Anna hatte den Faden endgültig verloren. Dem ersten Verlust folgten der zweite und der dritte. Sie hatte aufgehört zu zählen. Sie nahm es hin wie man das Wetter hinnimmt. Anna wusste, dass sie so nicht denken sollte. Sie wusste vieles und tat nicht, was sie hätte tun sollen. Manchmal glaubte sie, dass sie aus Angst nicht mehr handelte, aber wenn sie das Gefühl von Angst suchte fand sie es nicht. Was sie fand war eine bleierne Müdigkeit, eine Unlust an allem und jedem, eine unüberwindbare träge Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist das Gegenteil von Liebe, dachte Anna und dass sie die Liebe verloren hatte, zu sich selbst oder diese Liebe niemals wirklich gefühlt hatte. Eine ungelebte Liebe tut weh. Was blieb war die Sehnsucht, eine schmerzhafte unstillbare Sehnsucht. Unerfüllte Sehnsucht verzehrt die Seele. Angst frisst sie auf. Sie wusste nicht was besser war oder schlechter. Also war es gleichgültig.
Dienstag, 26. August 2014
Der rote Faden
Anna hatte den Faden endgültig verloren. Dem ersten Verlust folgten der zweite und der dritte. Sie hatte aufgehört zu zählen. Sie nahm es hin wie man das Wetter hinnimmt. Anna wusste, dass sie so nicht denken sollte. Sie wusste vieles und tat nicht, was sie hätte tun sollen. Manchmal glaubte sie, dass sie aus Angst nicht mehr handelte, aber wenn sie das Gefühl von Angst suchte fand sie es nicht. Was sie fand war eine bleierne Müdigkeit, eine Unlust an allem und jedem, eine unüberwindbare träge Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist das Gegenteil von Liebe, dachte Anna und dass sie die Liebe verloren hatte, zu sich selbst oder diese Liebe niemals wirklich gefühlt hatte. Eine ungelebte Liebe tut weh. Was blieb war die Sehnsucht, eine schmerzhafte unstillbare Sehnsucht. Unerfüllte Sehnsucht verzehrt die Seele. Angst frisst sie auf. Sie wusste nicht was besser war oder schlechter. Also war es gleichgültig.
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