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Wir alle haben Gerüste, Säulen auf denen wir unsere Leben aufgebaut haben, Menschen, denen wir vertraut haben, Gewohnheiten und Rituale auf die wir uns verlassen haben. Und dann plötzlich bricht etwas davon weg oder alles bricht weg. Und dann stehen wir da und sind erschüttert. Wir erfahren die Bodenlosigkeit unserer Existenz. Das macht Angst, das macht sogar große Angst, denn woran uns halten, wenn alles Vertraute uns verlassen hat?
Da helfen uns keine Worte wie: Du schaffst das, du bist stark, du wirst daran wachsen. Das sind Kopfworte, die der erschütterten Seele nicht helfen, denn sie fühlt das jetzt nicht, egal wie oft ihr das gesagt wird. Sie trudelt im leeren Raum, findet keinen Halt und fürchtet sich. Was machen wir mit dieser furchtsamen Seele?
Was machen wir wenn es keinen Halt und keine Hilfe da draußen für uns gibt? Wie uns selbst helfen wenn wir nach Hilfe rufen und keine Barmehrzigkeit erfahren? Wenn da nichts mehr ist, nur wir selbst und die Bodenlosigkeit? Ich habe darauf nur eine Antwort: Wir könnten Vertrauen üben in die Barmherzigkeit Gottes, vertrauen in die allumfassende Liebe, die uns bis hierhin getragen hat, vertrauen üben in uns selbst, denn wir sind göttliche Wesen. Wir sind zu viel mehr fähig als wir glauben, wir sind keine Opfer - wir sind Schöpfer, auch wenn wir das im Moment der Bodenlosigkeit nicht mehr glauben können. Wir sind fähig uns selbst zu halten. Und vielleicht ist es genau das, was die Erfahrung der Bodenlosigkeit uns lehren will: Uns selbst vertrauen.
"Fear is a natural reaction to moving closer to the truth”
Pema Chödrön
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