Samstag, 6. März 2021

Wo ist die Liebe und die Zuwendung zu suchen?

 

                                                                  Malerei: A. Wende

Was ist, wenn du allein bist?

Was ist, wenn du gerade nicht geliebt wirst?

Was ist, wenn du gerade keine Zuneigung, keine Zuwendung, keine Aufmerksamkeit, keine Fürsorge von anderen bekommst.

Wie geht es dir dann?

Genau an dem Punkt, entscheidet sich wie du dich fühlst.

Hier könntest du dir diese Frage beantworten: Ist die Liebe und die Zuwendung anderer ein Geschenk oder eine Notwendigkeit für dich?

Ist sie eine Notwendigkeit?

Dann ist sie dein Halt. Fehlt dieser Halt, kippst du um.

Du fällst ins Bodenlose.

In ein tiefes Loch.

In eine große Leere.

Du erkennst: Ich bin abhängig von der Liebe und der Zuwendung anderer. Ohne die Zuneigung anderer überlebe ich emotional nicht. Und an dieser Überzeugung, die so alt ist wie du selbst, hälst du fest.

Du fühlst dich wertlos, nicht liebenswert, ungeliebt.

So wie damals als Kind, wo du um Liebe und Zuneigung gekämpft hast.

Und, hast du sie bekommen?

Nein?

Aber du hast weiter darum gekämpft.

Bis heute.

Bis heute – ein leidvoller Kampf um Liebe und Zuneigung.

Das hat dir damals nicht gut getan und es tut dir heute nicht gut.

Aber du kannst nicht aufhören zu kämpfen.

Du nimmst vieles in Kauf um den Kampf doch noch zu gewinnen.

So groß ist dein Hunger nach Liebe und Zuneigung.

So groß, dass du sogar giftige Nahrung schluckst.

Warum tust du das?

Es liegt ein Gewinn in diesem Kampf.

Der Gewinn ist Hoffnung.

Die Hoffnung, Liebe und Zuneigung endlich doch noch zu bekommen, wenn du nur weiter kämpfst.

Und diese Hoffnung überdeckt den Schmerz, den du nicht fühlen magst.

Die Ohnmacht, die Traurigkeit, die Wut über das, was du nicht bekommen hast. Damals.

Aber die Hoffnung ändert nichts.

Sie heilt nichts.

Sie lässt dich weiter leiden.

Ja, du hast Liebe und Zuneigung nicht bekommen.

Ja, du bist bedürftig gewesen und du bist es noch immer.

Du darfst das bedauern. Du darfst wütend darüber sein. Du darfst das betrauern.

Ja, das ist traurig. Ja, das ist schmerzhaft.

Ja, so ist es.

Aber gib jetzt den leidvollen Kampf auf.

Lass die kindliche Hoffnung sein, von anderen zu bekommen was dir fehlt.

Verlass diesen leidvollen Ort, und hör auf dich selbst zu quälen.

Verzichte darauf, dass andere dir geben sollen, was dir fehlt.

Entlasse sie aus der Verantwortung.

Übernimm Eigenverantwortung.

Frag dich:

Wo ist die Liebe und die Zuwendung zu suchen?

Die Antwort ist: In dir selbst.

 

 

 

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