Art: Banksy
In dem Maße wie wir auf unsere Sicht von Welt beharren, in dem Maße, wie wir uns oder andere in Vorstellungen und Normen pressen, in dem Maße, wie wir verurteilen, was nicht in den eigenen Denkrahmen passt, entfernen wir uns vom Frieden und von der Liebe.
Wir wollen andere ändern. Wir wollen ihnen unsere Wahrheit aufdrücken. Damit wir uns besser fühlen können, damit wir im Recht sein können. Und es gibt Unfrieden.
Wenn wir friedlich zusammenleben wollen, müssen wir uns selbst und unsere Nächsten akzeptieren wie wir sind.
Leicht gesagt und nicht gelungen.
Gelingt nicht, zeigt die Geschichte, gelingt nicht, das haben uns die letzten beiden Jahre so klar und deutlich wie nie zuvor gezeigt.
Kein: Ich lasse mich sein und ich lasse dich sein.
Kein: Du bist okay. Ich bin okay.
Nein, wir haben uns gegenseitig bekriegt.
So viel Krieg in den Herzen und in der Welt.
Menschen wurden erbitterte Gegner, weil sie verschiedene Meinungen haben. Und jetzt blicken wir dem Krieg in der Ukraine in sein grauenvolles Gesicht und wir sind fassungslos und erschüttert.
Wir blicken in einen grausamen Spiegel von Wut, Hass und Zerstörung und fürchten uns. Und wir verurteilen diesen Krieg. Wir, die wir nicht einmal in uns selbst, nicht in der kleinsten Zelle, zum Frieden fähig sind. Ja, so grauenvoll ist Krieg, so zerstörisch, so vernichtend, wenn das Böse im Menschen sich Macht verschafft und ganz groß wird. Und wir sind entsetzt. Wir, die wir noch gestern böse waren auf die, die anders denken und sie zum Feind erklärt haben.
Ist es nicht Zeit endlich aufzuwachen?
Nein, so können wir nicht gut zusammenleben.
Wir können nicht gut zusammenleben, wenn wir von anderen verlangen so zu denken, zu fühlen, zu handeln wie wir selbst.
Wenn wir fordern, andere müssen so sein wie wir, weil sie unsere Sicht von Welt irritieren oder in Frage stellen. Je mehr wir sie dafür angreifen, desto unsicherer sind wir uns unserer selbst, desto weniger Halt haben wir in uns selbst, desto größer ist die Angst, die eigene kleine Maulwurfswelt könnte bedroht und in Frage gestellt werden.
Wo Angst ist, ist kein Raum für Liebe.
Wir führen Krieg.
Je vehementer der Angriff gegen Andersdenkende, desto größer die eigene Angst, desto größer die Anhaftung an Konzepte, desto größer das Festhalten, desto enger das Herz, desto größer ist der Krieg, der im eigenen Inneren stattfindet.
Wer in sich selbst Frieden fühlt, führt keinen Kampf gegen andere.
Frieden ist, wenn wir uns selbst und den anderen als Mensch achten und ihm seine Position zugestehen. Frieden ist da wo Respekt, Mitgefühl, Achtung, Achtsamkeit, Verständnis, Rücksicht, liebevolle Güte und ja ... dieses große Wort: Liebe, ist. Auch Nächstenliebe.
Sprachwort Liebe!?
Wo leben wir die Liebe?
Ich du, er, sie es, wir?
Es ist Zeit, dass wir anfangen mit dem Lieben.
Und Frieden machen. Zuerst in uns selbst.
"Wer keinen Frieden in sich selbst gefunden hat, kann nicht zum Friedenswerkzeug werden, sagte
Thich Nhat Hanh einmal.
Er hat Recht.
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