Freitag, 16. Februar 2018

Gedankensplitter


Malerei: Angelika Wende


Die eigene Wahrheit lässt sich nicht verdrängen oder verwandeln.
Solange wir nicht wahrhaftig sind, sind wir blind für uns selbst und leben fremdbestimmt.
"Die Menschen wollen eigentlich nicht geheilt werden. Sie wollen nur Linderung und Trost, denn Heilung ist schmerzhaft", schreibt der Psychoanalytiker Anthony de Mello.
Er hat Recht, es soll nicht mehr ganz so weh tun, es soll sich leichter anfühlen im Schweren und es soll Trost her, damit man sich einrichten kann im Jammertal des eigenen Lebens, das schon lange nicht mehr erfüllend ist. Dann lässt es sich wieder eine Weile aushalten - der ganze Irrsinn, der Frust, die unerfüllten Bedürfnisse, der Kummer, der Streit, der Schmerz, die bodenlose innere Leere, die mit allem Unsinnigen gefüllt wird, nur nicht mit dem, was wirklich von Bedeutung ist - weil es Klarheit braucht um das zu erkennen und Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber und den Mut es dann auch umzusetzen und den Verzicht auf das Gewohnte, an dem festgehalten wird, auch wenn es noch so ungut ist. Und es braucht die Zuversicht, dass es dann besser wird, wenn wir besser mit uns selbst ungehen. Zuversicht - das ist viel mehr als die passive Haltung der Hoffung. Sie hat Kraft.

Niemand wird es richten für uns.
Auch der Herr wird es nicht richten. Gott richtet nichts, er richtet auch nicht.
Der, der es richtet, sind wir selbst.
So viele von uns haben den Glauben an sich selbst verloren oder nie gefunden.
Stattessen halten wir fest an anderen, an Konstrukten, an Vorstellungen, an einem Leben, das längst nicht mehr zu uns passt und das wir so wie es ist, nicht mehr wollen.
Und alles weil wir glauben wir sind zu klein, nicht gut genug, nicht wertvoll genug um für dieses Leben in Würde aufzustehen, das Leben, das uns geschenkt wurde, das einzige Leben das wir haben.
Damit schaden wir uns wieder und wieder, solange bis es richtig weh tut.
Dann ist es manchmal zu spät.


.... Und weiter gehts im alten Trott ...

Na dann, bis zum nächsten Mal, wenn die geschundene Seele wieder schreit: Ich halte das nicht mehr aus, mach endlich was!

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