Ich sah sie an, meinen Blick auf ihr Gesicht geheftet, ihren ängstlichen Blick in den meinen verschränkend. Sie wollte es sagen, sie tat es nicht, quälte sich mit einem Unausprechbaren. Sie nahm einen Schluck Kaffee, nicht ohne zuvor wieder und wieder den Milchschaum mit dem Löffel verrührt zu haben. "Ich bin einsam". Ich sprach es aus, für uns beide.
Sie hielt die Tasse vor ihre Brust wie ein zu kleines Schild vor der Rüstung, die sie trug, die längst Risse bekommen hatte. " Einsam", sagte ich noch einmal. "Allein es auszusprechen dieses Wort, das wir wie ein Unwort behandeln trennt mich von den Menschen." Sie lächelte, bereit den Widerstand aufzugeben. Er wog schwer, das Lächeln leicht. Ich lächelte zurück.
"Ich frage mich warum, wo doch so viele einsam sind und immer mehr", sagte ich. "Man darf es sein", antwortete sie mit leiser Stimme wie ein schüchternes Mädchen, einer Stimme, die es zart machte das Gesicht der Frau in meinem Alter, "aber man darf es nicht aussprechen."
"Vielleicht ist es so, weil das Aussprechen, dessen was ist, es deutlich macht, so deutlich, dass wir es anschauen müssen. Wer mag schon das Unschöne anschauen, auch wenn es nur ein Spiegel ist, indem sich das Eigene reflektiert".
Du bist eben mutig, sagte sie. "Ich bin nicht mutig", sagte ich, nur weil ich nicht aufhöre in den Spiegel meiner zerrissenen Innerlichkeit zu blicken. Auch wenn die, die das bemerken, und es nicht als Angriff auf ihr Seelenheil begreifen, mir das sagen. Ich bin nicht mutig, ich bin es nur müde geworden wegzuschauen, denn auch das kostet Kraft, die ich nicht mehr habe."
Sie sah mich an, sich wieder in die Rüstung zurückziehend. "Es macht mir aber Angst, mich anzuschauen, das ist nicht gut." "Wer sagt das?", fragte ich sie. "Alle sagen das." Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie Alle vertreiben. "Und was meinst Du?", wollte ich wissen. "Ich weiß es nicht". Wieder rührte sie in ihrem Kaffee, als ließe sich darin etwas versenken, was längst an der Oberfläche klebte.
"Ich habe mich daran gewöhnt, an den Widerschein der einsamen Frau, die mich an jedem Morgen anblickt, an jedem Abend und in all den anderen Momenten, in denen ich in den Spiegel schaue. Ich sage zu mir selbst: Ich weiß, das bist du auch, Moira, da drinnen bist du das auch , neben all dem anderen was du bist, und ich erkenne dich, weil ich dich erkannt habe, so gut es mir gelungen ist, in fast fünf Jahrzehnten Leben."
"Du sprichst mir dir selbst?". Sie lächelte wieder, erstaunt und nicht mehr zart. " Wir haben eine Beziehung, ich und ich. In einer guten Beziehung spricht man miteinander", sagte ich. "Ja, es ist vielleicht gut zu sprechen", kam zurück und mit diesem Ja, vielleicht ein Nein, das sich aufbäumte gegen das kleine Ja, vielleicht. Ganz groß war es, dieses Nein. So groß, dass ich es aufgab ihre meine Einsamkeit erklären zu wollen, die mit der ihren nicht zu vergleichen war.
Sie hielt die Tasse vor ihre Brust wie ein zu kleines Schild vor der Rüstung, die sie trug, die längst Risse bekommen hatte. " Einsam", sagte ich noch einmal. "Allein es auszusprechen dieses Wort, das wir wie ein Unwort behandeln trennt mich von den Menschen." Sie lächelte, bereit den Widerstand aufzugeben. Er wog schwer, das Lächeln leicht. Ich lächelte zurück.
"Ich frage mich warum, wo doch so viele einsam sind und immer mehr", sagte ich. "Man darf es sein", antwortete sie mit leiser Stimme wie ein schüchternes Mädchen, einer Stimme, die es zart machte das Gesicht der Frau in meinem Alter, "aber man darf es nicht aussprechen."
"Vielleicht ist es so, weil das Aussprechen, dessen was ist, es deutlich macht, so deutlich, dass wir es anschauen müssen. Wer mag schon das Unschöne anschauen, auch wenn es nur ein Spiegel ist, indem sich das Eigene reflektiert".
Du bist eben mutig, sagte sie. "Ich bin nicht mutig", sagte ich, nur weil ich nicht aufhöre in den Spiegel meiner zerrissenen Innerlichkeit zu blicken. Auch wenn die, die das bemerken, und es nicht als Angriff auf ihr Seelenheil begreifen, mir das sagen. Ich bin nicht mutig, ich bin es nur müde geworden wegzuschauen, denn auch das kostet Kraft, die ich nicht mehr habe."
Sie sah mich an, sich wieder in die Rüstung zurückziehend. "Es macht mir aber Angst, mich anzuschauen, das ist nicht gut." "Wer sagt das?", fragte ich sie. "Alle sagen das." Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie Alle vertreiben. "Und was meinst Du?", wollte ich wissen. "Ich weiß es nicht". Wieder rührte sie in ihrem Kaffee, als ließe sich darin etwas versenken, was längst an der Oberfläche klebte.
"Ich habe mich daran gewöhnt, an den Widerschein der einsamen Frau, die mich an jedem Morgen anblickt, an jedem Abend und in all den anderen Momenten, in denen ich in den Spiegel schaue. Ich sage zu mir selbst: Ich weiß, das bist du auch, Moira, da drinnen bist du das auch , neben all dem anderen was du bist, und ich erkenne dich, weil ich dich erkannt habe, so gut es mir gelungen ist, in fast fünf Jahrzehnten Leben."
"Du sprichst mir dir selbst?". Sie lächelte wieder, erstaunt und nicht mehr zart. " Wir haben eine Beziehung, ich und ich. In einer guten Beziehung spricht man miteinander", sagte ich. "Ja, es ist vielleicht gut zu sprechen", kam zurück und mit diesem Ja, vielleicht ein Nein, das sich aufbäumte gegen das kleine Ja, vielleicht. Ganz groß war es, dieses Nein. So groß, dass ich es aufgab ihre meine Einsamkeit erklären zu wollen, die mit der ihren nicht zu vergleichen war.
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