Ein Mensch, der als Kind nicht bekommen hat, was er brauchte - nämlich gesehen, beachtet, ernst genommen und geliebt werden - ist narzisstisch bedürftig. Er sucht sein Leben lang, was ihm als Kind von den Eltern verwehrt wurde: Jemanden, der ihn beachtet, ernst nimmt und bewundert.
Diese Suche kann jedoch niemals gelingen, denn sie bezieht sich auf den erfahrenen Mangel in der Kindheit, der nachträglich im Erwachsenenleben nicht mehr befriedigt werden kann. Dennoch ist dieser Mensch stets dem Zwang unterworfen die kindlichen Bedürfnisse befriedigen zu wollen. Das Spüren seiner Existenz hängt davon ab Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen. Bekommt er sie nicht, fühlt er sich innerlich leer und emotional taub.
Die innere Leere und die Taubheit der Gefühlswelt beherrschen ihn so lange, bis er sich aufmacht, den Weg nach Innen zu gehen, um zu lernen es mit sich selbst auszuhalten, um in der Leere zu finden, was er in seiner äußeren Suche, aus Angst in sich selbst nichts zu finden, immer wieder vermeidet: Die Welt seiner echten Gefühle.
Auch wenn diese Welt zunächst einmal sehr schmerzhaft sein wird - sie ist die einzige Welt, in der der narzisstische Mensch findet, was notwendig ist um zur eigenen Lebendigkeit und Erlebnisfähigkeit zu gelangen.
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