Montag, 30. Mai 2016

Aus der Praxis – Selbsthilfe in der Krise


Krise bedeutet: Was war wird erschüttert. 
Du hast keine Lösung mehr.
Die alten Muster greifen nicht mehr.
Krise bedeutet: Kontrollverlust.
Alles was dich gehalten hat, bricht weg.
Krise bedeutet: Angst und Verzweiflung.
Krise stellt die Frage: Wer bin ich, wenn das alte Ich stirbt? 
Krise wird gefühlt zur existentiellen Bedrohung.
Krise bedeutet Verlust.
Krise fühlt sich an, wie ein Fall ins Bodenlose.
Bedenke: In jeder Krise liegt eine Chance ...




 
Keine Krise erledigt sich von Heute auf Morgen.
In der Krise gilt:
Lebe von Tag zu Tag.
Und das bedeutet: Tu jeden einzelnen Tag nur das, was du wirklich kannst und was dir möglich ist. Hör auf dich anzutreiben oder zu überfordern – es nützt sowieso nichts.

Tägliche Hilfe in Krisen:

Lass die Kontrolle los! Erkenne an, was ist.

Leiste keinen Widerstand – Widerstand verstärkt, was du nicht willst.

Entwickle ein hilfreiches Bild für das, was du willst, auch wenn es noch nicht da ist.
Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Auch in der Krise gibt es Dinge, für die du dankbar sein kannst.

Wehre dich nicht gegen deine Gefühle, es funktioniert sowieso nicht. Weine, schreie, lass deine Wut raus, wenn du alleine bist. Setz dir dazu einen festen Zeitpunkt. 

Stell dir konstruktive Fragen, die dir über den Tag helfen wie diese:
Was könnte ich tun, um jetzt zur Ruhe kommen?
Wie kann ich mich trösten?
Was brauche ich jetzt in diesem Moment, damit es mir besser geht?

Oder versuche Folgendes:
Wenn ich wüsste, was mir gut tut, würde ich jetzt ...

Lockere deinen Körper mehrmals am Tag:  Atme bewusst, mache geführte Meditationen, beweg dich an der frischen Luft, such dir etwas, was dir immer schon Freude gemacht hat und versuche es zu tun, schau öfter mal in den Himmel und mach dir bewusst, dass es etwas gibt, das größer ist als du und deine Krise.

Vertraue darauf, dass für dich gesorgt ist.

Sag dir öfter: Die Krise ist nicht der Untergang deiner Welt.
Auch wenn es sich jetzt so anfühlt, es ist nicht wahr!

Wenn dich düstere Zukunftsgedanken oder schmerzhafte Erinnerungen überfluten, sag laut: STOPP. Kehre zurück ins Jetzt und achte nur auf das, was jetzt, in diesem Moment, zu tun ist. Konzentriere dich bewusst darauf.

Wähle die Menschen, denen du dich mitteilst, achtsam danach aus, ob sie die Gabe besitzen, dir einfach nur zuzuhören, ohne Ratschläge zu geben, deine Situation zu bagatellisieren oder dich zu etwas drängen wollen. 
Aber - strapaziere sie nicht mit dem immer gleichen Gejammere.

Sag dir immer wieder: „Du schaffst das!“ Es wirkt.

Mach dir bewusst, dass die Krise einen Sinn und ein Ende hat: 
Sie erschüttert das Alte. Sie überprüft, was noch echt ist. 
Sie zeigt auf, was gehen darf und was bleiben kann.

Wenn das alles nichts hilft: Such dir professionelle Hilfe.



6 Kommentare:

  1. Liebe Angelika, ich lese gerade das Buch von Strelecky, John: Wiedersehen im Cafe am Rande der Welt. Kennst du dieses Buch, es ist eine inspirierende REise zum eigenen Selbst. Erst tat ich mich ein wenig schwer, wollte drüber lächeln, doch es ließ mich auch überlegen, oftmals sehr sogar.... Nur mal als Tipp...

    LG; Edith

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  2. Liebe Rachel,

    ich habe es gelesen. Ja, es ist hilfreich.
    Alles ist hilfreich, was dich erreicht und dir gut tut :-)
    LG angelika

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  3. Guten Abend, Frau Wende!

    Kennen Sie Kazimierz Dabrowski?
    Suchen Sie mal in folgendem Dokument nach "Dabrowski" und lesen Sie jeweils die kurzen Abschnitte über ihn - interessant, was er über positive Disintegration sagt.

    Nur ein Impuls am Abend...

    Vielleicht hilft es Menschen in der Krise.

    Freundliche Grüße,
    Julia Bender

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  4. danke für den impuls, aber soweit ich weiß beschäftigte er sich mehr mit hochbegabung. ich guck mal :-)

    liebe grüße
    angelika wende

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