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Heute morgen dachte ich aus einem bestimmten Grund an diesen Text aus dem kleinen Prinzen. Für mich ist sie die schönste und tiefste Stelle des ganzen kleinen Buches.
"Adieu", sagte der Fuchs. "Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
"Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
"Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig."
"Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe ...", sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
"Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich ..."
"Ich bin für meine Rose verantwortlich ...", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
Verantwortung ist ein großes Wort.
Zu groß für manche Menschen um sie zu leben. Wie leicht schleichen sich Menschen aus der Verantwortung. Sie werfen sie ab wie ein zu eng gewordenes Kleidungsstück, das sie am Verfolgen ihrer eigenen Bedürfnisse hindert. Wie viele Mütter und Väter sind verlassen worden und werden tagtäglich verlassen und mit ihnen ihre Kinder. Mit dem Verlassen wird nicht selten auch die Verantwortung fallen gelassen.
Warum können Menschen das tun?
Sie können es tun, weil sie kein Gewissen haben, weil ihre eigenen Interessen und ihr eigenes Leben für sie mehr zählt als das kleine Leben wofür sie einst Verantwortung übernommen haben. Sie können es tun, weil sie kein Rückgrat haben, keine Empathie und keine Moral. Und sie können es tun und es sich vielleicht sogar noch schön reden und tausend Argumente dafür finden, dass sie so handeln, weil es ja den Anderen gibt, der dann ihren Teil der Verantwortung mitträgt.
Wer seine Kind oder seine Kinder alleine groß zieht oder groß gezogen hat, weiß wie schwer es ist und wie viel Verantwortung es über lange lange Zeit bedeutet.
Und man ist allein damit. So allein wie die verlassenen Kinder, die das niemals vergessen werden, das Verlassen worden sein. Was sie lernen ist im Zweifel, dass die Sache mit der Verantwortung keine große Bedeutung hat, denn ein Erwachsener, dem sie vertraut haben, hat es ihnen ja bewiesen. Er hat ihnen vorgelebt, dass es möglich ist. Er hat ihnen zweierlei Bürden hinterlassen: Das Verlassen werden und das Fallen gelassen werden, indem er sich aus der Verantwortung stahl. Ein ungutes Erbe mit dem viele Menschen ein Leben lang zu kämpfen haben. Es ist schwer für diese Menschen später selbst Verantwortung zu übernehmen, denn sie sehen auch wie schwer es ist für den Einen, der das für sie getan hat.
Was Verantwortung ist lernen wir, wir lernen es von den Menschen, die uns das Leben geschenkt haben. Und wir lernen es nur, wenn wir verantwortungsbewusste Vorbilder haben.
Verantwortung ist ein großes Wort und es erfordert Größe, von dem, der bereit ist sie zu tragen. Große Menschen tragen Verantwortung. Sie denken gar nicht darüber nach sie jemals fallen zu lassen.
Die Konsequenz, mit der das Leben uns Menschen zur Verantwortung zieht, ist immer konstruktiv. Es stellt uns immer vor die Wahl. Wir können wählen, ob wir eine Verantwortung übernehmen oder ob wir die Verantwortung zu umgehen versuchen. Übernehmen wir die Verantwortung wird das Leben uns belohnen. Umgehen wir sie, wird das Leben uns vor Aufgaben stellen, die schwerer zu lösen sind.
"Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen.
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