Foto: A.Wende |
Nicht die Angst, die uns vor einer realen Gefahr warnt, denn sie ist eine kluge gesunde Angst, müssen wir fürchten. Es ist diese diffuse Angst, die uns nicht loslässt, die immer mitschwingt, die Angst vor dem Leben, die Angst vor Verlusten, dem Scheitern, dem Versagen, dem Kontrollverlust, dem Ungeliebtsein, der Einsamkeit, der Sinnlosigkeit, vor dem Tod und viele andere Ängste, die uns zu schaffen macht. Es ist die Angst vor der wir flüchten, gegen die wir Widerstand aufbauen, von der wir uns ablenken, die wir kompensieren, die wir betäuben mit Süchten und Drogen, die uns am Leben hindert.
Wenn wir vor dieser Angst flüchten, wie können wir sie verstehen?
Diese Angst will das wir hinschauen.
Sie will uns zeigen was in uns selbst und unserem Leben nicht stimmt. Diese Angst ist nicht unser Feind, sie hat ein Anliegen. Sie will, dass wir etwas verändern, damit wir sie nicht mehr brauchen, sie will uns dazu bringen, innezuhalten und genau dort hinzuschauen, von wo wir den Blick schon viel zu lange abwenden.
Sich der Angst stellen, heißt in sie hineingehen, auf Augenhöhe mit der Angst gehen, sie verstehen und über sie hinauszuwachsen, indem wir von ihr lernen.
Dazu braucht es Achtsamkeit und Akzeptanz.
Es ist in Ordnung dass da Angst ist. Wir lassen sie da sein.
Wir lassen die Angst wie eine Wolke durch uns hindurchziehen, wir üben sie zu akzeptieren.
Je öfter unsere Akzeptanz über unsere Angst siegt, desto mehr kommen wir in unsere Kraft, desto mehr trauen wir uns zu. Desto mehr trauen wir uns zu tun, was wir wirklich wollen und zu sein wer wir sind. Wir nehmen uns selbst und unsere Bedürfnisse ernst und setzen uns dafür ein, dank der Angst.
Das bedeutet, die Angst zu umarmen.
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