Samstag, 1. Dezember 2018
Krisenintervention
Es ist nicht schön wenn man einsehen muss, dass ein Lebenskonstrukt oder eine Beziehung sich überlebt haben. Und es ist schmerzlich den eigenen Anteil daran zu erkennen. Aber, wenn wir den Willen und die Bereitschaft haben uns der eigenen Verantwortung für unser Leben zu stellen, können wir grundlegende Verbesserungen bewirken. Das geht nicht von jetzt auf gleich.
In Krisenzeiten zeigt sich auf wen oder was wir uns verlassen können, auf wen oder was wir vertrauen können, was uns hält und was uns Kraft raubt und das Leben erschwert. Wir suchen Klarheit und ziehen Resümee in welchem Bereich unseres Lebens sich die Dinge abgelebt haben oder zerrüttet sind. Wir erkennen in welchen Lebensbereichen wir richtig gehandelt haben, wo wir uns einer Illusion hingegeben haben und welche Bereiche uns lähmen oder sogar blockieren. Wir lassen los was uns nicht mehr gut tut. Je mehr wir vom Unguten loslassen, desto mehr Druck entweicht aus unserem Inneren. Die innere Anspannung wird weniger. Blockaden lösen sich auf und wir schaffen Raum für Klarheit.
Krisenintervention geschieht durch die bewusste Konzentration auf das Wesentliche, durch das Fokussieren auf das, was weiterhin nützlich ist und gut ist und durch das Optimieren dessen, was in unserem Leben Substanz hat - Innen wie Außen.
Krisenintervention geschieht durch geduldiges Arbeiten an uns selbst. Sie braucht Disziplin und Durchhaltevermögen, auch wenn es schwer ist und wir manchmal glauben, es nicht zu schaffen. Sie braucht Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge.
In dem Moment, in dem wir bereit sind die volle Verantwortung zu übernehmen beginnen wir an einer realistischen Lösung unseres Problems zu arbeiten. Dann haben wir die Kraft, Klarheit zu finden und Möglichkeiten zum konstruktiven Handeln.
Wenn wir wissen was unsere Werte sind und was unser höheres Ziel ist, werden wir die Bereitschaft aufbringen loszulassen, was mit diesen Werten und diesem Ziel nicht vereinbar ist, auch wenn es schmerzt. Wir werden unsere Energie in das geben, was uns nützlich ist, uns Freude macht und Sinn gibt. Wir werden dankbar Ja sagen zu dem was hilfreich ist und ein bewusstes Nein zu dem, was destruktiv oder dysfunktional ist. Und ja, dazu braucht es Mut. Und es braucht Zuversicht, die den Mut stützt, Schritt für Schritt, wieder und wieder, in guten und besonders in schweren Momenten.
Diese Zuversicht können wir finden, indem wir erkennen, was das Leben ist – eine ständiges Werden und Vergehen, ein Weg mit Höhen und Tiefen, ein Lernprozess, dessen tieferer Sinn es ist zu uns selbst zu finden und zwar zu dem Menschen, der wir sein möchten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen