Dienstag, 9. November 2021

Ich kann das eine denken und das andere tun, wenn es Sinn macht, das zu tun.

 


Die Botschaften am Morgen, der erste Gedanke, verweist uns also auf das was uns im Tiefsten und am Drängendsten beschäftigt und meist nehmen wir das auch unbewusst mit in den Tag. Da wabert es dann wie ein Subtext unter allem, was wir tun oder es blitzt immer wieder auf.
Wenn ich jeden Morgen mit einem „Danke“ aufwache ist dies das Schönste was sein kann. Dann gehe ich dankbar in den Tag. Wenn ich am Morgen mit liebevollen Gedanken aufwache, dann begleitet mich Liebe durch den Tag.
Viele von uns aber wachen besonders in dieser schweren Zeit mit sorgevollen, traurigen oder ängstlichen Gedanken an die Vergangenheit, an das Jetzt oder die Zukunft auf. Oder mit Gedanken der Ohnmacht oder Wut über das was ist, und so nicht sein soll.
Die Gedanken aufnehmen heißt zunächst einmal, dass wir sie betrachten und ernst nehmen, dass wir uns selbst ernst nehmen. Und dann betrachten wir weiter, was wir denken und schauen genau hin, ob es wahr ist oder nicht. Wir überprüfen auch, ob diese Gedanken für uns hilfreich sind, oder nicht.
Tun wir das, haben wir die Wahl. 
 
Wir können entscheiden und uns distanzieren von unseren Gedanken, besonders von denen, die uns nicht helfen, dass unsere Situation sich verbessert. 
Wir machen uns bewusst: Es sind erst mal nur Gedanken.
Wir sind nicht unsere Gedanken – wir haben sie.
Das heißt wir identifizieren uns nicht damit. Denn alles womit wir uns identifizieren, gewinnt an Macht über uns.
Wir disdentifizieren uns und nehmen den Gedanken an, aber wir lassen uns von diesem Gedanken, ist er unheilsam, nicht in den Griff bekommen.
Dabei steht nicht die Überprüfung der Sinnhaftigkeit des Gedankens im Zentrum, sondern die Einsicht, dass es sich – welchen Inhalts auch immer – um Gedanken handelt und nicht um die Realität, auch wenn die Realität es gerade nicht so gut mit uns meint. So beeinflussen wir damit, wie wir über die Realität denken. Wir können sie verschlimmern oder wir können sie annehmen, auch wenn wir sie nicht mögen wie sie ist und wir können das Katastrophisieren sein lassen, denn das führt zu noch mehr Verschlimmerung.
Ein hilfreicher Gedanke ist: Ich kann das eine denken und das andere tun, wenn es Sinn macht, das zu tun. Und dann tue ich das, was Sinn macht.

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