das ist da den ganzen tag, dieses kopfgeficke und ich habe angst, dass es schlimmer wird. der junge sieht mich an, lächelt dabei, nimmt sich aber ernst dabei, das spüre ich. das lächeln, ein hilfloses lächeln gegen das, was er kopfgeficke nennt, anlächelnd.
ich lächle zurück, eine ebenso hilfloses lächeln, das nichts ändert. ich kenne es, sage ich. ich nenne es anders aber es ist das gleiche. ich kenne es gut. das ist wie wenn teile eines ganzen, das man nicht zusammenbekommt durcheinanderwirbeln, ständig, unaufhaltsam, selbst der schlaf fällt schwer. das ist wie eine innere zersplitterung, die konzentration schwer macht, das ist zerstreutes denken ohne ziel. ein durcheinander, das nach ordnung schreit und sie nicht findet.
das macht unruhig, sagt der junge. ja, sage ich. das ist zu viel und doch zu wenig. das ist suchen ohne zu wissen wonach, vielleicht das und auch zu viele ideen, die sich einander bedingen und wieder nicht. das ist ein anfang ohne ein ende und doch ein ende, weil es ausbremst, ein handeln schwer macht, weil nicht wissen wie und wonach handeln. nicht sicher sein, was sinn macht, vielleicht ist es auch das?
auch das ist keine antwort. ich weiß es und lächle wieder. wir lächeln beide, einverstanden.
ruhe ist das gegenteil davon. ruhe ist aufmerksamkeit auf das was ist, jetzt, ohne die gedanken an anderes, vor oder nach der jetztzeit. das kopfgeficke, ich suche die ursache schon lange, sage ich. manchmal denke ich, ich weiß. der junge sieht mich fragend an, er weiß es nicht, weiß die ursache nicht, vielleicht hat er wie ich darüber nachgedacht, denke ich, und findet den grund nicht, den ich auch nicht finde und nur vermuten kann.
vielleicht, sage ich, kommt das kopfgeficke daher, dass man seine bestimmung nicht gefunden hat. ich kenne wenige, die sie gefunden haben, ich meine wirklich gefunden und sie dann leben. das sind die, die eine tiefe liebe zu ihrem tun haben, es niemals hinterfragen, das ist erfülltsein, das ist ruhe und konzentration auf das wesentliche, ablenkung nicht zulassend.
möglicherweise ist es das, möglicherweise, oder auch nicht.
der junge lächelt wieder. da ist so viel, was ich machen will, so viel inspiration, die von aussen kommt und die aus mir selbst raus will. ja, das ist viel, antworte ich und dass ich auch das kenne, dieses zuviel des möglichen und sich nicht entscheiden können, auch das. und dann das alte, das im kopf wummert, das uns nicht loslässt, das sicher auch, das gewesene, das sich einmischt in alles andere. bei mir ist es so.
der junge sieht mich an, ich weiß nicht ob er versteht. ich verstehe selbst nicht und dann doch und ich weiß, dass das seinem und meinem kopfgeficke rein gar nichts hilft.
Dienstag, 27. September 2011
Samstag, 24. September 2011
Vom Lügen
Was sind Lügen? Lügen sind bewusst ausgesprochene Unwahrheiten um andere zu täuschen. Scheinbar bequeme Konstrukte um mit Vorsatz dem Unbequemen zu entgehen.
Machen wir uns nichts vor, wir alle lügen und es gibt sogar Leute, die behaupten wir lügen jeden Tag mindestens ein Mal. Ob das so ist? ich weiß es nicht. ich will nicht lügen, andere wollen das auch nicht.
An sich ist eine Lüge nichts weiter als eine Unwahrheit unter all den Unwahrheiten dieses Lebens. Was wahr ist, wer weiß das schon? Wer das Wahre bewusst verdreht weiß es, wenn es um die Lüge geht, ist das so.
Lügen sind ungut, weil jede Lüge eine weitere Lüge nach sich zieht, weil Lügen täuschen und jede Täuschung zu Enttäuschung führt.
Ich frage mich, ob es so etwas wie gute und schlechte Lügen gibt. Ich frage mich das, weil ich verletzt bin von den vielen Lügen anderer, sogar derer, die ich liebe. Alles was verletzt ist ungut, und Lügen, die ausgesprochen oder aufrecht erhalten werden, in der Gewissheit, dass man andere damit verletzt, sind die ungutesten. Lügen zerstören Vertrauen und Vertrauen ist die basis jeder Beziehung, ohne Vertrauen zerbrechen Beziehungen.
Da lügt einer einen anderen an, weil er zu feige ist die Wahrheit zu sagen, weil er glaubt, dass die Wahrheit ihm selbst schadet. Das ist ungut. Da lügt einer einen anderen an, im Wissen, dass er durch die Lüge den anderen, der ihm nahe steht, in eine Lage bringt, die diesem schadet. Da lügt einer, weil er sich einen Vorteil verspricht. Da lügt einer und spinnt sich selbst in ein Netz von lügen, das ihn am Ende derart erdrückt, dass sein Leben erstickt. Da lügt einer so lange, bis er die Welt seiner lügen nicht mehr von der Realität trennen kann und sein Leben auf dem wankenden Untergrund der Lügenkonstrukte die Bodenhaftung verliert. Er katapultiert sich ins Aus und verliert sich selbst und die, die ihm nichts mehr glauben können. Da belügt sich einer selbst und dass ist die schlimmste aller Lügen, denn die Selbstlüge zieht alle anderen Lügen nach sich.
All diese Lügner wägen ab, bevor sie lügen. Das ist berechnendes Lügen. Sehr ungut. Solche lügen schaffen Leid, bei den Belogenen und beim Lügner, der sich in Sicherheit wähnt. Aber Lügen haben, wie man sagt, kurze Beine. Sie tragen nicht lange, auch und gerade den Lügner nicht. Zur Lüge gesellen sich immer Berechnung und Taktieren. Und das ist immer ungut, nicht zuletzt, weil das Taktieren auch den, der taktiert, in eine innere Schieflage bringt. Wenn die Lüge dann ans Licht kommt, und Lügen kommen immer ans Licht, ist dieser Jemand nicht mehr glaubwürdig. Er hat sein Glück verspielt auf das er mit gezinkten Karten gesetzt hat.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, hat meine Großmutter, gott, hab sie selig, immer gesagt. Sie hat Recht. Die Entscheidung die Lüge erst gar nicht zu benutzen hat mit Aufrichtigkeit zu tun, mit Mut und mit Achtung dem Menschen gegenüber, dem sie schaden würde. Es gibt nicht viel Mutige unter den Menschen. Es ist nicht mutig zu lügen, aber es ist mutig nicht zu lügen.
Ich denke nach, noch immer ... und komme zu dem Schluss, dass die schlimmste Lüge die ist, die eine Wahrheit in die Welt setzt, die die Wirklichkeit verdunkelt, auf Kosten anderer, um den eigenen Arsch zu retten.
Freitag, 23. September 2011
krank
ich bin krank. ich hasse kranksein.
jeder mensch hasst es. wir wollen keinen schmerz, nicht körperlich und nicht seelisch.
jeder mensch hasst es. wir wollen keinen schmerz, nicht körperlich und nicht seelisch.
krank werde ich immer dann, wenn mir alles zu viel wird, wenn meine seele ruhe will und ich sie ihr nicht gebe, ich mich weiter antreibe, weil da so viel ist was zu tun ist und nicht verschoben werden kann.
ich muss funktionieren, wir alle müssen dass, weil da so viel zu tun ist. was ist eigentlich wirklich zu tun? aber jetzt bin ich krank und ich funktioniere nicht mehr, ich muss es nicht, weil ich krank bin, sein darf.
das ist schlecht und das ist gut. gut weil ich ausruhen darf, weil meine seele jetzt die entscheidung meinem körper überlassen hat. gut ist das. die reißleine gezogen. nichts geht mehr.
das nächste mal werde ich früher ausruhen. dann muss ich nicht krank werden.
ich muss funktionieren, wir alle müssen dass, weil da so viel zu tun ist. was ist eigentlich wirklich zu tun? aber jetzt bin ich krank und ich funktioniere nicht mehr, ich muss es nicht, weil ich krank bin, sein darf.
das ist schlecht und das ist gut. gut weil ich ausruhen darf, weil meine seele jetzt die entscheidung meinem körper überlassen hat. gut ist das. die reißleine gezogen. nichts geht mehr.
das nächste mal werde ich früher ausruhen. dann muss ich nicht krank werden.
Mittwoch, 21. September 2011
noch
herr der sommer war sehr groß ... so beginnt das herbstgedicht von rainer maria rilke, das schönste herbstgedicht, dass ich kenne. es kam mir in den sinn heute morgen, am frühen morgen, als es noch nicht hell war und auch nicht mehr dunkel und ich aus dem fenster sah wie jeden morgen nach dem aufstehen, es kam mir in den sinn, als ich die die blätter der platanen auf dem sand sah. da lagen sie und da liegen sie noch jetzt, braungraugelb verstreut, eins vom anderen getrennt, aneinander liegend, übereinander gefallen. gefallenes das vergeht. bald wird man sie wegrechen und damit den sommer endgültig.
wieder ein sommer, dachte ich und das denke ich immer noch während ich hier sitze und schreibe um den sommer zu fassen, der anders war als viele sommer davor. anders, weil ich nicht allein war in diesem sommer und es noch immer nicht bin, allein. und es ist gut so, nicht allein gewesen zu sein und es noch nicht zu sein.
und das noch begann in meinem kopf zu tanzen und es tanzt noch immer in meinem kopf, weil es die endlichkeit in sich trägt. aus dem noch kann immer ein nicht mehr werden und ich weiß es.
aber noch ist es und auch das weiß ich. und es ist gut dieses noch und ich beschließe über ein nicht mehr nicht mehr nachzudenken an diesem morgen und ich schaue noch einmal auf die blätter auf dem sand draußen vor meinem fenster und ich weiß an diesem morgen, dass da wieder blätter an den platanen sein werden, andere, aber wieder blätter und ich weiß auch - ein nicht mehr bedeutet immer auch ein wieder neues.
wieder ein sommer, dachte ich und das denke ich immer noch während ich hier sitze und schreibe um den sommer zu fassen, der anders war als viele sommer davor. anders, weil ich nicht allein war in diesem sommer und es noch immer nicht bin, allein. und es ist gut so, nicht allein gewesen zu sein und es noch nicht zu sein.
und das noch begann in meinem kopf zu tanzen und es tanzt noch immer in meinem kopf, weil es die endlichkeit in sich trägt. aus dem noch kann immer ein nicht mehr werden und ich weiß es.
aber noch ist es und auch das weiß ich. und es ist gut dieses noch und ich beschließe über ein nicht mehr nicht mehr nachzudenken an diesem morgen und ich schaue noch einmal auf die blätter auf dem sand draußen vor meinem fenster und ich weiß an diesem morgen, dass da wieder blätter an den platanen sein werden, andere, aber wieder blätter und ich weiß auch - ein nicht mehr bedeutet immer auch ein wieder neues.
Dienstag, 13. September 2011
gedankensplitter 28
zerbrochenes zusammenkitten
ein neuer ein bruch im zerbrochenen
leicht möglich
leicht möglich
zu leicht
fragil
behutsamkeit
vorsicht
tasten statt fassen
um zusammengekittetes nicht endgültig zu zerbrechen
die mondin
der mond und verbringen die nacht miteinander. er voll und hell am schwarzen nachthimmel, ich blass und mit verheultem gesicht am fenster sitzend, weil ich wieder einmal darüber nachdenke, dass ich einen menschen, den ich liebe, einmal sehr verletzt habe, ohne es zu wollen.
ich sitze da, schlaflos, und starre ihn an, diesen vollen runden mond, der so stille steht, dabei steht er gar nicht, aber auch egal, man sagt so. seit ich ein kind bin, sagt man so und es ist mir auch nicht wichtig, was der mond genau macht, ich muss nicht alles wissen. ich schau ihm gern dabei zu wie er da oben steht am schwarzen nachthimmel und dann bilde ich mir ein, dass er mir dabei zuschaut wie ich da unten sitze und es macht mir auch nichts aus, dass es ihm egal ist, was ich mache.
ein gutes gefühl ist das, einfach sein zu dürfen, denke ich beim da sitzen. nebenbei fällt mir ein, dass die deutschen die einzigen sind, die der mond zur mondin sagen. in italien ist es die mondin und in frankreich ebenso, la luna, la lune und das ist wahrer, denn der mond entspricht dem weiblichen prinizip und das macht ihn mir noch sympatischer.
wie eine große mutter strahlt die volle mondin von da oben auf mich herunter und ich fühle mich nicht klein, weil sie so groß ist in dieser nacht und ich es nicht bin. ihr großsein machte mich nicht kleiner wenn ich mich in ihr spiegele, mich, die ich auch eine mutter bin und mich selbst oft klein mache, weil ich so viel großes tun will und es nicht schaffe. dass ich das nicht schaffe schafft mich manchmal und dann tut es mit leid, dass ich noch immer nicht über mich hinauswachsen kann wie die mondin, bis sie ganz voll und rund und hell ist.
ich bin nicht hell, ich meine ich halte das nicht durch mit dem hell sein, weil ich so viel dunkles in mir spüre und weil ich dazu neige, das dunkle oft mehr zu gewichten als das helle, obwohl mir das helle lieber ist das das dunkle, aber irgendwie zieht mich das dunkle magisch an.ich suche nach und in den schatten um mich dann mit ihnen zu befassen, weil es mich fasziniertund weil ich weiß, wo viel schatten ist, ist auch viel licht. das ist das helle im dunklen und das erkenne ich und dann fühle mich wie eine schatzsucherin, die eine kiste mit glänzendem gold gefunden hat. aber manchmal leuchte ich, das spüre ich, das ist wie ein warmes glühen von innen nach aussen. das spüre ich, wenn ich tue was ich liebe. ja, dann leuchte ich und für einen moment in der zeit bin ich dann voll, so voll und hell wie die mondin.
Montag, 12. September 2011
pläne ...
er hatte pläne gemacht, immer wieder, immer neues auf blättern festgeschriebenes, in den dateien des pc s gespeichertes, eine flut von ideen und konzepten. für dich, hatte er gesagt und ziele gesetzt und vorstellungen geschaffen im kopf, sie ihr geschildert in den schönsten farben an den langen abenden zu zweit.
sie war froh, dass da endlich einer war, der an sie glaubte, wo sie doch den glauben an sich nur schwer halten konnte, der glaube der ihr immer wieder wie feiner sand durch die finger ihrer schmalen hände ran. vielleicht weil sie so schmal waren, hatte sie gedacht, nach einem grund suchend, warum ihr das so schwer fiel, das mit dem glauben an sich selbst. das schmale ihrer hände war kein grund, das wusste sie.
sie hatte so etwas wie glück gefühlt, dann, als er ihr alles genau erklärte, so genau, dass da bilder in ihrem kopf tanzten, von dem was sie tun würden, gemeinsam. am morgen ging er dann zur arbeit um anderen ideen und konzepte zu verkaufen und sie saß da, allein an ihrem schreibtisch mit den gedanken im kopf, an das was sie tun würden gemeinsam und die gedanken tanzten so wild in ihrem kopf, dass es ihr schwer fiel zu tun was zu tun war.
die tage vergingen wie sand der durch finger rinnt. es war längst herbst. die blätter vergilbten an den bäumen vor ihrem fenster. die pläne, festgeschrieben auf blättern und in den dateien des pcs waren noch immer da, schwarz auf weiß. manchmal fiel ihr blick auf das schwarz auf weiße, ihre finger klickten auf die dateine des pcs um sie zu öffnen, damit sie den glauben nicht verlor an das was sie gemeinsam tun wollten, an den mann und an sich selbst. das machte sie glücklich, so glücklich wie an den langen abenden wo sie es gewesen war mit dem mann.
die tage wurden kürzer und der mann hatte viele pläne und konzepte, die er umsetzen musste für andere, die ihm geld dafür gaben. an den abenden erzählte er ihr vom umgesetzten und sie hörte ihm zu und sah, dass es ihm gut ging und sie war froh, dass es dem mann gut ging und wollte ihn nicht stören in seinem gutgehen über das er die pläne, die sie gemeinsam hatten wohl vergessen hatte.
manchmal fragte sie den mann dann doch, wann sie denn beginnen wollten mit dem was festgeschrieben war und das leben wollte, irgendwie.
aber der mann hörte das nicht und erzählte ihr von einem neuen plan, den er gemeinsam mit ihr hatte und den schönen farben all der bilder in seinem kopf und den gedanken die er im kopf hatte, an sie und wie voll sie ihn machten die gedanken an das, was sie gemeinsam tun würden. sie hörte ihm zu an den langen abenden der tage die kürzer wurden, so wie sie ihm immer zugehört hatte an den langen abenden vorher.
aber obwohl sie ihm zuhörte wurden seine worte immer leiser, so leise bis sie sie nicht mehr hörte.
sie war froh, dass da endlich einer war, der an sie glaubte, wo sie doch den glauben an sich nur schwer halten konnte, der glaube der ihr immer wieder wie feiner sand durch die finger ihrer schmalen hände ran. vielleicht weil sie so schmal waren, hatte sie gedacht, nach einem grund suchend, warum ihr das so schwer fiel, das mit dem glauben an sich selbst. das schmale ihrer hände war kein grund, das wusste sie.
sie hatte so etwas wie glück gefühlt, dann, als er ihr alles genau erklärte, so genau, dass da bilder in ihrem kopf tanzten, von dem was sie tun würden, gemeinsam. am morgen ging er dann zur arbeit um anderen ideen und konzepte zu verkaufen und sie saß da, allein an ihrem schreibtisch mit den gedanken im kopf, an das was sie tun würden gemeinsam und die gedanken tanzten so wild in ihrem kopf, dass es ihr schwer fiel zu tun was zu tun war.
die tage vergingen wie sand der durch finger rinnt. es war längst herbst. die blätter vergilbten an den bäumen vor ihrem fenster. die pläne, festgeschrieben auf blättern und in den dateien des pcs waren noch immer da, schwarz auf weiß. manchmal fiel ihr blick auf das schwarz auf weiße, ihre finger klickten auf die dateine des pcs um sie zu öffnen, damit sie den glauben nicht verlor an das was sie gemeinsam tun wollten, an den mann und an sich selbst. das machte sie glücklich, so glücklich wie an den langen abenden wo sie es gewesen war mit dem mann.
die tage wurden kürzer und der mann hatte viele pläne und konzepte, die er umsetzen musste für andere, die ihm geld dafür gaben. an den abenden erzählte er ihr vom umgesetzten und sie hörte ihm zu und sah, dass es ihm gut ging und sie war froh, dass es dem mann gut ging und wollte ihn nicht stören in seinem gutgehen über das er die pläne, die sie gemeinsam hatten wohl vergessen hatte.
manchmal fragte sie den mann dann doch, wann sie denn beginnen wollten mit dem was festgeschrieben war und das leben wollte, irgendwie.
aber der mann hörte das nicht und erzählte ihr von einem neuen plan, den er gemeinsam mit ihr hatte und den schönen farben all der bilder in seinem kopf und den gedanken die er im kopf hatte, an sie und wie voll sie ihn machten die gedanken an das, was sie gemeinsam tun würden. sie hörte ihm zu an den langen abenden der tage die kürzer wurden, so wie sie ihm immer zugehört hatte an den langen abenden vorher.
aber obwohl sie ihm zuhörte wurden seine worte immer leiser, so leise bis sie sie nicht mehr hörte.
Sonntag, 11. September 2011
Wünsche für meinen Sohn
ich wünsche mir, dass du in deinem tiefsten inneren weißt, dass ich dich liebe, egal was du tust
ich wünsche mir, dass du die innere ruhe findest, die dir kraft und halt gibt
ich wünsche mir, dass du der wirst, der du sein willst und mir das gleiche zugestehst
ich wünsche mir, dass du dir meine sorgen nicht überstülpst, weil ich sie alleine tragen will
ich wünsche mir, dass du mich meinen weg gehen lässt, so wie ich dich deinen weg gehen lasse, ohne zu urteilen
ich wünsche mir, dass du etwas mitnimmst vom guten in mir und das dunkle in mir als teil meines menschseins erkennst
ich wünsche mir, dass du anerkennen kannst, dass wir nicht alles in der hand haben und dass es etwas gibt, das größer ist als wir
ich wünsche mir, dass du achten kannst, dass das leben nicht nur glücklich sein bedeutet
ich wünsche mir, dass du auch an unguten tagen, schönheit sehen kannst
ich wünsche mir, dass du auch an unguten tagen, schönheit sehen kannst
ich wünsche mir, dass du deinen schmerz zulässt und ihn als eine chance begreifst um an ihm zu wachsen
ich wünsche mir, dass du liebe findest, dich nicht erwartet und nicht urteilt
ich wünsche mir, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin, wenn du mich brauchst und alles tue, was ich tun kann
ich wünsche mir, dass du mit dem wissen lebst, dass das leben dein eigenes abenteuer ist und wie jedes abenteuer auch leid und enttäuschung mit sich bringt
ich wünsche mir, dass du die kraft hast es auszuhalten, wenn du ohnmächtig bist
Ich wünsche mir, dass du trotz der angst weiter gehst
Ich wünsche mir, dass du trotz der angst weiter gehst
ich wünsche mir, dass du jeden neuen morgen als ein geschenk begreiftst
ich wünsche mir, dass du erfährst, dass jede niederlage auch ein sieg ist, wenn du sie als chance begreifst
ich wünsche mir, dass du immer wieder auftstehst, wenn dich etwas zu fall gebracht hat
ich wünsche mir, dass du nie daran zweifelst, dass alles einen sinn hat
ich wünsche mir, dass du an einen gott glauben kannst, der nicht straft und dich liebt wie du bist, so wie ich dich liebe weil du du bist
ich wünsche mir, dass du nichts tust an das du nicht glaubst, nur um die erwartungen anderer zu erfüllen
ich wünsche mir, dass du deine wunden achtest und beschützt und dir kein salz hineinstreunen lässt von denen, die sie nicht achten
ich wünsche mir, dass du erkennst was falsche freunde sind und wer wirklich für dich da ist
ich wünsche mir, dass du deinen weg gehst, egal, was andere sagen
ich wünsche mir, dass du der stimme deines herzen folgst, auch wenn nur du weißt, warum du es tust
ich wünsche mir, dass du dankbar bist für das, was du hast und nicht auf das schaust, was du nicht hast
ich wünsche mir, dass du mich als mensch erkennst, der fehler hat und nicht perfekt ist
ich wünsche mir, dass du mich als mensch erkennst, der fehler hat und nicht perfekt ist
ich wünsche mir, dass du verstehst, dass auch ich nur ein mensch bin, der versucht sinnvoll zu leben
ich wünsche mir, dass du mich meine entscheidungen treffen lässt und sie akzeptierst, auch wenn sie dir als falsch erscheinen
ich wünsche mir, dass du mir schwäche zugestehst, auch wenn ich lieber stark sein würde
ich wünsche mir, dass du siehst, dass auch ich verletzungen habe und sie mich beeinflussen
ich wünsche mir, dass du aushalten kannst, dass ich nicht so bin wie du mich gerne hättest
ich wünsche mir, dass du weißt, dass auch ich träume habe und für sie kämpfe
ich wünsche mir, dass du siehst, dass ich ich bin und dass ich viele ichs habe
ich wünsche mir, dass du mir zugestehst, dass auch ich angst habe
ich wünsche mir, dass du fühlst, dass ich das beste für dich tue, was ich tun kann
ich wünsche mir, dass du an mich glaubst, so wie ich an dich glaube
ich wünsche mir, dass du mir verzeihst, dass ich meinen eigenen weg gehen muss, auch wenn ich andere enttäusche um ich selbst zu bleiben
ich wünsche mir, dass du fühlst, dass meine liebe zu dir lebt, solange ich lebe und über den tod hinaus
ich weiß, dass viele meiner wünsche für dich sich längst erfüllt haben.
Freitag, 9. September 2011
das hört nicht auf
das hört nicht auf, und eigentlich haben wir doch endlich ruhe verdient, nach allem was war, sagte er. das haben wir doch verdient, meinte er. das war doch alles schon genug, sagte er.
es war genug , zu viel, sie wusste es auch und spürte die wut, die hochkroch auf all das gewesene, wo es immer nur um eins ging, es auszuhalten. da durch zu gehen, durch die ohmacht.
sie waren durchgegangen, immer mit der hoffnung, dass es ein ende hat. es hatte dann ein ende irgendwann. es war zu ende, das schwere und sie hatten aufgeatmet für den moment, als es vorbei war, endlich und sich versichert, alles wird gut, jetzt. und weiter gemacht, jeder für sich und für sich zusammen.
und dann kam der tag an dem sie sahen, dass das schwere schweres nach sich zog, dass es nicht aufhörte, das schwere, nach unten zog wie blei an füßen, nur anders schwer und sie sagten sich wieder, wir schaffen das. weil sie wussten, dass sie schon das andere gehafft hatten und sie sahen, dass das andere schwere nur eine vorbereitung gewesen war, für das was dann war und auch das würden sie schaffen. sie wussten es.
es war genug , zu viel, sie wusste es auch und spürte die wut, die hochkroch auf all das gewesene, wo es immer nur um eins ging, es auszuhalten. da durch zu gehen, durch die ohmacht.
sie waren durchgegangen, immer mit der hoffnung, dass es ein ende hat. es hatte dann ein ende irgendwann. es war zu ende, das schwere und sie hatten aufgeatmet für den moment, als es vorbei war, endlich und sich versichert, alles wird gut, jetzt. und weiter gemacht, jeder für sich und für sich zusammen.
und dann kam der tag an dem sie sahen, dass das schwere schweres nach sich zog, dass es nicht aufhörte, das schwere, nach unten zog wie blei an füßen, nur anders schwer und sie sagten sich wieder, wir schaffen das. weil sie wussten, dass sie schon das andere gehafft hatten und sie sahen, dass das andere schwere nur eine vorbereitung gewesen war, für das was dann war und auch das würden sie schaffen. sie wussten es.
Freitag, 2. September 2011
kannst du mal?
ich bin ein gutmütiger mensch. das ist zunächst mal in ordnung. aber gutmütige menschen sind meist auch ausbeutbar, emotional und in allen praktischischen belangen.
gutmütige menschen neigen dazu, wenn man sie fragt: "kannst du mal?", ohne weiter nachzudenken, spontan mit einem ja zu antworten. schwupps, sind sie vereinnahmt und ehe sie sich versehen, instrumentalisiert für die ideen, absichten oder projekte anderer. "fein, du machst das schon!" freut sich das gegenüber und der gutmütige macht, weil er gesagt hat, dass er mal kann, auch wenn er mittendrin feststellt, dass seine gutmütigkeit dahin führt, dass man nicht, wie besprochen den kleinen finger nimmt, sondern nach und nach die ganze hand, um es bildhaft auszudrücken. das spielchen kenne ich gut, und obwohl ich es gut kenne, spiele ich es immer wieder mit.
aber warum mache ich das und all die anderen gutmütigen?
erst mal - die gutmütigen senden unbewusst signale aus, die menschen mit der prägung andere auszunutzen, instinktiv spüren. und die schnappen zu, wenn sie dererlei signale empfangen. man könnte also meinen, der gutmütige hat tief drin ein mehr oder weniger groß ausgeprägtes "helfersyndrom", was bedeutet, er ist leicht von hilfesuchenden botschaften anzusprechen. noch tiefer drin findet sich bei den meisten jener unverbesserlichen gutmütigen ein unbewusstes etwas, das ich mal so formulieren will: "ich werde geliebt, wenn ich helfe." und wer will das nicht, geliebt, bzw. gemocht werden?
der gutmütige will das, wie es scheint, ganz besonders. in besonders schweren fällen von gutmütigkeit findet man gar das lebensprägende gefühl - ich bin nicht gut genug, wenn ich anderen nichts gutes tue. ein ziemlich einschränkender glaubenssatz, der dazu führt, dass der gutmütige auf kosten seiner selbstbestimmung zur fremdbestimmung neigt.
dieser innere drang anderen auf eigene kosten (das helfen kostet nämlich zeit und energie) behilflich zu sein sowie die unfähigkeit sich abzugrenzen sind die fallgruben des gutmütigen, in denen er immer wieder landet.
ich habe schon gutmütige erlebt, die derart ausbeutbar waren, dass sie am ende eines
"kannst du mal?" sogar noch geld draufgelegt haben, damit sie können konnten. auch wenn ich das richtig ungut finde - zu denen gehöre ich. was habe ich schon lehrgeld bezahlt. und jedes mal denke ich mir: "frau, das passiert dir nie wieder!"
nutzt aber nix, sobald der nächste vor mir steht und "kannst du mal" fragt, rutscht mir das fatale ja aus dem mund, noch bevor mein kopf überlegt hat: "will ich oder will ich nicht - und wenn ich will - zu welchen konditionen will ich?"
es ist höchste zeit das zu ändern. ich könnte mir zum beispiel den mund zuhalten, bevor ich auf ein "kannste mal" antworte, sähe aber etwas merkwürdig aus, mach ich also nicht. ich vermute auch, dass der ja sager impuls schneller wäre als meine hand auf dem mund.
was ist zu tun?
selbstwahrnehmung ist angesagt, selbstreflexion, wieder mal, zur selbstsucht muss es ja nicht gleich ausarten, aber zumindest mehr selbstliebe wäre ein guter ansatz. die kann man üben, da bin ich mir sicher. das dauert vielleicht eine weile, aber ich habe da so eine idee, wie es schneller geht: ich frage mich öfter mal selbst: "kannst du mal?, ein bisschen liebevoller mit dir umgehen?"
wenn ich mir das oft genug sage und es dann auch tue und dann irgendwann der nächste kommt, der mich fragt: "kannst du mal?" werde ich charmant sagen: "du kannst mich mal!"
gutmütige menschen neigen dazu, wenn man sie fragt: "kannst du mal?", ohne weiter nachzudenken, spontan mit einem ja zu antworten. schwupps, sind sie vereinnahmt und ehe sie sich versehen, instrumentalisiert für die ideen, absichten oder projekte anderer. "fein, du machst das schon!" freut sich das gegenüber und der gutmütige macht, weil er gesagt hat, dass er mal kann, auch wenn er mittendrin feststellt, dass seine gutmütigkeit dahin führt, dass man nicht, wie besprochen den kleinen finger nimmt, sondern nach und nach die ganze hand, um es bildhaft auszudrücken. das spielchen kenne ich gut, und obwohl ich es gut kenne, spiele ich es immer wieder mit.
aber warum mache ich das und all die anderen gutmütigen?
erst mal - die gutmütigen senden unbewusst signale aus, die menschen mit der prägung andere auszunutzen, instinktiv spüren. und die schnappen zu, wenn sie dererlei signale empfangen. man könnte also meinen, der gutmütige hat tief drin ein mehr oder weniger groß ausgeprägtes "helfersyndrom", was bedeutet, er ist leicht von hilfesuchenden botschaften anzusprechen. noch tiefer drin findet sich bei den meisten jener unverbesserlichen gutmütigen ein unbewusstes etwas, das ich mal so formulieren will: "ich werde geliebt, wenn ich helfe." und wer will das nicht, geliebt, bzw. gemocht werden?
der gutmütige will das, wie es scheint, ganz besonders. in besonders schweren fällen von gutmütigkeit findet man gar das lebensprägende gefühl - ich bin nicht gut genug, wenn ich anderen nichts gutes tue. ein ziemlich einschränkender glaubenssatz, der dazu führt, dass der gutmütige auf kosten seiner selbstbestimmung zur fremdbestimmung neigt.
dieser innere drang anderen auf eigene kosten (das helfen kostet nämlich zeit und energie) behilflich zu sein sowie die unfähigkeit sich abzugrenzen sind die fallgruben des gutmütigen, in denen er immer wieder landet.
ich habe schon gutmütige erlebt, die derart ausbeutbar waren, dass sie am ende eines
"kannst du mal?" sogar noch geld draufgelegt haben, damit sie können konnten. auch wenn ich das richtig ungut finde - zu denen gehöre ich. was habe ich schon lehrgeld bezahlt. und jedes mal denke ich mir: "frau, das passiert dir nie wieder!"
nutzt aber nix, sobald der nächste vor mir steht und "kannst du mal" fragt, rutscht mir das fatale ja aus dem mund, noch bevor mein kopf überlegt hat: "will ich oder will ich nicht - und wenn ich will - zu welchen konditionen will ich?"
es ist höchste zeit das zu ändern. ich könnte mir zum beispiel den mund zuhalten, bevor ich auf ein "kannste mal" antworte, sähe aber etwas merkwürdig aus, mach ich also nicht. ich vermute auch, dass der ja sager impuls schneller wäre als meine hand auf dem mund.
was ist zu tun?
selbstwahrnehmung ist angesagt, selbstreflexion, wieder mal, zur selbstsucht muss es ja nicht gleich ausarten, aber zumindest mehr selbstliebe wäre ein guter ansatz. die kann man üben, da bin ich mir sicher. das dauert vielleicht eine weile, aber ich habe da so eine idee, wie es schneller geht: ich frage mich öfter mal selbst: "kannst du mal?, ein bisschen liebevoller mit dir umgehen?"
wenn ich mir das oft genug sage und es dann auch tue und dann irgendwann der nächste kommt, der mich fragt: "kannst du mal?" werde ich charmant sagen: "du kannst mich mal!"