Samstag, 9. Dezember 2023

Weg von ... hin zu



Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, lautet das Sprichwort. Hört sich gut an, gelingt nur nicht immer so einfach wie wir das wollen. Wir haben zwar den Willen, aber da sind Blockaden, die wir scheinbar nicht überwinden können. Wir stecken fest. Der Grund ist oft eine zu gegenwärtige Vergangenheit, die wir nicht abschließen können und die uns wie ein Schatten verfolgt. Wir schaffen es nicht ihn hinter uns zu lassen und zu etwas anderem überzugehen. Wir wissen genau, dass unsere Probleme so weiter anhalten und nicht gelöst werden können.

 

Aber unser Wissen allein hilft uns nicht, ohne Handlung wird es keine Heilung geben.  

 

Wenn wir z.B. glauben, dass wir Opfer unserer Vergangenheit sind, wird unser Denken und Fühlen vollständig von unserer Vergangenheit bestimmt. Wir sind überzeugt davon, dass wir nichts ändern können.  Wir fühlen Ohnmacht und Hilflosigkeit und versinken in Lähmung. Wir fühlen uns unfähig unser Leben in die Hand zu nehmen. Menschen, die stark an der Vergangenheit festhalten, meist nicht was sie wollen. Ihnen fehlen Ziele, die ihnen Sinn geben. Haben wir keine Ziele entsteht eine innere Leere, die wir mit den Erinnerungen an die Vergangenheit füllen. Wenn unser Denkapparat nichts hat womit er intensiv beschäftigt ist, wenn es nichts gibt, was uns interessiert, inspiriert oder begeistert, fällt er automatisch in alte Muster und altes Erleben zurück. Je mehr wir aber dem Alten Aufmerksamkeit schenken, desto präsenter ist es. Um das zu ändern, ist es hilfreich uns kleine oder größere Ziele zu setzen und täglich daran zu arbeiten, also in dem Sinne zu handeln, um das zu verwirklichen, was wir uns vorgenommen haben. Indem wir das tun wenden wir uns dem Jetzt zu.

 

Der Weg ist das Ziel. 

 

Wenn wir uns auf den Weg machen, erhält unser Denkapparat neuen Input. Damit tritt die Vergangenheit nach und nach automatisch in den Hintergrund. (Dabei spreche ich nicht von schweren Traumata, diese brauchen mehr als Ziele, sie brauchen professionelle Behandlung.) Aber auch hier gilt:

Jede neue Erfahrung, die wir machen, alles was wir an Neuem lernen und erleben, egal wie klein es ist, jede Handlung in Sachen Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit, hilft uns, uns von der Vergangenheit wegzubewegen. Wir sind präsent in der Gegenwart und zwar indem wir aktiv etwas tun um diese zu gestalten. Schritt für Schritt, in Babyschritten, Hauptsache wir kommen in Bewegung – geistig, emotional und körperlich.

 

Was aber wenn da keine Ziele sind?

Wenn wir keinen blassen Schimmer haben, was wir wollen? Wenn wir zwar wissen, was wir wollen, aber einfach nicht die Kraft finden uns in Bewegung zu setzen um es zu erreichen? Wenn uns der Mut fehlt etwas zu beginnen? Wenn wir mit den Blockaden unserer Vergangenheit alleine nicht fertig werden?

Dann ist es sinnvoll uns Hilfe zu suchen um unsere Blockaden zu lösen und in Bewegung zu kommen. Schon das ist eine erste Bewegung weg vom Alten, hin zu Neuem.  

 

 

 

Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Buddha

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