Samstag, 31. März 2012
am ende
antworten auf meine fragen, die nie enden wollten.
einmal habe ich gedacht wenn ich den versuch die welt zu verstehen nicht aufgebe wird sie mich irgendwann verstehen lassen.
die welt
das leben ... ?
nichts ist zu verstehen
nichts erklärbar
alles ist spekulation.
so scheint es mir, als sei alles umsonst gewesen.
eine mühe ohne lohn.
am ende
ver zweifeln?
Donnerstag, 29. März 2012
konstruktionen
Mittwoch, 28. März 2012
von guten ratschlägen ...
eine sehr beliebte, aus der asiatischen kultur in die europäische moderne übernommene haltung. wer das mit dem im moment sein übt, kann das lernen, aber wer das nicht gelernt hat, kann das nicht.
der europäer ist eben kein asiate. er ist völlig anders strukturiert. wir europäer haben eine andere kultur. und jede kultur trägt ein anderes kollektives unterbewusstes in sich, heißt ein ahnengedächtnis, das tief verankert ist in jedem von uns, über generationen bis ins heute. in unserer kultur ist das mit dem achtsamsein und dem gewahrsein des moments nicht verankert. also funktioniert das auch bei den wenigsten.
ein mensch, der traurig oder verzweifelt ist, will ernst genommen werden, er will nicht, dass sein problem, seine angst, seine verzweiflung beratschlagt werden.
Dienstag, 27. März 2012
einfach
einfach so
manchmal klatscht mir die wut ins gesicht
einfach so
manchmal laufen mir die tränen über die wangen
einfach so
manchmal steckt mir ein schrei im hals
einfach so
manchmal lähmt mich die hilflosigkeit
einfach so
manchmal überfällt mich die trauer
einfach so
manchmal packt mich die verzweiflung
einfach so
nein
nicht einfach so
so einfach ist es nicht
Sonntag, 25. März 2012
REFLEXION und DIALOG - über das Werk des Bildhauers ANDREAS KORIDASS
Samstag, 24. März 2012
kommunikation
Mittwoch, 21. März 2012
wahrheit
Samstag, 17. März 2012
zu viel
sie kämpfte ständig gegen die vertreibung der bilder in ihrem überfüllten geist. sie hatte zu viele erinnerungen gespeichert. zu viele affekte, die dem erlebten eine bedeutung gaben. sie wusste, nur was uns nicht kümmert vergessen wir. wenn sie sich doch nur weniger gekümmert hätte, wenn sie durchlässiger gewesen wäre ...
Freitag, 16. März 2012
Totstellen
das telefonkabel aus dem stecker gezogen, das handy ausgeschaltet. ihr e-mails las sie nicht mehr. sie musste wissen, wie es sich anfühlte, das totale sich aus der welt ziehen. sie musste zu sich selbst finden, es drängte sie dazu mit einer macht, wie sie sie noch nie zuvor gefühlt hatte. nicht, dass sie es nicht versucht hätte, es gesucht hätte, dieses selbst, das sie nur ahnte, irgendwie sogar fühlte und dem sie, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, keine klare konturen geben konnte.
genau um diese klarheit ging es, jetzt oder nie. sie war spät dran. die zeit raste, überholte sie. sie dachte an die zeit als sie jung war und leicht und schön. das leichte war ihr abhanden gekommen, das schöne verblichen. sie hatte ihre zeit gehabt, zeit genug, und doch nicht genug um zu leben, was in ihr war und sich ausdruck suchte, in den dingen, die sie getan hatte und tat. sie lagen vor ihr wie bruchstücke eines fragwürdigen ganzen, das sich auf eine gewisse weise verband aber ohne konturen herumlag wie verstreutes. verstreutes leben, dachte anna. sie spürte das bittere lächeln um ihren mund.
sie lächelte nicht mehr oft. das war ihr aufgefallen. ihre träume waren dunkel, spiegelten ihr nacht für nacht vergangenes, das sie am tag verdrängte. die nacht, dachte anna, bringt die wahrheit ans licht. ihre wahrheit, die unteilbar war mit den wahrheiten der anderen. wozu auch, wen interessierte schon ihre wahrheit. sie war genauso unteilbar wie alles gefühlte.
an diesem morgen war sie allein aufgewacht. auch das gehörte zum totstellen. sie hatte es ihm gesagt, dass sie allein sein musste. alleinsein um ihre einsamkeit nicht mehr in ihm gespiegelt zu sehen, sondern da, wo sie ihren platz hatte, in ihrem inneren. er hatte es akzeptiert, enttäuscht und mit missmutiger, krampfhaft unterdrückter wut, die sie gefühlt hatte, die sie bedrängte wie seine erwartungen, die er nicht aussprechen musste, damit sie sie spürte.
sie hatte längst begriffen, dass sie nichts teilen konnte von dem was wesentlich war, wesentlich für sie. sie hatte das unteilbare zu akzeptieren versucht, was ihr nicht gelungen war. über das anerkennen kam sie nicht hinaus. das musste sie ändern, das mit dem akzeptieren, das über das anerkennen hinaus ging, das verinnerlichen war, ohne reue zu empfinden. ich bereue nichts, sang edith piaf. anna überlegte, ob das auch für sie galt. sie bereute manches, vor allem das, was sie anderen getan hatte und andere ihr, das ungute, das man tat, ohne es zu wollen. aber das nichtwollen machte das antun nicht kleiner.
sie wollte keinem mehr etwas antun und nichts mehr von keinem angetan haben. das ging nur, wenn sie keinem mehr nahe kam. das ging nur, wenn sie allein blieb. ob sie das wollte? auch das würde sie herausfinden im totstellen. eine übung im nicht mehr verfügbar sein, ein vorbereiten auf den verlust und den selbstverlust. vielleicht ging es darum, um ein sich auflösen. aber das hatte sie längst getan, sich aufgelöst im leben, das zu viel gefordert hatte und immer weiter forderte. so viel, dass das andere sich im übermaß in das ihre mischte. in ihr eine trübe flüssigkeit, die eins vom anderen nicht mehr unterscheidbar machte. sie musste sie klären und wusste nicht wie. verschlackte brühe, dachte anna und eine gewaltige wut legte sich zu der trauer es zugelassen zu haben, das vermischen. ihr würde übel.
einmal hatte sie ganz viel wasser getrunken um das trübe aus sich herauszuspülen, geholfen hatte es nichts, nur hilfloser hatte es sie gemacht und noch konturloser innen. das konturlose ist wie das aufgelöste, ein etwas ohne festen umriss, ein bild, das ihr der anblick ihres vergehenden körpers im spiegel zeigte, in den sie nicht mehr zu blicken wagte, weil es sie schmerzte. sie hasste die vergänglichkeit. schon als mädchen hatte sie es nicht ertragen, wenn blumen in der vase verwelkten. sie hatte sie herausgenommen und in den müll geworfen, bevor sie die blätter verloren. das war ein vernichten, ein vernichten dessen, was sie nicht lassen konnte, nicht loslassen konnte.
jetzt würde sie loslassen, loslassen von allem und sich totstellen und im totstellen das leben suchen, das nur ihr gehörte. es war ein untauglicher versuch, sie wusste es, aber irgendetwas in ihr sagte ihr, dass sie es tun musste - trotzdem.
Dienstag, 13. März 2012
Aus der Praxis: Warum Kinder stehlen - Nichtwissen und der Wunsch nach Aufmerksamkeit
Für diese überversorgten Kinder stellen der Kindergarten oder die Schule eine völlig neue Situation dar, in die sie sich erst einfinden müssen. Sie müssen lernen zu teilen und auf diese unmittelbare Bedürfnisbefriedigung zu verzichten. Schwer, wer das nicht zu hause gelernt und so völlig andere Erfahrungen gespeichert hat. Zudem gibt es Familien in welchen Eigentum sehr gering bewertet wird. Jeder nimmt sich alles von jedem. Kinder die auf diese Weise aufwachsen, empfinden das Stehlen nicht als solches, sondern sehen es als absolut normal und moralisch unbedenklich an, sich alles einfach zu nehmen. Sie haben Eigentumsvorstellungen schlicht und einfach nicht gelernt.
Montag, 12. März 2012
VOM KAUFEN DES GLÜCKES
heute morgen beim ersten kaffee las ich folgendes: amerikanische glücksforscher plädieren dafür, der mensch soll sein geld für erlebnisse auszugeben, anstatt für gegenstände.
der grund, so die psychologen: erlebnisse bleiben länger im gedächtnis.
damit haben sie erst mal recht, wenn es auch nichts neues ist. dank der hirnforschung wissen wir, dass alles erlebte sich im limbischen system verankert (das wird übrigens auch das herzdenken genannt) und dort wird es, je nach intensität, gespeichert, ein leben lang. egal übrigens, ob es ein schönes oder ein unschönes erlebnis ist.
und weil diese forscher das auch wissen, plädieren sie jetzt, ganz im sinne - selbst ist der glückliche konsument! dafür, dass mensch sein geld in erlebnisse investieren soll, anstatt in dinge. nun ja, dass dinge anhäufen nicht wirklich glücklich macht, wissen wir auch schon. also wieder nichts neues.
egal, die botschaft für alle unglücklichen lautet: wenn ihr nicht glücklich seid, fragt nicht euren arzt oder apotheker, zum beispiel nach käuflichen glückspillen, kauft nicht das neue ipad, sondern investiert eure kohle in den besuch im freizeitpark, investiert nicht in das neue auto, sondern in einen netten urlaub in der karibik. kurz, die glücksmessage der moderne mit garantierter nachhaltigkeit lautet: leute, kauft euch das glück, das euch das leben nicht schenken will!
über diese credo wird sich sicher die eventindustrie freuen. auch die reiseveranstalter, die flugesellschaften und sonstige glücksfabrikanten werden sich die geldgierigen hände reiben. ob die das glücklicher macht? na, zumindest hebt es die umsatzzahlen und das ist doch schon mal was. also rein ins käufliche vergnügen. ha, da könnte mann sich doch auch das sexuelle glück kaufen, wenn es mit dem beziehungssexglück nicht klappt - das käufliche sexuelle erlebnisglück steht ja förmlich in jedem ort der welt auf der strasse.
auch wenn ich es nicht fassen kann, diese glücksforscher meinen es ernst und begründen ihre erkenntnis wie folgt: die regeln für ein glückliches erleben basieren auf der annahme, dass der mensch sich schnell an gegenstände gewöhnt und das macht eben nicht glücklich.
aha, gewohnheit macht also unglücklich? ich ahnte es. traurig, aber wahr: die gewohnheit tötet beim modernen konsumenten die freude an den dingen, die er sich so anschafft. das gilt übrigens auch für die liebe, die zwar kein ding ist, aber durch zuviel gewohnheit eben nicht glücklicher macht, sondern ihren reiz verliert. ja, auch der mensch ist ein konsumgut geworden, den kann man sich zwar nicht kaufen, aber in die wüste schicken und sich einen neuen anschaffen, wenn der alte nicht mehr zum glücke beiträgt.
da haben sie recht die glücksforscher. da die freude am gewohnten dinglichen oder menschlichen gut nur von kurzer dauer ist, wird mensch schnell unglücklich. die folge: sein gehirn schüttet weniger vom glückshormon serotonin aus und der frust steigt. da fallen mir doch wieder die käuflichen glückspillen ein, wie das in den staaten so beliebte fluctin. schluckt mensch die fleißig, hat er so viel glückshormone im körper, dass er immer und in jeder lebenslage mit einer rosaroten brille bestückt ist. die lust am sex lässt dabei automatisch auch nach und beruhigt so, quasi als nebenwirkung, den stress mit dem heischen nach dem beziehungsglück.
also fragen wir doch, wenn gar nichts mehr geht, den arzt oder den apotheker?
nein, denn die us bürger konsumieren von diesen glückspillen mehr als jedes andere volk und sind trotzdem nicht glücklicher, sonst erfände man ja nicht das käufliche erlebnisglück.
tja, gar nicht so einfach, das mit dem glücklichsein auf dauer. aber jetzt gibt es ja endlich eine alternative.
erlebnisse müssen her! und wenn uns die das leben nicht freiwillig schenkt, werden die bezahlt! das weitere credo der glücksforscher: gekauftes erlebtes, am besten noch mit anderen geteilt, ist eines der größten glücksquellen überhaupt. was solls, investieren wir halt den schnöden mammon, mensch will doch endlich glücklich sein, um jeden preis.
weckt mich bitte auf aus diesem albtraum!
wo ist der mensch hingekommen in seinem vergeblichen jagen nach dem glück? ist es tatsächlich schon so weit, dass man uns empfiehlt es uns zu erwerben?
es ist soweit! glück, das kostbarste was mensch erleben kann, abgesehen von der liebe, die wie gesagt, in den meisten fällen leider auch kein dauerhaftes glück in sich trägt, wird ab sofort selbst geschmiedet, ganz im sinne von "jeder ist sein glückes schmied", vorrausgesetzt allerdings, der geldbeutel macht mit.
die reichen haben da die besten karten, die armen haben wieder einmal pech gehabt.
ja, das glück scheisst immer auf den größten haufen, das wusste schon meine oma. die wusste sogar noch mehr, nämlich wie man kostenlos erlebnisglück herstellt.
meine oma hat jeden sonntag morgen eine wunderbaren kuchen gebacken und ihre kinder und enkelkinder am nachmittag damit verwöhnt, sie hat sich liebvoll um die nachbarin gekümmert, wenn es der schlecht ging und ihr ein lächen aufs gesicht gezaubert mit ihrer ansteckenden lebensfreude. wenn ich unglücklich war ist sie mir in den wald gegangen und hat mich auf die sonnenstrahlen, die kleine muster auf die blätter der bäume malten, aufmerksam gemacht und auf das zwitschern der vögel und das tun all der kleinen tierchen, die da so rum kreuchten und fleuchten und dann haben wir ein picknick gemacht und es gab mein lieblingsessen, das sie gekocht und in einer blechdose warm gehalten hatte. wir haben eine decke auf dem waldboden ausgebreitet und es gemeinsam verputzt und sie hat mir märchen erzählt, so lange bis ich wieder glücklich war.
das war ein erlebnis!
Sonntag, 11. März 2012
Aus der Praxis: Zwangspresse LIEBE
Ein erster Schritt in diese Richtung ist, etwas zu finden, was von innen hält, etwas was einem selbst gut tut, eine kreative Beschäftigung oder eine Aufgabe – möglichst eine, die selbstlos ist und nicht wieder den Zweck hat, sich aus der Energie anderer zu nähren. Ein langer Weg, der oft, ohne professionelle Unterstützung, beim besten Willen, nicht gelingt.