Es ist das Ungelebte, das Unverarbeitete und das Verdrängte. Es ist der Mangel und es ist der Schmerz über das, was wir als Kind erfahren haben, was uns angetan oder vorenthalten wurde und was uns über uns selbst zu denken und zu fühlen beigebracht wurde, was unser ganzes Leben vergiften kann.
Durch das Abspalten der
schmerzhaften Gefühle, die viele von uns als Kind erlebten und so nie wieder
erleben wollen, wird auch das Empfinden positiver Gefühle verhindert und
Gefühle des Ungeliebtseins, der Leere, der Wut, der Trauer, der Verlassenheit
und der inneren Einsamkeit manifestieren sich. Es kommt zu keinem tiefen
Kontakt mit uns selbst. Zugleich aber ist ein tiefer Kontakt zu Anderen ohne
Verbindung zu uns selbst nicht möglich. Es werden eigene Wünsche und Gefühle
unterdrückt, in der unbewussten Hoffnung geliebt zu werden, wenn man sich den
Erwartungen anderer anpasst. Das ist ein Teil des Dramas des inneren Kindes,
basierend auf der Wunde des ungeliebten Menschenkindes. Es ist das Kindheitstrauma
derer, die Liebe ohne Bedingungen, niemals erfahren haben.
Was in den Kellerräumen unserer
Erfahrung liegt, kann verdrängt, aber nicht ignoriert werden. Es kommt uns auch
als Erwachsener entgegen, oft so gut verpackt, dass wir es nicht sofort
erkennen. Verarbeiten wir also die Erlebnisse und Traumata unserer Kindheit so
gut wir das können, machen wir uns auf die Suche nach den Zusammenhängen und
finden wir heraus wie unser verletztes inneres Kind das Leben beeinflusst, das
wir im Jetzt führen. Damit befreien wir es aus seinem Schattendasein und holen
es ins Licht.
Der Weg zu innerer Freiheit
und Selbstbestimmtheit führt durch die Wunde des verletzten inneren Kindes.
Die Auseinandersetzung mit unserem
Schattenkind hat nichts mit Herumstochern und permanentem Aufarbeiten früherer
Erlebnisse zu tun. Es ist vielmehr ein aktiver, schöpferischer Prozess, bei dem
wir den fortlaufenden roten Faden in unserem Leben als das erkennen, was er
ist: Ein von uns selbst künstlich am Leben erhaltenes Theaterstück, das wir
an Eckpunkten unseres Lebens festgeschrieben haben und das wir wieder und wieder
aufführen, weil wir noch immer in unserer Vergangenheit festhängen.
Bei manchen Menschen ist die Angst sich
in ihrem Schmerz selbst zu spüren so groß, dass sie sich in ein Schneckenhaus verkriechen. Ein
einsames enges Haus voller Traurigkeit. Holt sie keiner da heraus beginnen sie zu
resignieren und trauen sich selbst nichts mehr zu. Es braucht viel Liebe um einen Menschen
da heraus zu holen, es braucht Geduld und Mitgefühl für dieses verschüchterte
Kind, das uns da begegnet, Geduld für uns selbst. Und es braucht Geduld und
Mitgefühl als Wegbegleiter. Es braucht Menschenliebe.
Wenn ich eins weiß und wenn ich eins
niemals aufgebe, so ist es mein Glaube, dass es möglich ist das Schattenkind zu
befreien. Und wenn es ein Leben lang dauern mag. Auch am Ende eines Lebens, auch wenn
die Zeit knapp wird, der Weg lohnt sich, denn eins soll nicht sein, dass das
Ende dem Anfang und dem Zwischenspiel gleicht.
https://kopfundgestalt.com/2016/12/15/die-milchflasche/
AntwortenLöschenEin Kleinod aus ,meinem Erfahrungsbereich
Gerhard
Kleinod = Kleiner hat(te) Not
AntwortenLöschenDa ist wohl ein Kommentar von mir verlorengegangen.
AntwortenLöschenDu findest ihn bei Google: kopfundgestalt und "Die Milchflasche".
Gruß
Gerhard
Schwerwiegender Prozeß....
AntwortenLöschenHaarenau das ist es und bringt mich auch bei mehrmaligem Lesen sofort zum Weinen, zum weiteren Erspüren sowie zur wichtigen Verarbeitung.
AntwortenLöschenHerzlichen Dank!! ����
gerne
AntwortenLöschenEs ist eine Wunderwanderung.
AntwortenLöschenEine Wanderung durch die Wunde zum Wunder.
Wanderbar.
Von Herzen danke!
❤
LöschenHerzlichen Dank, denn Sie sind einfach der Hammer und bringen mein bisheriges Leben, fast 50 Jahre, haargenau auf den Punkt! :-*
AntwortenLöschenDanke!
AntwortenLöschenAlles Liebe für Sie.
Herzlich,
Angelika Wende