter, weil ich zu feige bin aufzuhören, weil ich meinen Sohn nicht enttäuschen will, denn er braucht mich, egal wo er ist. Er braucht mich, damit ich ihm zeige, dass ich aushalte und auf ihn warte, damit er ein Ziel hat, einen Platz an den er kommen kann, wenn er lange genug woanders war. Das ist meine größte Angst, dass er nicht durchhält und was dann ist, daran darf ich gar nicht denken.