Montag, 6. Januar 2020

Mitleid und Mitgefühl

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Mitleid ist eine passive Haltung. Mitleid bedeutet: Wir leiden mit dem anderen mit. Wir leiden mit jemandem, der uns traurig hilflos, leidend und unglücklich erscheint.
Im Mitleid verbinden wir uns emotional mit fremdem Leid – wir identifizieren uns damit.
 

Das schmerzt. Wir fühlen uns hilflos und unfähig, etwas Heilsames für den anderen zu tun, weil wir zu sehr mit seinem Leid identifiziert sind und so keinen Abstand haben. Unbewusst bewerten wir sein Leid. Wir sind vielleicht sogar froh, nicht in seiner Haut zu stecken.

Es ist nicht leicht, kein Mitleid zu haben, gerade wenn uns ein Mensch am Herzen liegt. Dennoch, wir sind nicht für das Leid anderer verantwortlich. Und vor allem: Leid wird nicht kleiner, wenn wir es teilen. Leid zu teilen ist nicht heilsam. Mitleid schwächt - uns selbst und den anderen. Wenn wir mitleiden sind wir nicht in der Lage zu helfen. Im Mitleid verlieren wir uns im anderen. Wir verlieren Kraft und Energie.

Mitgefühl hingegen ist die Fähigkeit, sich einfühlen zu können, und der daraus resultierende Wunsch etwas Heilsames zu bewirken.
Beim Mitgefühl geht es um die Akzeptanz von Leiden – unser eigenes Leid und das Leid anderer Menschen. Haben wir Mitgefühl, sind wir dazu fähig die Gefühle des anderen beobachtend wahrzunehmen. Wir identifizieren uns nicht seinem Leid und wir verbinden uns nicht mit seinen den Gefühlen. Mitgefühl ist die aktive Haltung nährender Güte. Mitgefühl ist immer handlungsorientiert - dahingehend, dass wir Heilsames bewirken möchten - für uns selbst oder andere.

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