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Alkohol macht dich glücklich.
Er gibt dir ein Gefühl der Erleichterung - eine
Bewusstseinsveränderung in der sich alles gut anfühlt. Deine Probleme scheinen
lösbar, deine Träume scheinen lebbar.
Jeder
Rausch - eine kleine Flucht aus der Realität.
Aber
die Realität verschwindet nicht. Am nächsten Tag ist sie wieder da.
Die
Flucht ist kurz, die guten Gefühle halten nur kurz an.
Jedes Mal nur für ein
paar Stunden - endlich Ruhe im Kopf.
Der
Alkohol betäubt alles - deinen Geist, deine Angst, deine Verzweiflung, deine
Scham, deine Schuldgefühle.
Er
betäubt alles, um dich dann in den Dreck zu drücken.
Am
nächsten Tag bist du in der Hölle. Und je öfter du in der Hölle bist, desto
schwieriger ist es, die Hölle zu verlassen.
Dein
Leben ist aus den Fugen geraten. Kein Job, kein Geld, Beziehung kaputt. Kein
Antrieb, nur Lähmung und müde und kraftlos und nicht aufstehen wollen. Wofür?
Es gibt nichts wofür sich das Aufstehen wirklich lohnt. Und
jeden Tag mach dem Rausch: Angst. Und diese Einsamkeit, die immer
größer wird. Und
dann wird dir bewusst, was der Alkohol mit dir macht und du leidest wie ein
Hund.
Was
hat der Alkohol für einen Idioten aus mir gemacht?, fragst du dich. Ich bin
dabei mein Leben zu zerstören, sagst du dir.
Die
Vernunft ploppt immer wieder kurz auf, wenn du nüchtern bist.
Dann,
nach dem ersten Glas - kein Gedanke mehr mit dem Alkohol aufzuhören.
Weniger
trinken. Ja, es in den Griff bekommen. Kontrolliert trinken.
Aber
weniger trinken funktioniert nicht.
Jedes
Mal gerätst du in den Sog. Ein Glas, zwei Gläser. „Ach ist jetzt auch schon
egal."
Nein
das Kontrollierte Trinken funktioniert nicht.
Für
dich nicht.
Du
hast die Schwelle längst übertreten. Für dich gibt es kein Zurück, es gibt nur
den völligen Ausstieg.
Du
bist alkoholkrank. Das ist deine Wahrheit.
Du
kannst nicht kontrolliert trinken, dafür bist du zu schwer erkrankt. Dein Geist
und dein Körper sind abhängig.
Der
Alkohol hat alles geschafft.
Deinen
Job zerstört, deine Beziehungen zerstört, deine Familie zerstört, deine
Freundschaften zerstört, dein Ansehen zerstört, deine Selbstachtung zerstört,
dein Leben zerstört.
Jetzt
bist du dran.
Jetzt
sollst du krepieren.
Langsam aber
gründlich sollst du zerstört werden.
Du siehst die
Gefahr nicht. Du erkennst das Ausmaß der Bedrohung nicht. Du willst es nicht
wahrhaben. Noch immer nicht. Der Alkohol hat deinen Geist schon so vergiftet,
dass du es nicht sehen kannst.
Der Alkohol wird
dich umbringen.
Vorher werden dich
all die Menschen, die dir etwas bedeuten, verlassen. Oder du wirst sie
verlassen, damit du in Ruhe trinken kannst. Du und er Alkohol – ihr wollt eure
Ruhe haben vor den Vorwürfen, den Bitten, den Ratschläge, der Wut, der Verzeiflung, dem Leid der anderen.
Egal, irgendwann
egal, was scheren mich die anderen.
Der Alkohol
verlässt mich nicht.
Du hast dich
selbst verlassen.
Aber auch das ist
dir egal.
Was solls. Du nimmst den ersten Schluck
des Tages.
Und wieder Ruhe im Kopf.
Und ja, bald wird es ganz still ...
Und ja, bald wird es ganz still ...