Montag, 25. September 2017
Lasst Euer Licht leuchten!
Es ist eingetreten, was viele von uns befürchtet und andere gehofft haben: Eine radikale rechte Partei wird ins Parlament einziehen. Vielen von uns macht das Angst. Es ist die Angst, die auf dem gründet, was unser Land glaubte überwunden zu haben - den Schrecken und die Schuld des Nationalsozialismus. "Wir werden Merkel jagen" postuliert einer dieser Rechten und erinnert mit dieser Wortwahl an jene unheilige Zeiten, in denen Menschen Menschen jagten um sie zu vernichten. Ja, da kann es einen gruseln. Und ja solche Parolen in einem vermeintlich zivilisierten Land können uns wieder das Fürchten lehren.
Es gibt schon genug zu fürchten und es gibt immer mehr zu fürchten. Zu fürchten ist auch die Weltlage. Die USA entsendet Langstreckenbomber und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea. All das ist fürchterlich und all das schürt Angst. Angst lähmt. Angst macht starr. Angst macht eng. Angst macht uns zu Marionetten. Haben wir Angst denken, handeln und reagieren wir aus der Angst heraus und damit der Situation unangemesssen.
Was frage ich mich an diesem Montagmorgen nach dieser desaströsen Wahl ist angemesssenes Denken? Was kann ich tun angesichts der Erkenntnis, dass die Geschichte uns Menschen nichts, aber auch nichts lehrt? Was tue ich als Einzelner angesichts all dieser Dinge, die ich nicht beeinflussen kann? Rege ich mich auf ändert das nichts an dem, wie es ist. Habe ich Angst ändert das nichts an dem, was ist. Es wird geschehen was geschehen wird und auch nach der Abgabe meiner Stimme ist mein Einfluss auf das große Ganze sehr gering und unbedeutend was die Lage in meinem Land und was die Lage in der Welt angeht. Ich kann am großen Rad nicht drehen. Ich habe keine Macht über andere Menschen. Und schon gar nicht über Regierungen.
Aber ich kann etwas tun. Ich kann an kleinen Rädchen drehen. Ich bin nicht ohnmächtig. Ich kann an meinen eigenen Rädchen drehen. Ich kann Vieles tun im Sinne der Menschlichkeit in einer Welt, die immer unmenschlicher wird. Ich kann wirken - auf mein eigenes Sein. Das ist das Einzige was ich beeinflussen kann, was ich gestalten kann. Und das ist es, was ich tun werde, trotz der leisen Angst, dass die Menschheit sich im Zweifel selbst vernichtet.
Lasst Euer Licht leuchten, dann macht es all das Dunkle da draußen heller!
Namaste Ihr Lieben
Danke für Ihren Text!!
AntwortenLöschenJa, damit kann ich arbeiten.
Schritt für Schritt, Tag für Tag, immer wieder aufs Neue und (nach Möglichkeit) unverdrossen.
Ich kann kleine Dinge beeinflussen.
Und:selbst manchmal, wenn ich meine, nichts zu bewegen, weiß ich ja nicht ob mein Tun nicht doch Folgen hat.
In diesem Sinne leuchte ich.
Danke und liebe Grüße aus den Bergen,
Doris
Schön!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Angelika
Dieser Text lässt mich aufleben und hoffen, dass sich der Geist der Vernunft und das Herz wieder vereinen, um die Räder nicht still stehen zu lassen!
AntwortenLöschenGabriele
Fein, das freut mich.
LöschenHerzlich,
Angelika
Tröstliche Worte - zusammen sind wir viele, die demokratisch gewählt haben. Wir dürfen wehrhaft sein, falls es not-wendig ist, wir dürfen laut NEIN sagen. Manchmal grummelt es im Bauch, wenn ich widerspreche, aber ich will meine Angst aushalten und suche mir Mitstreiterinnen und Helfer, es gibt sie überall.
AntwortenLöschenDanke! Und ja wir finden sie, oder sie finden uns :-)
AntwortenLöschenNamanste liebe Roswitha