Wer glaubt er muss für alles im Leben kämpfen, wird
sein Leben als ständigen mühsamen Kampf inszenieren. Wer glaubt, dass er ein Versager ist, wird immer wieder
unbewusst dafür sorgen, dass er versagt, um das Urteil über sich selbst zu
bestätigen. Wer glaubt keinen Erfolg zu
verdienen, wird keinen Erfolg haben, oder er wird ein Leben lang verbissen
darum kämpfen.
All das nennt man eine sich selbsterfüllende
Prophezeiung.
Ich könnte jetzt noch viele dieser Beispiele
aufzeigen, aber im Kern sind sich alle gleich: Es sind Beispiele für die
übelste Art von Selbstsabotage, die Menschen Tag für Tag betreiben, solange sie
ihren destruktiven inneren Überzeugungen, die als Glaubensätze daher kommen,
Glauben schenken. Auch wenn wir wissen, dass jede Form der Selbstablehnung destruktiv wirkt, das emotionale Gedächtnis kann diese Überzeugungen nicht
einfach auslöschen. Um sie zu wissen, hilft also erst einmal nicht um sie
auch aufzulösen.
Aber wie lösen wir sie auf?
Wir können diese unguten Glaubenssätze fragen woher sie
kommen. Nach einer Weile oder ziemlich schnell werden wir so zu ihrem Ursprung
zurückfinden und erkennen: Man hat uns all das, als wir noch ziemlich klein
waren, für eine ziemlich lange Zeit eingeredet. Anstatt an uns zu glauben, hat man uns angezweifelt. Ob mit Absicht oder absichtslos,
die Wirkung hat nachhaltige, bisweilen sogar lebenslange Folgen.
Glaubenssätze wie: „Du bist nicht liebenswert!“ „Du bist
zu nichts zu gebrauchen!", „Du bist ein Versager!“ oder der sich immer
wiederholende Satz meiner eigenen Kindheit: „Du bist lebensunfähig!“, sind tief
verankerte Botschaften aus dem Mund unserer Eltern, die wir als Kinder verinnerlichen. Sie
werden zu Botschaften unserer inneren Eltern und führen noch im Erwachsenenalter
dazu, dass wir ihnen Glauben schenken.
Das Traurigste daran ist: Wir fühlen uns so, wir
verhalten uns so, wir handeln so wie der, der wir zu sein glauben.
Und damit sitzen wir im Hamsterrad der Selbstabwertung. Darum ist es so wichtig zu wissen, wer das in uns ist,
der uns abwertet. Und dann könnten wir diesen Jemand, sprich, den inneren
Vater oder die innere Mutter, fragen: Ist das wahr? Sie oder er werden nicken,
soviel ist sicher.
Aber dann geben wir nicht auf. Wir fragen weiter: Woher
willst du das wissen?
Wir können all die vernichtenden Botschaften solange und
wieder und wieder hinterfragen, bis wir ihnen keinen Glauben mehr schenken. Die Erfahrung zeigt, es funktioniert, wenn wir das kontinuierlich
jedes Mal, wenn so eine destruktive Botschaft auftaucht, tun. Je öfter wir es
tun, desto mehr beginnen wir an uns selbst, unseren Wert, unsere Potenziale und an
unsere Fähigkeiten zu glauben.
Darum ist es so wichtig, dass wir uns endlich
erlauben den inneren Dämonen die Stirn zu bieten und an den Teil in uns
glauben, der es gut mit uns meint, egal was die alten
Dämonen in unserem Seelenhaus, die noch dazu dumm sind, weil sie nichts dazu
gelernt haben in all der Zeit, uns glauben
machen wollen.
Wir alle brauchen Menschen, die an uns glauben, nur
manchmal hatten und haben wir sie auch im Jetzt nicht. Es ist schon bitter genug, wenn wir
sie als Kind nicht hatten, die hinreichend guten Eltern, die uns Vertrauen in
uns selbst mitgaben, sind wir als Erwachsene ohne Menschen, die uns mental unterstützen, ist es doppelt bitter. Aber es ist kein Grund aufzugeben.
Aufgeben ist keine Option. Wenn keiner an dich glaubt, lerne an dich selbst zu glauben.
Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwer es
ist diesen Glauben in uns selbst zu finden und ihn dauerhaft zu halten, aber genau das ist unsere
Aufgabe, wenn uns niemand den Rücken stärkt.
Das emotionale Gedächtnis
kann zwar die alte Traurigkeit über das, was man uns Destruktives über uns selbst zu denken beigebracht
hat, nicht auslöschen, aber es kann umlernen wenn wir uns unserer Aufgabe
stellen und pro aktiv für uns tun, was gut tut und hilfreich ist – weil wir es
verdient haben. Und irgendwann werden die negativen Glaubenssätze schwächer und
wir werden stärker.
Ich weiß es.
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